«Organisierter Hass»Trumps Wahlkämpfer werben mit Nazi-Symbol – Facebook reichts
Das Wahlkampf-Team des US-Präsidenten geht auf Stimmenfang mit einem umgekehrten roten Dreieck, das einst von Nazis zur Kennzeichnung politischer Gefangener verwendet wurde. Nun hat Facebook die Handbremse gezogen.
«Sie zerstören unsere Städte und randalieren – es ist absoluter Wahnsinn», schreibt der US-Präsident Donald Trump in einer Anzeige, mit dem sein Wahlkampfteam seit Anfang Juni auf Facebook die Werbetrommel für dessen Wiederwahl rührt. Nun hat Facebook die Anzeigen gelöscht.
Laut US-Medien beruft sich Facebook auf Verstösse gegen die unternehmensinterne Richtlinie gegen Hate Speech. In den Werbe-Posts hatte Trumps Wahlkämpfer Stimmung gegen die Antifa und «gefährliche Mobs der radikalen Linken» gemacht – illustriert waren die Anzeigen mit einem auf dem Kopf stehenden Dreieck. Die geometrische Figur ist schwarz umrandet, die Innenfläche rot.
Der «Washington Post» zufolge zwangen die Nazis in den 1930er Jahren Kommunisten, Sozialdemokraten, Liberale und andere Oppositionelle, ein ganz ähnliches Symbol zu tragen. In Konzentrationslagern wurde das Emblem später für politische Häftlinge verwendet. «Unsere Nutzungsbedingungen verbieten die Nutzung eines Symbols einer verbotenen Hassgruppe zur Kennzeichnung von politischen Gefangenen, ohne einen Kontext, der dieses Symbol verurteilt oder diskutiert», stellte Facebook-Sprecher Andy Stone gegenüber CNN klar.
Die Abbildung war in bezahlten Anzeigen von Trump selbst, Vize-Präsident Mike Pence und dem Team Trump zu sehen. Konfrontiert mit der Kritik berief sich das Trump-Team am Donnerstagnachmittag darauf, dass das Dreieck von der Antifa selbst verwendet werde. Trotz dieser Begründung wurden die Posts später offenkundig gelöscht.
Noch vor Kurzem stand Facebook-Chef Mark Zuckerberg in der Kritik, nicht gegen eine umstrittene Äusserung Trumps vorgegangen zu sein; ein Mitarbeiter hatte daraufhin sogar seine Kündigung eingereicht.
Twitter hingegen hatte zwei Tweets von Trump mit einem Warnhinweis versehen, weil er das Verbot von Gewaltverherrlichung auf der Plattform verletzte. Trump reagierte, indem er drohte, Soziale Medien mit einer Verfügung dichtzumachen.
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sz.de/nag
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