Führung vor dem AusTritt Thun-Präsident Markus Lüthi zurück?
Markus Lüthi zieht nach dem Abstieg des FC Thun aus der Super League Konsequenzen und soll zurücktreten.
Wie es mit dem FC Thun nach dem Abstieg aus der Super League weitergeht, konnte und wollte der Präsident unmittelbar nach Spielschluss in der Barrage gegen Vaduz nicht sagen. Man werde sich «in die Stille» begeben und genau analysieren. Aber er kündigte an, dass es einen Umbruch «auf allen Ebenen» geben werde. Die Frage sei, in welcher Form «und mit welchen Personen, und da schliesse ich mich persönlich ein. Denn ich habe die Verantwortung zu tragen dafür, was hier passiert ist.»
Neun Tage später verdichten sich die Anzeichen, dass Markus Lüthi seine Konsequenzen gezogen hat. Laut Informationen von 20 Minuten soll es zu einer Trennung kommen. Lüthi dürfte am Donnerstagmorgen über seinen Rücktritt als Thun-Präsident informieren. Neben ihm soll auch Vizepräsident Markus Peter aus dem Verwaltungsrat ausscheiden. Damit verblieben noch Carlo Kilchherr, Barbara Frantzen, Paul Conway (Pacific Media Group) und Andres Gerber in der Chefetage.
Lüthi will kein Auslaufmodell sein
Seit elf Jahren sitzt Lüthi im Verwaltungsrat, seit Oktober 2012 steht er dem FC Thun als Präsident vor. In dieser Zeit waren die Thuner nie schlechter als auf Rang 7 klassiert, wurden in der Saison 2014/15 und 18/19 sogar Vierter in der Super League, spielten dreimal um den Einzug in die Europa League und erreichten 2012/13 unter Trainer Urs Fischer einmal die Gruppenphase. Zehn Jahre nach dem Aufstieg und in Lüthis achtem Amtsjahr muss Thun nun wieder in die Challenge League. Immer wieder wurden er und Sportchef Gerber für die gute Arbeit gelobt und als Beispiel für ihre ruhige und überlegte Führung des «beschaulichen» FC Thun hergenommen.
Lüthi führte seinen Club stets menschlich, hielt länger an Mitarbeitern fest als die meisten seiner Präsidenten-Kollegen in der Liga. So standen (Urs Fischer, Jeff Saibene, Mauro Lustrinelli) oder stehen (Marc Schneider) in seiner Ära lediglich vier Trainer an der Seitenlinie. Der andauernde finanzielle Druck und der Kampf an vielen unterschiedlichen Fronten und zuletzt auch die sportliche Krise haben dem Präsidenten im letzten Jahr aber wohl zu schwer zugesetzt. «Ich will gehen, bevor ich ein Auslaufmodell werde», sagte er im Februar noch der «Berner Zeitung».
Stille im Berner Oberland
Die Clubleitung informierte nach dem Abstieg, dass man bis auf weiteres nicht mehr kommunizieren werde – weder mit Medien, Sponsoren noch Mitarbeitern. Ein Versuch am Mittwoch, Präsident Markus Lüthi trotzdem für eine Stellungnahme zu kontaktieren, scheiterte denn auch. Lässt Lüthi den Worten Taten folgen?
Wie es danach an der Spitze mit dem FC Thun weitergeht, ist noch offen. Kommt es wie beim FCB nach dem Ende der Ära Heusler/Heitz auch im Berner Oberland zum grossen Umbruch? Dann stünde auch die Zukunft von Sportchef Gerber in den Sternen. Und was passiert mit Trainer Marc Schneider? Der 40-jährige Thuner stand beim FCL zuoberst auf der Wunschliste, hätte man Fabio Celestini nach Basel ziehen lassen müssen. Da der Waadtländer dem FCB aber eine Absage erteilte, ist dies hinfällig. Sowieso sagte Schneider nach dem Abstieg: «Ich bin Thuner und möchte gerne bleiben.» Das indes werden die neuen Leute am Ruder entscheiden müssen – wenn sie denn da sind.
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