Newsticker zum Krieg in NahostIran: Atomverhandlungen gehen am 26. April weiterHuthi melden 38 Tote bei US-Luftangriffen auf ÖlhafenIsraelische Angriffe töten 14 Kinder und neun Erwachsene
Israel will eroberte Gebiete im Gazastreifen, im Libanon und in Syrien dauerhaft besetzen. Palästinenser protestieren für Frieden und gegen die Hamas. Verfolgen Sie hier die aktuellen Entwicklungen.
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Macron fordert in Kairo Waffenruhe für den Gazastreifen
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat am Montag während eines Besuchs in Ägypten eine Waffenruhe für den Gazastreifen gefordert. Der Präsident verlangte zudem die Aufhebung der israelischen Blockade von Hilfslieferungen für die Menschen in dem Küstengebiet. Macron wollte sich in Kairo mit Präsident Abdel Fattah el-Sisi und später mit dem jordanischen König Abdullah II. treffen. Beide sind enge Verbündete des Westens, die ebenfalls eine Waffenruhe fordern.
Israel beendete im vergangenen Monat die Waffenruhe mit der militant-islamistischen Hamas und unterbrach die Einfuhr von Lebensmitteln, Treibstoff und weiteren Hilfsgütern für die zwei Millionen Palästinenser in dem Gebiet. Damit soll die Hamas unter Druck gesetzt werden, neue Bedingungen für das Waffenruheabkommen zu akzeptieren. Ägypten und der Golfstaat Katar fungieren als Vermittler in den Gesprächen. (DPA)
Tote und Verletzte nach Angriff auf Zelt mit Journalisten im Gazastreifen
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Zelt im südlichen Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mehrere Journalisten getötet und verletzt worden. Den Berichten zufolge stand das Zelt in der Nähe des Nasser-Spitals in Khan Younis. Mindestens zwei Menschen seien getötet und mehrere verletzt worden. Ein israelischer Militärsprecher sagte zu dem Vorfall, es sei ein Terrorist der islamistischen Hamas angegriffen worden.
Bereits am Sonntag hatte es Berichte über eine in Khan Younis getötete palästinensische Journalistin gegeben. Die Armee äusserte sich nicht zu dem Vorfall.

Nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) vom Monatsbeginn wurden seit Beginn des Gaza-Kriegs mindestens 173 Journalisten getötet. Israel hat Journalisten im Gazastreifen mehrfach vorgeworfen, für die Hamas tätig zu sein. Mehrere Medien in dem Küstenstreifen stehen der Islamistenorganisation nahe. Ausländischen Journalisten ist der Zutritt zum Gazastreifen seit Kriegsbeginn weitgehend verboten. (DPA)
Hamas feuert Raketen auf Israel – Netanyahu bei Trump
Beim schwersten Beschuss aus dem umkämpften Gazastreifen auf Israel seit Monaten sind nach Militärangaben etwa zehn Raketen auf den Süden des Landes abgefeuert worden. Die meisten von ihnen konnten abgefangen werden, erklärte ein israelischer Militärsprecher. Eine Rakete schlug laut der «Times of Israel» jedoch in der südisraelischen Stadt Aschkelon ein und richtete Schäden an. Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes wurde ein Mann durch Granatsplitter leicht verletzt. Ausserdem seien mehrere Menschen wegen Angstzuständen behandelt worden.
Den Angriff reklamierte der militärische Flügel der islamistischen Hamas für sich. Das israelische Militär bombardierte daraufhin nach eigenen Angaben den Raketenwerfer in Deir al-Balah im Gazastreifen, von dem aus die Geschosse abgefeuert worden waren. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu sprach auf dem Weg nach Washington aus dem Flugzeug mit Verteidigungsminister Israel Katz und ordnete eine «energische Reaktion» an, wie das Büro des Ministerpräsidenten mitteilte. Er habe die Fortsetzung der «intensiven» Einsätze der Streitkräfte im Gazastreifen gegen die Hamas abgesegnet, hiess es weiter.
