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Trumps UNO-Botschafterin tritt zurück

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Die US-Botschafterin bei der UNO, Nikki Haley, hat ihren Rücktrittt eingereicht. Er wurde von Präsident Donald Trump akzeptiert. Haley lege das Amt zum Jahresende nieder, sagte er am Dienstag nach einem Treffen mit der Diplomatin in Washington. Die Botschafterin habe ihm bereits vor sechs Monaten gesagt, sie brauche eine Auszeit. Trump lobte Haley für ihre «fantastische Arbeit» als UNO-Botschafterin. Er hoffe, dass sie in einer anderen Funktion zurückkomme, vielleicht sogar in einer «glamouröseren Position». Trump sagte, es gebe mehrere Anwärter für den Posten. Er brachte seine Ex-Sicherheitsberaterin Dina Powell als eine mögliche Kandidatin für die Nachfolge ins Gespräch.

Haley ging vor Journalisten nicht im Detail auf die Gründe für ihren Rücktritt ein. Sie betonte aber, dass sie nicht die Absicht habe, sich um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner für die Wahl im Jahr 2020 zu bewerben. Es sei «wichtig zu wissen, wann die Zeit zu gehen gekommen» sei, sagte sie ohne nähere Erläuterung. Die Arbeit als UNO-Botschafterin der USA sei eine grosse Ehre für sie gewesen. «Die USA sind wieder stark. Das sollte alle Amerikaner stolz machen.» Haley betonte: «Andere Länder mögen vielleicht nicht immer, was wir tun. Aber sie respektieren, was wir tun.»

Es seien sehr intensive Jahre gewesen, sagte Haley. Es sei wichtig zu verstehen, wann es an der Zeit sei, zur Seite zu treten und die Aufgabe an jemand anderen zu übergeben. «Es war ein Segen, jeden Tag in die UNO zu gehen – in einer Rüstung, um Amerika zu verteidigen.»

Seit Trumps Amtsantritt im Januar 2017 ist es zu zahlreichen prominenten Personalwechseln in der US-Regierung gekommen. Haley hatte im vergangenen Monat in einem Beitrag für die «Washington Post» geschrieben, sie stimme nicht in allen Punkten mit Trump überein. Sie sei aber stolz, seiner Regierung zu dienen.

Eloquent und resolut im Auftritt

Die 46 Jahre alte Haley hatte den Posten als UNO-Botschafterin im Januar 2017 fast ohne jegliche diplomatische Vorkenntnisse angetreten. Zuvor war sie Gouverneurin des Südstaats South Carolina und hatte dort nur vereinzelt mit ausländischen Delegationen zu tun. Bei den Vereinten Nationen trat sie stets resolut auf und setzte Trumps Kurs einer schlankeren UNO mit geringeren Beiträgen der USA zu Budget und Friedenseinsätzen konsequent um.

Schon vor gut einem Jahr war darüber spekuliert worden, ob Haley ihr Amt als UNO-Botschafterin aufgibt. Seinerzeit war ihr ein mögliches Interesse am Posten des damaligen US-Aussenministers Rex Tillerson nachgesagt worden. Anders als der eher wortkarge Tillerson trat Haley eloquent auf und nahm in politischen Verhandlungen häufig eine führende Rolle ein.

Haley selbst hatte Trump in dessen Wahlkampf im Jahr 2016 zunächst offen kritisiert, sich dann aber auf seine Seite geschlagen. Die in South Carolina geborene Republikanerin ist Tochter indischer Einwanderer der Sikh-Religionsgemeinschaft, hat aber zum Christentum konvertiert. Sie ist verheiratet und hat zwei Kinder.

sda/afp/red