Der ZSC schlägt zurückTore, Blut und Prügel
Mit einem 5:0 gleichen die ZSC Lions die Serie gegen Lausanne zum 1:1 aus. Die Waadtländer verlieren zuerst Spielmacher Malgin und dann die Nerven.
Das Beschnuppern ist vorbei. Lausanne und die ZSC Lions sind so richtig in ihrem Playoff-Duell angekommen. Und das bedeutet eben nicht nur, dass sie rasantes Eishockey spielen, sondern auch, dass sie sich wehtun. Zuerst bekam Phil Baltisberger bei einem Sturz die Ferse des Lausanners Floran Douay ans Kinn, worauf der Eismeister das Blut vom Eis kratzen musste.
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Später erwischte es den Lausanner Denis Malgin. ZSC-Verteidigerhüne Christian Marti, Kampfgewicht 97 Kilo, drückte den rund 20 Kilo leichteren Filigrantechniker an die Bande, worauf dieser frühzeitig in die Kabine musste.
Martis grosser Auftritt
Das war in der 35. Minute, der entscheidende Moment in diesem zweiten Spiel. Denn Marti stürmte nach dem Zweikampf nach vorne und traf, von Hollenstein quer angespielt, mit einem Direktschuss zum 2:0. Tore Martis sind selten – es war sein drittes in dieser Saison –, und Tore sind auch nicht unbedingt das, was von ihm verlangt wird. Sondern eben hartes Körperspiel wie in der Szene zuvor. Da ist der frühere Kloten-Junior in Abwesenheit von Morant und Chris Baltisberger, die beide in dieser Saison nicht mehr eingreifen werden, noch mehr gefragt.
Malgin erschien nicht mehr, und die ZSC Lions hatten fortan leichtes Spiel im Hallenstadion. Berni gelang kurz vor der zweiten Pause das 3:0, Sigrist (50.) erhöhte nach schöner Vorarbeit von Lasch auf 4:0. Damit waren alle vier Sturmlinien je an einem Tor beteiligt. Und genau das ist ja der Trumpf der ZSC Lions im Vergleich zu Lausanne: ihre Kaderbreite im Sturm, wo Diem derzeit überzählig ist. Rollen alle vier Reihen regelmässig auf die Waadtländer zu, wird es für diese irgendwann zu viel.
Wobei es nicht zum ersten Mal Andrighetto war, der die Mannschaft anfangs mitzog. Der Goalgetter eröffnete das Skore in der 9. Minute im ersten ZSC-Powerplay, wobei er ganz einfach nach vorne stürmte und die Verblüffung der Lausanner Verteidiger ausnützte. Coach Rikard Grönborg hatte nach Spiel 1 (2:3 in Overtime), in dem die Zürcher alle fünf Powerplays ungenutzt gelassen hatten, seine Stars in die Pflicht genommen. Andrighetto reagierte sofort. Und lieferte in der 58. Minute noch ein weiteres Überzahltor zum 5:0 nach.
Als der Zürcher Topskorer daraufhin auf Goalie Boltshauser (er war nach dem 0:4 eingewechselt worden) zufuhr und diesen anstarrte, was ihm die Lausanner als Provokation auslegten, kochten die Emotionen über. Aurélien Marti, auch er ein Hüne wie sein Zürcher Namensvetter, prügelte auf Andrighetto ein, der schlug zurück, und Grönborg stieg auf die Bande und zürnte.
Krueger, der Bestrafer
Natürlich sieht es der ZSC-Coach nicht gerne, wenn sein bester Offensivspieler in solche Scharmützel verwickelt wird. Einige Minuten zuvor hatte Krueger, der bei Lausanne kaum mehr spielt, schon mit einem Bandencheck ein Signal gesetzt und die fällige Spieldauer kassiert.
Was bleibt von diesem turbulenten Abend? Die ZSC Lions haben das Toreschiessen und ihr Powerplay wiederentdeckt. Wenn all ihre vier Sturmlinien funktionieren, können sie offensiv einiges bewegen. Lausanne ist durchaus zu beeindrucken und ohne Malgin viel berechenbarer und weitaus weniger schwungvoll. Und: Playoff-Eishockey kann auch ohne Zuschauer viele Emotionen hervorrufen.
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