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Polizei gerufen
Tour de Bar abgebrochen – Lokale wurden überrannt

Vor dem «Schwarzen Schaf» an der Langstrasse standen die Besucher um 21 Uhr zwar brav Schlange. Doch wenig später wurde es Geschäftsführer Christian Aerni zu bunt. Er brach ab.
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Die Idee klang simpel, und gut! Ein Solidaritätstrinken rund um die Langstrasse, eine Tour de Bar, ein Streifzug durch die Lokale. Der Pandemie zum Trotz, aber Corona-konform: Statt die Cocktails in der Bar zu schlürfen, kaufen die Trinkwilligen ihre Drinks am Fenster oder der Tür. Dann ziehen sie mit dem Becher in der Hand los. Von der Kanonengassebar zum «Schwarzen Schaf» und dann weiter bis zum Falken Wiedikon. «Bechern» war also angesagt, für einmal in einer wenig vulgären Bedeutung.

Soviel zur Theorie. In der Praxis musste das Experiment vom Freitagabend schon kurz nach 21 Uhr abgebrochen werden. «Es kamen einfach zu viele Leute», sagt Christian Aerni, «so mega viele!» Der Geschäftsführer des schwarzen Schafs ist Mitinitiator der Idee und kann es immer noch nicht recht glauben. Morgen Sonntag wollen die Organisatoren zur Krisensitzung zusammenkommen, die Wiederholung der Tour, eigentlich für Samstagabend vorgesehen, ist auf unbestimmte Zeit vertagt.

Polizei muss mehrfach einschreiten im Quartier

Wie die Stadtpolizei mitteilt, gingen bei ihr mehrere Meldungen von Menschenansammlungen vor Bars und Restaurants im Kreis 4 ein. «Wo nötig griffen die Einsatzkräfte ein und lösten die Ansammlungen auf», sagt ein Sprecher. Vereinzelt stellten die Beamten wegen Verstössen gegen die geltende Covid-Verordnung Ordnungsbussen aus.

Der Polizei machten aber nicht nur die Bar-Tour-Besucher Sorgen, sondern auch eine Wohnungsparty in einer Liegenschaft im Kreis 5, wo sie 24 Personen büsste. In den Kreisen 2, 8 und 10 trafen sich zudem erneut Gruppen von Autofans. Die Polizei kontrollierte und löste die Ansammlungen auf. Dabei wurden 90 Personen weggewiesen und 78 Ordnungsbussen ausgestellt.

Was die Bar-Tour angeht: Vielleicht hätte es mit mehr Security-Personal funktioniert, glaubt Aerni, oder wenn sich mehr Bars beteiligt hätten. «Die Leute hätten sich besser verteilt und wären nicht in Trauben zusammengestanden», so der Gastronom. Auch wenn die Sache nicht wie geplant verlief. «Es hat gut getan, wieder einmal zu arbeiten und aus dieser Corona-Depression herauszukommen für einige Stunden.» Auch von den Gästen hat er viel positives Feedback bekommen. Und zumindest vor seinem Lokal dankten sie es, indem sie bis zuletzt diszipliniert und mit Abstand anstanden. Ziemlich brav für ein Schwarzes Schaf.