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Newsticker zum Krieg in Nahost
Huthi melden 38 Tote bei US-Luftangriffen auf ÖlhafenIsraelische Angriffe töten 14 Kinder und neun ErwachseneBericht: Trump lehnte Angriff auf Irans Atomanlagen ab

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Alle Artikel zu Nahost: News und Hintergründe in der Übersicht

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Syrien meldet vier Tote durch israelische Angriffe

Im Süden Syriens sind nach staatlichen Angaben mindestens vier Zivilisten durch Angriffe des israelischen Militärs getötet worden. Das berichtete die syrische Staatsagentur Sana. Zudem habe es mehrere Verletzte gegeben. Israels Armee habe einen Ort nahe Daraa im Süden des Landes angegriffen.

Israels Armee teilte mit, im südlichen Syrien hätten «mehrere Terroristen» das Feuer auf israelische Truppen eröffnet. Diese hätten daraufhin zurückgeschossen. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London, die die Lage in Syrien mit einem Netzwerk aus Aktivisten verfolgt, berichtete, israelische Truppen hätten in das Dorf Kuja westlich von Daraa vordringen wollen. Daraufhin seien Kämpfe ausgebrochen. Die israelischen Truppen hätten sich zurückgezogen, das Dorf beschossen und dabei mehrere Menschen getötet. (DPA)

Bericht: Oscar-Gewinner von Siedlern verprügelt und später verhaftet

Gut drei Wochen nach dem Gewinn eines Oscars für den Dokumentarfilm «No Other Land» ist der Co-Regisseur Hamdan Ballal im israelisch besetzten Westjordanland Augenzeugen zufolge von jüdischen Siedlern zusammengeschlagen worden. Anschliessend hätten israelische Soldaten den verletzten palästinensischen Filmemacher aus einem Krankenwagen geholt und festgenommen, berichteten palästinensische Aktivisten und Kollegen Ballals. Das israelische Militär bestritt in einer Stellungnahme, dass ein Palästinenser aus einem Krankenwagen geholt worden sei.

Der palästinensisch-norwegische Dokumentarfilm, den Ballal mit den Israelis Yuval Abraham und Rachel Szor sowie dem Palästinenser Basel Adra drehte, gewann Anfang März in Los Angeles den Oscar für den besten Dokumentarfilm. «No Other Land» erzählt vom gewaltfreien Kampf der Palästinenser in Susja und der umliegenden Landschaft Masafer Jatta südlich von Hebron für den Erhalt ihrer Dörfer und ihres Landes.

Die nicht-staatliche Organisation Center for Jewish Nonviolence teilte über die Plattform Bluesky mit, Ballal sei am Montagabend in seinem Heimatdorf Susja im Westjordanland von israelischen Siedlern angegriffen worden. Die Angreifer seien mit Schlagstöcken, Messern und mindestens einem Sturmgewehr bewaffnet gewesen. Viele seien maskiert gewesen. Fünf jüdisch-amerikanische Aktivisten seien ebenfalls attackiert und ihr Auto mit Steinen beworfen worden. Es sei unklar, wo sich Ballal derzeit befinde.

Offenbar vier Palästinenser verletzt

Laut Medienberichten sollen Dutzende gewalttätige Siedler Steine in Richtung der Bewohner, Häuser und Autos des Dorfes geworfen haben. Vier Palästinenser seien verletzt worden, unter ihnen Ballal. Er soll von einem Stein am Kopf getroffen worden sein, über seinen Aufenthaltsort und Zustand wurde zunächst nichts bekannt. Die israelische Polizei bestätigte drei Festnahmen, Aktivisten zufolge ist Ballal einer der Festgenommenen.

Das israelische Militär teilte mit, dass «einige Terroristen» Steine auf Israelis geworfen und ihre Fahrzeuge beschädigt hätten. Daraufhin hätten sich Gruppen von Israelis und Palästinensern gegenseitig mit Steinen beworfen. Polizei und Armee hätten die Gruppen voneinander getrennt. Co-Regisseur Adra schrieb auf X, Ballal sei von Siedlern «gelyncht» worden. Soldaten hätten ihn entführt. Hamdan sei verletzt und habe geblutet. Auch Co-Regisseur Yuval Abraham schrieb auf X, Ballal sei gelyncht worden. (DPA)

Hamdan Ballal und Rachel Szor halten Oscars bei der 97. Oscar-Verleihung für den besten Dokumentarfilm ’No Other Land’ in Hollywood am 2. März 2025.