Netanyahu trifft erneut Trump
Netanyahu traf unterdessen in Washington ein, wo er heute zum zweiten Mal seit dessen Amtsantritt US-Präsident Donald Trump treffen wird. Der Israeli dankte auf X für die Einladung und kündigte an, er wolle mit Trump unter anderem über das neue US-Zollpaket, die Bemühungen um die Freilassung der Hamas-Geiseln im Gazastreifen und die Bedrohung durch den Iran sprechen.
Trump hatte Netanyahu bereits Anfang Februar empfangen – als ersten ausländischen Gast in seiner zweiten Amtszeit. Es ist einmal mehr eine Geste der Unterstützung für Israels rechten Ministerpräsidenten, der wegen der Kriegsführung im Gazastreifen international stark in der Kritik steht. Trump ist als ein enger Verbündeter Netanyahus bekannt.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels, das Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Palästinenserorganisationen am 7. Oktober 2023 in Israel nahe der Grenze zum Gazastreifen verübten. Auf israelischer Seite wurden dabei mehr als 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seither kämpft Israel in dem Küstengebiet gegen die Hamas.
Den von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden im Gazastreifen zufolge wurden dabei bisher mehr als 50’100 Menschen getötet. Bei einem Drittel davon handelt es sich demnach um Kinder und Jugendliche. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Internationale Organisationen wie die UN halten sie jedoch für weitgehend glaubwürdig.
Erneut Proteste im Gazastreifen
Inzwischen kommt es in Gaza wiederholt zu Protesten von Bewohnern gegen die Hamas. Im Flüchtlingslager Dschabalija im Norden des abgeriegelten Küstenstreifens demonstrierten mehrere Hundert Palästinenser für ein Ende des Krieges mit Israel. Viele machten die Hamas für die Verschlechterung der humanitären Lage in dem weitgehend zerstörten Gebiet verantwortlich. Auf Plakaten und in Sprechchören hiess es unter anderem: «Hamas ist Terrorismus!»
Andere Bewohner waren voller Zorn auf Israel. Sie warfen den Streitkräften vor, Wohngebiete absichtlich zu bombardieren. Die Proteste richteten sich zudem gegen die Anfang März von Israel verhängte Blockade für Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Derweil sorgt sich Israels Militär um die eigenen Soldaten.
Seit Beginn des Militäreinsatzes betreute das Verteidigungsministerium rund 16.500 verletzte Soldaten – darunter 7300 wegen psychischer Erkrankungen. Neben posttraumatischen Störungen und Angstzuständen litten Betroffene oft unter Depressionen, sagte Limor Luria, Leiterin der Rehabilitationsabteilung.
Huthi-Miliz räumt sechs Todesopfer durch US-Angriffe ein
Mutmassliche US-Luftangriffe im Jemen haben am Wochenende nach Angaben des von der Huthi-Miliz kontrollierten Gesundheitsministeriums mindestens sechs Menschen das Leben gekostet. Ein von US-Präsident Donald Trump veröffentlichtes Video deutet darauf hin, dass die Opferzahlen der gesamten amerikanischen Luftangriffe höher sein könnten, als die Rebellen einräumten.
Bei einem Angriff auf die Hauptstadt Sanaa seien vier Menschen getötet worden. 16 weitere seien bei den Angriffen auf ein Wohngebäude verletzt worden, teilte das Ministerium am Sonntag mit. Aufnahmen des Satellitennachrichtensenders der Miliz, al-Masirah, zeigte das beschädigte Haus und Menschen, die in Krankenhäusern behandelt wurden.
Zuvor hatte die Miliz von zwei Toten und neun Verletzten infolge eines Angriffs in Saada, einer Hochburg der Huthi, berichtet. Aufnahmen von al-Masirah zeigten, wie ein anscheinend zweistöckiges Gebäude einstürzte. Die vom Iran unterstützten Huthi veröffentlichten keine Aufnahmen aus dem Inneren des Gebäudes, das sie als Solarkraftwerk beschrieben.
Bei den schweren Luftangriffen im Jemen kamen laut Angaben der Huthi bisher mindestens 73 Menschen ums Leben. Die Miliz räumte jedoch keine Verluste in den Reihen ihrer Sicherheits- und Militärführung ein – eine Tatsache, die in einem von Trump veröffentlichten Online-Video infrage gestellt wurde.
