Trumps alte Rivalin wird wieder ins Spiel gebracht
Ein politisches Comeback für Hillary Clinton? Niemand wünscht es sich sehnlicher als Donald Trump.
«Third time is the charm» besagt ein englisches Sprichwort – «aller guten Dinge sind drei» auf deutsch. Nach 2008 versuchte Hillary Clinton 2016 neuerlich, ins Weisse Haus einzuziehen. Beim zweiten Anlauf gewann sie zwar fast drei Millionen mehr Stimmen als Donald Trump, scheiterte indes am Wahlmännerkollegium. Und nun wird spekuliert, die ehemalige Senatorin und Aussenministerin wolle 2020 neuerlich als demokratische Kandidatin antreten. Angeheizt wird das Geflüster vornehmlich von Republikanern. Für sie ist Clinton die Wunschgegnerin schlechthin, ein probates Feindbild, auf das allerhand Böses projiziert werden kann. «Sperrt sie ein!», erschallen noch immer die Sprechchöre bei Donald Trumps Kundgebungen. «Sie tritt wieder an!», sagt Trumps ehemaliger Stratege Steve Bannon über Hillary, derweil der Präsident seine Gegnerin von 2016 anstachelt, doch bitte dies zu tun.«Versuchen Sie es nochmals!», twitterte er, worauf Clinton antwortete: «Führen Sie mich nicht in Versuchung!».
Neuer Anlauf nicht ausgeschlossen
Nahrung erhalten die Spekulationen durch das wachsende Unbehagen des demokratischen Establishments über das eigene Kandidatenfeld. Joe Biden? Zu alt! Elizabeth Warren? Zu links! Und Bernie Sanders ist nicht einmal ein Demokrat! Theoretisch könnte Hillary problemlos ins Rennen um die demokratische Kandidatur einsteigen, die blosse Vorstellung aber lässt viele Demokraten erschauern.
Er möge sie ja ausserordentlich, «aber ich glaube, es ist Zeit für einen neuen Kandidaten», sagte neulich Senator Dick Durbin (Illinois) stellvertretend für seine demokratischen Kollegen. Dennoch wollte Philippe Reines, ein enger Vertrauter Clintons, einen neuen Anlauf nicht ausschliessen.
Ausgerechnet bei Fox News erklärte Reines Ende Oktober, Clinton habe sich 2016 um die amerikanische Präsidentschaft beworben, «weil sie überzeugt war, die beste Präsidentin zu sein». Und wenn sie dies noch immer denke und überdies glaube, sie sei «am ehesten geeignet, Trump zu schlagen, dann sollte sie ernsthaft darüber nachdenken».
Zwar gestand Reines ein, es handle sich dabei um ein eher unwahrscheinliches Szenario, in einem Interview mit dem TV-Sender PBS aber tat Hillary so, als denke sie tatsächlich darüber nach. «Vielleicht sollte es nochmal ein Match geben, ich bin überzeugt, ich kann wieder gegen ihn gewinnen», befand sie über einen zweiten Anlauf gegen Trump. Später schwächte sie freilich ab: Es sei ihr nicht wirklich ernst damit.
Fox-Umfrage sieht Clinton vorne
Womöglich überlegt es sich Clinton anders, nachdem eine brandneue Umfrage von Fox News anzeigte, dass sie Donald Trump derzeit knapp besiegen würde. Aber da ist ja noch das Wahlmännerkollegium, vielleicht müsste sie dort 2020 neuerlich eine Schlappe hinnehmen. Dass Trump sie als Wunschgegnerin sieht, ist im übrigen nicht weiter überraschend: In der gleichen Umfrage verlor er gegen Hillary mit zwei Prozentpunkten, gegen Joe Biden aber mit zwölf und gegen Elizabeth Warren mit fünf.
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