Hamas veröffentlicht Video mit zwei Geiseln

Die islamistische Terrororganisation Hamas im Gazastreifen hat ein Video veröffentlicht, in dem zwei von ihr festgehaltene Geiseln gezeigt werden. Die beiden jungen Männer waren als Teilnehmer des Nova-Musikfestivals am 7. Oktober 2023 von Terroristen aus dem Gazastreifen entführt worden. Das Video erschien im Telegram-Kanal der Kassam-Brigaden, des bewaffneten Arms der Hamas. Israel betrachtet derartige Geisel-Videos als Teil der psychologischen Kriegsführung der Hamas.

Die beiden Familien stimmten der Verbreitung des Videos durch die israelischen Medien zu. Das Video sei ein «Lebenszeichen» ihres Sohnes, der in den Tunneln der Hamas «durch die Hölle geht», schrieb eine der Familien in einer Stellungnahme, die das Forum der Geiselangehörigen veröffentlichte. Ihr Angehöriger habe wegen Hungers enorm Gewicht verloren, kämpfe mit Haut- und Atemwegsbeschwerden und habe seit mehr als anderthalb Jahren kein Tageslicht gesehen. «Wir wollen Elkana lebendig zurückbekommen, und wir wollen die Rückkehr aller Geiseln!», hiess es in dem Schreiben weiter.

Nach israelischen Informationen werden noch 24 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Hinzu kommen die Leichen von 35 Verschleppten. Ursprünglich hatten die Hamas und mit ihr verbündete Gruppen bei ihrem Überfall auf Israel im Oktober 2023 mehr als 250 Menschen als Geiseln genommen und weitere 1200 getötet. Das beispiellose Massaker war Auslöser des Gaza-Kriegs. (DPA)

Berichte: Zwei Journalisten im Gazastreifen getötet

Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sollen zwei Journalisten getötet worden sein. Der katarische Sender Al-Dschasira teilte am Montag mit, einer seiner frei beschäftigten Reporter in dem Küstengebiet, der Palästinenser Hossam Schabat, sei bei einem Angriff auf sein Auto im nördlichen Gazastreifen getötet worden. Er sei zu Tode gekommen, während er seiner Arbeit nachgegangen sei: Über den Krieg zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas zu berichten. Im November hatte Al-Dschasira berichtet, Schabat sei bei einem israelischen Luftangriff verletzt worden. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht.

Al-Dschasira ist eines der wenigen internationalen Medien, die während des Kriegs in dem Palästinensergebiet blieben. Israel hat andere Journalisten des Senders beschuldigt, militante Extremisten zu sein. Al-Dschasira hat dies zurückgewiesen und Israel vorgeworfen, Journalisten im Gazastreifen zum Schweigen zu bringen.

Bei einem anderen israelischen Angriff sei in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens der palästinensische Journalist Mohammed Mansur getötet worden, teilte das Nasser-Krankenhaus mit. Er war Korrespondent der Nachrichtenwebsite Palestine Today. Das israelische Militär gab dazu zunächst keine Erklärung ab. (DPA)

Alarm in Jerusalem – Israelisches Militär fängt Rakete ab

In Jerusalem ist am Montagabend Luftangriffsalarm ausgelöst worden. Das israelische Militär teilte mit, es habe eine Rakete aus dem Jemen abgefangen. Die Huthi-Miliz im Jemen hatte wegen der Wiederaufnahme des Gaza-Kriegs in den vergangenen Tagen mehrfach Raketen auf Israel abgefeuert. Den jüngsten Raketenangriff reklamierte sie zunächst nicht für sich. (DPA)

Ägypten legt Plan für erneute Waffenruhe vor

Ägypten hat im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen einen Vorschlag für eine erneute Waffenruhe vorgelegt. Das berichtete die katarische Nachrichtenseite «Al-Arabi al-Dschadid» unter Berufung auf informierte Kreise in Ägypten. Der Vorschlag mit Details zu den verbleibenden Geiseln und einem schrittweisen Abzug israelischer Truppen aus dem Gebiet liege beiden Seiten vor.

Ein Hamas-Vertreter bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass die islamistische Organisation den Vorschlag erhalten habe. «Unsere Bewegung hat mit grossem Interesse darauf geantwortet, um die Leben von Zivilisten zu retten», sagte das Hamas-Mitglied. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung über den neuen Vorschlag.

