AboPsychiatrie in der SchweizStella (18) wird aus der Klinik entlassen. Kurz darauf ist sie tot
Trotz Warnungen und Suizidrisiko pausieren die Ärzte die Therapie. Warum? Und wie viel Zwang darf eine Klinik anwenden, um Patienten zu retten? Die Tragödie in Zürich wirft grundlegende Fragen auf.
Ungeschminkt, den Koffer hastig gepackt, steht Stella G. (Name geändert) vor dem Sanatorium Kilchberg. Wochenlang war der Teenager hier in psychiatrischer Behandlung. Nun soll sie die Klinik hoch über dem Zürichsee verlassen – obwohl sie alles andere als gesund ist. «Stella war völlig verwirrt», erinnert sich ihre Mutter, Susanna G. (Name geändert), an jenen Septembermorgen vor einem Jahr. Wahnvorstellungen hätten ihre Tochter geplagt. «Sie fühlte sich verfolgt, von Mördern und von Pädophilen. Trotzdem musste sie ihr Zimmer räumen.»