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Personalisierte Empfehlungen
TikTok gibt nach und passt sich EU-Regeln an

In der EU zählt TikTok etwa 125 Millionen Konten: Ein Nutzer sieht sich den Kanal der TikTokerin und Köchin Tue Nguyen an. (24. Juli 2023)

Das chinesische Online-Netzwerk TikTok lässt Nutzern in der EU künftig die Wahl, ob sie personalisierte Empfehlungen sehen möchten oder nicht. Dies geschehe «im Rahmen unserer Bemühungen, die DSA-Anforderungen zu erfüllen», teilte TikTok am Freitag mit. Das neue EU-Gesetz für digitale Dienste (Digital Services Act – DSA), das am 25. August in Kraft tritt, sieht für Online-Dienste, Verkaufsplattformen und Suchmaschinen strengere Regeln vor.

Die von TikTok angebotenen personalisierten Empfehlungen basieren auf Nutzerdaten und zeigen Beiträge an, die den mutmasslichen Interessen der Nutzer entsprechen. Kritiker sehen darin einen Datenklau und prangern die individuell zugeschnittenen Empfehlungen als süchtig machend an. Wer die Funktion abschaltet, soll künftig Beiträge aus seiner Region oder international beliebte Videos vorgeschlagen bekommen.

125 Millionen Nutzer in der EU

TikTok will ausserdem das Melden mutmasslich illegaler Inhalte erleichtern. Dabei können Nutzer auswählen, wie sie bestimmte Beiträge einschätzen, etwa als «Hassrede, Belästigung oder Wirtschaftskriminalität». Wenn ein Beitrag zurückgezogen wird, will TikTok künftig die Gründe dafür offenlegen. Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren sollen keine personalisierte Werbung mehr zu sehen bekommen.

EU-Industriekommissar Thierry Breton hatte TikTok Mitte Juli gemahnt, seine Anpassung an die neuen Regeln zu beschleunigen.

Die App TikTok ist nach eigenen Angaben die führende Plattform für mobile Kurzvideos. Sie wird weltweit von mehr als einer Milliarde Menschen genutzt, in der EU sind es etwa 125 Millionen Nutzer. Sie war von dem chinesischen Unternehmen ByteDance gestartet worden.

Kritiker werfen dem Unternehmen vor, Journalisten ausspioniert und geortet zu haben, Benutzerdaten nach China übermittelt und während der russischen Invasion in der Ukraine Zensurmassnahmen zugunsten Russlands ergriffen zu haben. Das Unternehmen weist dies zurück.

AFP/roy