«Al-Arabi al-Dschadid» zufolge sieht der Vorschlag eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen vor. Dieser sollen Verhandlungen folgen über einen Zeitplan für die Freilassung der verbleibenden Geiseln aus der Gewalt der Hamas. Im Gegenzug sollen die israelischen Truppen schrittweise aus dem Küstengebiet abziehen. Der Vorschlag sieht auch vor, dass die Hamas genaue Angaben macht zu den noch lebenden Geiseln sowie den Leichen der toten Geiseln und diese Informationen mit Fotos belegt. (SDA)

Palästinenser melden 61 Todesopfer innert 24 Stunden

Israelische Luftangriffe haben im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben innerhalb von 24 Stunden mehr als 60 Menschen das Leben gekostet. Das von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium in dem Küstengebiet teilte am Montag mit, die Leichen von 61 Palästinensern seien in Krankenhäuser gebracht worden. Die Kliniken hätten ausserdem 143 Verletzte aufgenommen.

Das israelische Militär flog in der Nacht zum Montag erneut Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen. Einer dieser Angriffe traf nach Angaben palästinensischer Gesundheitsvertreter eine Notunterkunft in einem Schulgebäude und kostete mindestens vier Menschen das Leben. 18 weitere Menschen wurden bei dem Angriff im Flüchtlingslager Nuseirat verletzt, wie das Al-Awda-Krankenhaus mitteilte. Drei andere Krankenhäuser hatten zuvor 25 Tote durch israelische Angriffe in der Nacht auf Montag gemeldet. Das israelische Militär gab keine unmittelbare Stellungnahme ab.

Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen teilte am Sonntag mit, die Zahl der palästinensischen Todesopfer des seit 17 Monaten andauernden Krieges habe die 50’000 überschritten. Mehr als die Hälfte der Toten seien Frauen und Kinder. Das Ministerium unterscheidet bei seiner Zählung nicht zwischen Zivilisten und Angehörigen von extremistischen Gruppen. Die Zahl der Verletzten seit Beginn des Gaza-Krieges gab das Ministerium mit 113’408 an. (DPA)

Deutschland kritisiert Israels Siedlungspolitik

Deutschland hat die israelische Regierung wegen der Anerkennung von 13 illegalen Siedlungen im besetzten Westjordanland kritisiert. «Diese Entscheidung verurteilen wir scharf», sagte ein Sprecher des Aussenministeriums in Berlin. Und: «Wir lehnen die Siedlungspolitik Israels ab, weil sie ist völkerrechtswidrig und sie verbaut jede Chance auf eine Zweistaatenlösung, indem man dort einen lebensfähigen palästinensischen Staat verbaut.»

Das Ministerium kritisierte auch das Vorgehen Israels im Gazastreifen und äusserte sich ablehnend zu der von Israel angekündigten neuen Behörde zur «freiwilligen» Ausreise von Palästinensern aus dem Gazastreifen. Das müsse man sich noch anschauen. «Aber wenn es darum gehen sollte, eine Behörde zu gründen, die eine dauerhafte Vertreibung, eine dauerhafte Ausreise von Palästinenserinnen und Palästinensern aus dem Gazastreifen zum Ziel hat, dann ist das inakzeptabel und zu verurteilen», sagte er. (DPA)

Tausende Menschen sitzen in Rafah fest

In Rafah im Süden des Gazastreifens sitzen nach Angaben der Stadtverwaltung Tausende Menschen fest. Die Menschen können nicht fliehen, weil die israelischen Streitkräfte am Sonntag einen Teil der Stadt eingekreist hätten, erklärte die Verwaltung am Montag. Unter den Betroffenen seien Einsatzkräfte des Zivilschutzes, der der militant-islamistischen Hamas untersteht, und des Palästinensischen Roten Halbmonds.

Israel ordnete am Wochenende die Räumung des Viertels Tel al-Sultan an und wies die Menschen an, auf einer einzigen Route zu Fuss nach Muwasi zu gehen, einer ausgedehnten Ansammlung von Zeltlagern an der Küste. Tausende flohen, aber viele wurden nach Angaben der Bewohner von den israelischen Streitkräften eingeschlossen. (DPA)

Israel richtet Behörde für «freiwillige» Ausreise von Palästinensern ein

Israel richtet eine neue Behörde für eine «freiwillige» Ausreise von Palästinensern aus dem Gazastreifen ein. Diese solle dem Verteidigungsministerium unterstellt werden und «die freiwillige Ausreise von Bewohnern des Gazastreifens in Drittländer auf sicherem und kontrolliertem Wege vorbereiten», bestätigte eine Sprecherin des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Das Sicherheitskabinett habe einen entsprechenden Vorschlag des Verteidigungsministers Israel Katz gebilligt.