Das Video, das Trump am Samstagmorgen verbreitete, stammte anscheinend von einer Drohne und zeigte eine Gruppe von mehr als 70 Menschen in einem Kreis. Während des 25-sekündigen Videos kommt es zu einer Explosion, die einen riesigen Krater hinterlässt. Trump erklärte, die Menschen seien Mitglieder der Huthi und hätten sich versammelt, um Anweisungen für einen Angriff zu erhalten. Den Ort des Angriffs oder andere Details nannte er nicht. «Hoppla, diese Huthi werden keinen Angriff verüben! Sie werden unsere Schiffe nie wieder versenken!», erklärte Trump.
Das Zentralkommando des US-Militärs, das die amerikanischen Einsätze im Nahen Osten überwacht, hat weder das Video veröffentlicht noch konkrete Details zu den Angriffen genannt, die es seit dem 15. März durchführte. Das Weisse Haus erklärte, es seien bislang mehr als 200 Angriffe auf die Huthi verübt worden.
Die Nachrichtenplattform der Huthi im Jemen, Saba, berichtete unter Berufung auf eine anonyme Quelle, die Menschen hätten sich im Gouvernement Hudaida zum Fastenbrechen zum Abschluss des Fastenmonats Ramadan versammelt. Eine Verbindung zu Einsätzen der Huthi bestehe nicht.
Der Informationsminister der jemenitischen Exilregierung, die sich den Huthis widersetzt, Muammar al-Erjani, teilte mit, bei dem Angriff seien rund 70 Huthi-Kämpfer und -Anführer sowie Experten der iranischen paramilitärischen Revolutionsgarde getötet worden. Er legte keine Beweise für seine Angaben vor, allerdings unterstützt der Iran die Huthi. Weder die iranische Regierung noch die Revolutionsgarde haben den Angriff eingeräumt.
Palästinenser: 14-jähriger bei Siedlerangriff nahe Ramallah getötet
Bei einem Angriff israelischer Siedler ist nach palästinensischen Angaben in einem Dorf nahe Ramallah im Westjordanland ein 14 Jahre alter Jugendlicher getötet worden. Wie das Gesundheitsministerium in Ramallah am Abend berichtete, wurde es von der israelischen Armee über den Todesfall informiert. Zuvor hatte das Militär den Jugendlichen in ein Krankenhaus gebracht, wo er aber an seinen Verletzungen gestorben sei.
Bei dem Zwischenfall wurden den Angaben zufolge ausserdem zwei junge Männer im Alter von 17 und 18 Jahren verletzt, einer von ihnen schwer. Nähere Angaben über den Angriff gab es zunächst nicht.
Damit erhöht sich die Zahl der Palästinenser, die seit dem Überfall islamistischer Extremisten aus dem Gazastreifen auf Israel am 7. Oktober 2023 im Westjordanland getötet wurden, nach Angaben der Behörde in Ramallah auf 900. Seit Beginn des Jahres gab es 105 getötete Palästinenser. (DPA)
Zehn Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert
Etwa zehn Raketen sind nach israelischen Militärangaben aus dem Gazastreifen in den Süden Israels abgefeuert worden. Die meisten von ihnen konnten abgefangen werden, wie ein israelischer Militärsprecher sagte.
Es handelte sich um den schwersten Raketenbeschuss aus Gaza auf israelische Ziele seit Monaten. Den Angriff reklamierte der militärische Flügel der islamistischen Hamas für sich.
Nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes wurde ein Mann in der südisraelischen Stadt Aschkelon durch Schrapnell leicht verletzt. Ausserdem seien mehrere Menschen wegen Angstzuständen behandelt worden. In Aschkelon seien eine Strasse und mehrere geparkte Fahrzeuge beschädigt worden, sagte der Militärsprecher. In der Region wurde Raketenalarm ausgelöst. (DPA)
Anti-Hamas-Protest in Flüchtlingslager im Gazastreifen
Mehrere hundert Palästinenser haben im Flüchtlingslager Dschabalija im Norden des Gazastreifens für ein Ende des Krieges mit Israel demonstriert. Viele von ihnen protestierten gegen die islamistische Hamas, die sie für die Verschlechterung der humanitären Lage in dem grossflächig zerstörten Küstengebiet verantwortlich machten. Auf Plakaten sowie in Sprechchören hiess es unter anderem: «Hamas ist Terrorismus!»
Andere Plakate und Slogans waren voller Zorn auf Israel, dem die absichtliche Bombardierung von Wohngebieten vorgeworfen wurde. Auch gegen die Anfang März verhängte Blockade des Gebiets für Hilfslieferungen wurde protestiert. (DPA)
Palästinenser: 32 Menschen, darunter Kinder, bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getötet
Bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben am Samstagabend und Sonntagmorgen mindestens 32 Menschen ums Leben gekommen. Die jüngsten Luftangriffe trafen unter anderem ein Zelt und ein Haus in der Stadt Chan Junis im Süden des Küstengebiets, wie das Nasser-Krankenhaus erklärte. Bei den Toten handele es sich um fünf Männer, fünf Frauen und fünf Kinder.
Unter den Getöteten war auch eine Journalistin. «Meine Tochter ist unschuldig», sagte ihre Mutter Amal Kaskin. «Sie war nicht beteiligt, sie liebte den Journalismus.» Auch ein eineinhalb Jahre altes Kleinkind wurde geborgen. «(US-Präsident Donald) Trump will die Gaza-Frage beenden. Er hat es eilig, das ist seit heute Morgen klar», sagte Mohammed Abdel-Hadi, der Cousin einer getöteten Frau.
Zudem wurden mindestens vier Menschen laut dem Gesundheitsministerium im Gazastreifen im Flüchtlingslager Dschabalia im Norden des Küstengebiets getötet. Die Leichen von sieben Menschen, darunter ein Kind, wurden ins Al-Aksa-Märtyrerkrankenhaus in Deir al-Balah gebracht, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AP beobachtete.
Bei einem Angriff in der Stadt Gaza wurden nach Angaben des Zivilschutzes Menschen getroffen, die vor einer Bäckerei anstanden. Mindestens sechs Menschen, darunter drei Kinder, kamen ums Leben.
In Dschabalia protestierten Dutzende Palästinenser erneut gegen den Krieg und die Hamas. In den sozialen Medien kursierten Aufnahmen von Menschen auf den Strassen, die die Hamas kritisierten. Solche Proteste sind zwar selten, haben aber in den letzten Wochen immer wieder stattgefunden. (AP)
Zehntausende protestieren in Marokko gegen israelische Militäreinsätze
Mehrere zehntausend Menschen haben am Sonntag in Marokko gegen die israelischen Militäreinsätze im Gazastreifen protestiert. Bei der grössten Protestaktion im Land seit Monaten richtete sich der Zorn der Teilnehmer nicht nur gegen Israel, sondern auch gegen die Vereinigten Staaten und die eigene Regierung. Einige traten auf israelische Flaggen, hielten Transparente mit getöteten Hamas-Führern hoch und schwenkten Plakate, auf denen US-Präsident Donald Trump neben vertriebenen Palästinensern zu sehen war.
Die Demonstranten in Rabat verurteilten am Sonntag den Vorschlag Trumps, Millionen Palästinenser zu vertreiben, um Platz für die Neuentwicklung des Gazastreifens zu schaffen. Sie kritisierten auch die USA für die Strafverfolgung von pro-palästinensischen Aktivisten. Teilnehmer erklärten, sie könnten keinen Unterschied zwischen dem Vorgehen Trumps und dessen Vorgänger Joe Biden erkennen.
«(Trump) hat den Krieg verschlimmert», sagte Mohammed Toussi, der mit seiner Familie aus Casablanca angereist war. «Biden hat einiges verheimlicht, aber Trump hat alles offengelegt.» Toussi erklärte, die Demonstranten seien weiterhin verärgert über Marokkos Entscheidung von 2020, die Beziehungen zu Israel zu normalisieren.
An den Demonstrationen nahmen mehrere Gruppen teil, darunter die islamistische Vereinigung Al-Adl-Wal-Ihsan. Die marokkanischen Behörden tolerieren die meisten Proteste, nahmen jedoch in der Vergangenheit Aktivisten fest, die vor Geschäften oder ausländischen Botschaften demonstrierten oder Kritik an der Monarchie äusserten. (AP)
Trump will Netanyahu am Montag erneut empfangen
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu wird diese Woche bereits zum zweiten Mal seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump als Gast in Washington erwartet. Für diesen Montag sei ein Treffen der beiden im Weissen Haus geplant, sagte ein Vertreter der US-Regierungszentrale der Deutschen Presse-Agentur.
Trump hatte Netanyahu bereits Anfang Februar empfangen – als ersten ausländischen Gast in seiner zweiten Amtszeit. Es ist einmal mehr eine Geste der Unterstützung für den rechten Ministerpräsidenten, der wegen der Kriegsführung im Gazastreifen international stark in die Kritik geraten ist. Trump ist als enger Verbündeter Netanyahus bekannt.
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Netanyahu dankte auf X für die Einladung und kündigte an, am Sonntag in die USA abzureisen. Mit Trump diskutieren werde er unter anderem über das neue US-Zollpaket, die Bemühungen um die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen, die Beziehungen zwischen Israel und der Türkei, die Bedrohung durch den Iran und den Kampf gegen den Internationalen Strafgerichtshof, schrieb er.
Bei dem Besuch Netanyahus Anfang Februar hatte Trump mit einem Vorstoss zum Nahost-Konflikt schockiert: Der 78-Jährige verkündete damals überraschend und ohne Grundlage, dass die USA die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und das vom Krieg zerstörte palästinensische Küstengebiet wirtschaftlich entwickeln wollen. Die palästinensische Zivilbevölkerung solle in andere Länder der Region umgesiedelt werden. Trump sagte, aus dem Gazastreifen könne so eine «Riviera des Nahen Ostens» werden. (DPA)
UN-Hilfswerk fordert Zugang für Hilfskonvois nach Gaza
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) hat auf die Not der rund eine Million Kinder und Jugendlichen im Gazastreifen hingewiesen. Tausende Paletten mit Hilfsgütern stünden zwar an der Grenze bereit, aber der Zugang zu dem Küstengebiet sei seit dem 2. März gesperrt. Diese Blockade sei die längste seit dem 7. Oktober 2023, beklagte der zuständige Regionaldirektor Edouard Beigbeder.
Unter anderem gebe es nun in der Mitte und im Süden des Gazastreifens keine Gratisnahrung für Kleinkinder mehr, die bei knappen Vorräten für das Wachstum entscheidend sei, hiess es. Und gebrauchsfertige Säuglingsnahrung sei nur noch für 400 Kinder und für einen Monat übrig. Unicef schätzt aber, dass fast 10.000 Säuglinge unter sechs Monaten zusätzliche Nahrung benötigen.
Beigbeder sagte: «Im Interesse von mehr als einer Million Heranwachsenden im Gazastreifen fordern wir die israelischen Behörden auf, gemäss ihren Verpflichtungen des humanitären Völkerrechts sicherzustellen, dass zumindest die Grundbedürfnisse der Menschen gedeckt werden.»
Unicef forderte die Kriegsparteien – also Israel und die islamistische Terrororganisation Hamas – erneut auf, die Feindseligkeiten einzustellen und die gebrochene Feuerpause wiederherzustellen. An die Hamas appellierte Unicef, die von ihr aus Israel verschleppten Geiseln freizulassen. (DPA)
Bericht: 19 Tote bei israelischem Angriff im Süden des Gazastreifens
Bei einem israelischen Luftangriff hat es einem palästinensischen Bericht zufolge im Süden des Gazastreifens viele Opfer gegeben. Mindestens 19 Menschen seien am Morgen ums Leben gekommen, als ein dreistöckiges Haus in der Stadt Chan Junis getroffen worden sei, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Es gab demnach auch zahlreiche Verletzte. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig verifizieren. Israels Armee sagte auf Anfrage, sie prüfe den Bericht
Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde meldete unterdes 86 Tote bei Kämpfen und Angriffen im Gazastreifen binnen 24 Stunden. Die Angaben unterscheiden nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten und lassen sich derzeit ebenfalls nicht unabhängig überprüfen.

Nach der am Morgen von Israel angekündigten Ausweitung der Bodenoffensive im Norden des Gazastreifens sind dort Anwohnern zufolge Tausende Menschen auf der Flucht. Etliche israelische Panzer seien in der Stadt Gaza in das östliche Viertel Schedschaija eingerückt, berichteten Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur. Die Menschen vor Ort hätten eine schlimme Nacht mit Dutzenden Luftangriffen erlebt. Viele machten sich den Berichten zufolge auf den Weg in den Westen der Stadt.
Israels Armee bestätigte, dass sie damit begonnen habe, in dem Stadtteil Einsätze auszuführen, um dort gegen die Hamas vorzugehen. Das israelische Militär will eigenen Angaben zufolge mit der Bodenoffensive auch eine grössere Pufferzone im Gazastreifen entlang der Grenze zu Israel schaffen. (DPA)
Hamas-Kommandeur im Libanon getötet
Die israelische Armee hat bei einem Luftangriff im Libanon nach eigenen Angaben einen Hamas-Kommandeur getötet. Hassan Farhat sei für zahlreiche Angriffe auf israelische Zivilisten verantwortlich gewesen, hiess es in einer Mitteilung der Streitkräfte. Zudem habe er hinter einem Raketenangriff gestanden, bei dem ein israelischer Soldat getötet und weitere verletzt worden seien.
Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA zitierte die Mitteilung einer Gesundheitsbehörde, wonach bei einem israelischen Drohnenangriff auf eine Wohnung in der libanesischen Küstenstadt Sidon drei Menschen ums Leben kamen. Sicherheitsquellen zufolge soll es sich bei den Opfern um Farhat und zwei Familienmitglieder handeln. Demnach ereigneten sich bei dem Angriff zwei Explosionen, die zu einem Feuer und Panik unter Anwohnern führten. (DPA)
Israels Armee weitet Bodenoffensive im Norden Gazas aus
Israels Militär weitet seine Bodenoffensive im Norden des Gazastreifens aus, um eine grössere Pufferzone entlang der Grenze zu schaffen. In den vergangenen Stunden habe man damit begonnen, im Viertel Schedschaija in Gaza-Stadt Einsätze durchzuführen, um die «Sicherheitszone» zu erweitern, teilte die Armee am Morgen mit. Dabei seien zahlreiche Terroristen «eliminiert» und Infrastruktur der islamistischen Hamas zerstört worden. Vor und während der Angriffe ermögliche die Armee die Evakuierung von Zivilisten über vom Militär organisierte Routen, hiess es weiter.
Zu möglichen Opfern machte die israelische Armee keine Angaben. Verteidigungsminister Israel Katz hatte zuvor eine deutliche Ausweitung der Einsätze angekündigt. Ziel sei es, «das Gebiet von Terroristen und Terror-Infrastruktur zu säubern», hiess es in einer Mitteilung. Darin war auch die Rede von der Eroberung umfangreicher Gebiete, die israelische «Sicherheitszonen» werden sollten. Auch im Süden Gazas weitet die Armee ihre Einsätze aus. (SDA)
Laut Bericht neun Tote bei israelischen Angriffen in Syrien
Bei israelischen Angriffen in Syrien sollen am Donnerstag mindestens neun Menschen getötet worden sein. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete, bei den Opfern handele es sich um Zivilisten. Die in Grossbritannien ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, es seien bewaffnete Einwohner der Provinz Daraa im Südwesten des Landes gewesen.
Bereits am Mittwochabend hatte Israel fünf syrische Städte angegriffen. Mehr als ein Dutzend Angriffe galten der Gegend um einem strategisch wichtigen Luftwaffenstützpunkt in der Stadt Hama. Die Türkei, ein wichtiger Verbündeter des syrischen Interimspräsidenten Ahmed al-Scharaa, ist Berichten zufolge an einer Militärpräsenz in dem Gebiet interessiert. Das syrische Aussenministerium teilte mit, die Angriffe hätten den Militärflughafen Hama fast vollständig zerstört. Dutzende Zivilisten und Militärangehörige seien verletzt worden.
Der israelische Aussenminister Gideon Saar warf der Türkei vor, eine «negative Rolle» in Syrien zu spielen. «Sie tun ihr Möglichstes, um Syrien zu einem türkischen Protektorat zu machen, das ist ihre klare Absicht», erklärte er am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Paris. Israel halte es nicht für gut, dass Syrien eine Art Stellvertreter des Irans gewesen sei. «Und wir finden nicht, dass Syrien ein türkisches Protektorat sein sollte.» Eine Reaktion von türkischer Seite lag zunächst nicht vor.
Israel hat nach dem Sturz des syrischen Langzeitmachthabers Baschar al-Assad Gebiete im Südwesten Syriens eingenommen und dort eine Pufferzone eingerichtet. Nach israelischen Angaben dient das Vorgehen dem Schutz vor bewaffneten Gruppen. Kritiker sagen dagegen, die Militäroperationen hätten Spannungen geschaffen, die eine langfristige Stabilität in Syrien verhinderten und auch zulasten des Wiederaufbaus in dem vom Bürgerkrieg zerstörten Land gingen. (DPA)
Israelisches Militär ordnet neue Evakuierungen im Gazastreifen an
Nach der Bekanntgabe, den Einsatz im Gazastreifen auszuweiten, hat Israel die Evakuierung weiterer Gebiete angeordnet. Unter anderem sollten Bewohner Schudschaija, Dschadida und Al-Turkman verlassen, wie die israelischen Streitkräfte am Donnerstag mitteilten. In diesen Gegenden gehe das Militär mit extremer Härte vor, hiess es in der Mitteilung. Die Betroffenen sollten in Notunterkünfte westlich der Stadt Gaza flüchten.
Tags zuvor hatte Israel eine Ausweitung seiner Offensive im Gazastreifen und die Schaffung eines neuen Sicherheitskorridors quer durch das Küstengebiet angekündigt. In einer Mitteilung sprach Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vom Morag-Korridor und legte damit nahe, dass er zwischen Rafah und Chan Junis verlaufen würde, wo es früher eine gleichnamige israelische Siedlung gab. (DPA)
Gaza-Spitäler melden mehr als 50 Tote bei israelischen Angriffen
Bei einer Reihe israelischer Angriffe in der Nacht zum Donnerstag sind nach Angaben von Spitälern im Gazastreifen mehr als 50 Menschen getötet worden. Das Nasser-Spital in Chan Junis teilte mit, dorthin seien 14 Leichen gebracht worden, darunter fünf Kinder und vier Frauen. 19 weitere Tote, darunter fünf Kinder im Alter zwischen ein und sieben Jahren, meldete das Europäische Spital nahe Chan Junis. In der Stadt Gaza berichtete die Ahli-Klinik von 21 Toten, darunter sieben Kinder.
Tags zuvor hatte Israel eine Ausweitung seiner Offensive im Gazastreifen und die Schaffung eines neuen Sicherheitskorridors quer durch das Küstengebiet angekündigt. In einer Mitteilung sprach Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vom Morag-Korridor und legte damit nahe, dass er zwischen Rafah und Chan Junis verlaufen würde, wo es früher eine gleichnamige israelische Siedlung gab. (DPA)
Benjamin Netanyahu trotz internationalen Haftbefehls in Ungarn gelandet
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu ist zu einem Besuch in Budapest eingetroffen. Israelische Medien berichteten über seine Ankunft am frühen Donnerstagmorgen. Es ist die erste Reise Netanyahus nach Europa, seit der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) im vergangenen November wegen des Vorgehens im Gaza-Krieg einen Haftbefehl gegen ihn verhängt hat. Er folgte einer Einladung seines ungarischen Amtskollegen Viktor Orban, der sich an die Bestimmungen des Gerichtshofs nicht gebunden fühlt. Netanyahus Rückreise ist am Sonntag vorgesehen.

Eine Festnahme droht dem israelischen Regierungschef in Ungarn nicht. Orban hatte die Einladung an Netanyahu demonstrativ nach Erlass des Haftbefehls ausgesprochen und diesen als kontraproduktiv und unsinnig abgetan – dabei hat Ungarn das Statut des IStGH selbst ratifiziert.
Israelischen Medienberichten zufolge wird Netanjahu am Donnerstag neben Orban auch den ungarischen Staatspräsidenten Tamas Sulyok treffen. Einzelheiten zu dem Besuch wurden – entgegen den Gepflogenheiten – vorher nicht bekanntgegeben.
Israel greift Militärflughäfen in Syrien an
Israels Luftwaffe hat nach eigenen Angaben mehrere Ziele in Syrien angegriffen. Wie das israelische Militär weiter mitteilte, wurden der syrische Militärflughafen in Hama im Westen des Landes und die sogenannte T4-Basis, ein weiterer Militärflugplatz weiter südlich, getroffen. Auch in der Hauptstadt Damaskus sei militärische Infrastruktur angegriffen worden. Die syrische Nachrichtenagentur Sana bestätigte die Angriffe ohne weitere Einzelheiten zu nennen.
Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte soll der Militärflughafen in Hama ausser Betrieb gesetzt worden sein. Dort soll es mindestens vier Tote und elf Verletzte gegeben haben. Bei 18 Luftangriffen seien Landebahnen, Kontrolltürme und Flugzeuge getroffen worden. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Grossbritannien bezieht ihre Informationen aus einem Netz von Informanten und Aktivisten vor Ort.
Seit dem Sturz von Syriens Machthaber Baschar al-Assad im Dezember hat die israelische Armee ihre militärischen Aktivitäten auf syrischem Gebiet deutlich ausgeweitet. Israels Armee griff seitdem Hunderte Male in Syrien an. (DPA)
UN: Mehr als 100’000 Vertriebene in Rafah binnen zwei Tagen
Mehr als 100’000 Menschen im Süden des Gazastreifens sind den Vereinten Nationen zufolge in den vergangenen beiden Tagen vor israelischen Angriffen geflohen. «Gross angelegte israelische Bombardierungen und Bodenoperationen» hätten zudem zu weitreichenden Zerstörungen im Gebiet um die Grenzstadt Rafah geführt, teilten die UN in New York mit.
Zudem zeigte Generalsekretär António Guterres sich schockiert über einen Angriff der israelischen Armee auf einen medizinischen und Notfallkonvoi am 23. März, bei dem 15 Menschen – medizinisches Personal und humanitäre Helfer – in Gaza getötet worden seien, hiess es weiter.
Mehrere im Gazastreifen vermisste Sanitäter des Rettungsdienstes Palästinensischer Roter Halbmond (PRCS) waren laut der Organisation zuletzt tot geborgen worden. Retter fanden bei ihrer Suche in Rafah die Leichen von acht Sanitätern, wie es in einer Erklärung des PRCS hiess. Ebenfalls gefunden wurden demnach die sterblichen Überreste von Mitarbeitern des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes sowie die Leiche eines UN-Mitarbeiters.
Nach Angaben der israelischen Armee hatten sich mehrere Fahrzeuge auf verdächtige Weise – ohne Koordinierung und ohne Scheinwerferlicht – israelischen Truppen genähert. Soldaten hätten auf die Fahrzeuge geschossen und einige Mitglieder der Terrororganisationen Hamas und Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) getötet. Eine erste Untersuchung habe ergeben, dass einige der Fahrzeuge Kranken- und Feuerwehrwagen gewesen seien. Die Armee sprach von Missbrauch von Krankenwagen für Terrorzwecke. Das Militär äusserte sich bislang nicht zum Schicksal der vermissten Sanitäter. Auch diese Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden. (DPA)
SDA/AFP/DPA/red
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