Ausreisewilligen Menschen solle das Verlassen des abgeriegelten Küstenstreifens «unter Einhaltung des israelischen und internationalen Rechts und in Übereinstimmung mit der Vision von US-Präsident Donald Trump» ermöglicht werden, hiess es in der Erklärung. Um welche Drittländer es sich handeln soll, wurde nicht erwähnt.

Katz hatte die Armee bereits Anfang Februar angewiesen, einen entsprechenden Plan auszuarbeiten, nachdem US-Präsident Trump vorgeschlagen hatte, zwei Millionen Palästinenser aus dem Küstenstreifen umzusiedeln. Der US-Präsident hatte im Beisein des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu verkündet, die USA würden den Gazastreifen «übernehmen» und in eine wirtschaftlich florierende «Riviera des Nahen Ostens» verwandeln. Nach Trumps Willen sollen die Einwohner des Gebiets in anderen arabischen Staaten der Region unterkommen.

Jordanien kritisiert die Pläne Israels scharf. Das Aussenministerium in Amman sprach von Plänen für eine Zwangsvertreibung. Alle Massnahmen, die sich gegen die Präsenz der Palästinenser auf ihrem Land richteten, seien ein eklatanter Bruch des Völkerrechts. In keinem Land sind so viele Palästinenser als Flüchtlinge registriert wie in Jordanien. (DPA)

Toter und Verletzer bei Anschlag in der Hafenstadt Haifa

Bei einem Anschlag in der Nähe der israelischen Hafenstadt Haifa ist nach Angaben von Sanitätern ein Mensch getötet und ein weiterer verletzt worden. «Ein Terrorist hat das Feuer auf Zivilisten eröffnet und wurde sofort von Sicherheitskräften ausgeschaltet, die sich vor Ort aufhielten», teilte die israelische Polizei mit. Nähere Informationen zum Täter gab es zunächst nicht.

Nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom erlitt ein älterer Mann bei der Attacke an einer Kreuzung südöstlich von Haifa tödliche Verletzungen. Ein etwa 20 Jahre alter Mann sei ebenfalls schwer verletzt worden. Der Angreifer habe die Opfer gerammt, mit einem Messer angegriffen und auf sie geschossen. Erst vor drei Wochen hatte es bei einem Anschlag auf einem Busbahnhof in Haifa einen Toten und Verletzte gegeben. (DPA)

Huthi melden ein Todesopfer bei US-Angriffen im Jemen

Die US-Luftwaffen haben erneut Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Die Miliz teilte am Montag mit, bei einem Angriff in der Hauptstadt Sanaa seien am Sonntagabend mindestens ein Mensch getötet und 13 weitere verwundet worden.

Bislang haben die USA keine genauen Angaben zu den Zielen der Angriffe gemacht. Der nationale Sicherheitsberater Mike Waltz sagte, die Angriffe hätten Teile der Führung der Huthi ausgeschaltet, einschliesslich ihres Verantwortlichen für Raketenangriffe. Die Huthi bestätigten das nicht. «Wir haben ihr Hauptquartier getroffen», sagte Waltz am Sonntag dem Sender CBS. «Wir haben Kommunikationsknotenpunkte, Waffenfabriken und sogar einige ihrer Produktionsstätten für Drohnen getroffen.»

Die Huthi meldeten auch amerikanische Luftangriffe auf die Stadt Saada, eine ihrer Hochburgen, die Hafenstadt Hudaida am Roten Meer und die Provinz Marib, in der Öl- und Gasfelder liegen, die noch unter der Kontrolle von Verbündeten der jemenitischen Zentralregierung im Exil stehen.

Israel erkennt 13 unabhängige Siedlungen im Westjordanland an

Das israelische Sicherheitskabinett hat beschlossen, 13 jüdische Wohngebiete im besetzten Westjordanland in unabhängige Siedlungen umzuwandeln. Der Schritt sei von dem rechtsextremen Finanzminister Bezalel Smotrich vorangetrieben worden, berichteten israelische Medien. Die betreffenden Wohngebiete seien demnach teils über Jahrzehnte hinweg illegal, ohne formelle Genehmigung des Kabinetts, als Aussenposten von Siedlungen gebaut worden. Viele von ihnen wurden demnach nachträglich durch Baugenehmigungen für die Errichtung neuer Wohngebiete in bestehenden Siedlungen legalisiert, auch wenn die Aussenposten weit von den ursprünglichen Siedlungen entfernt lagen.

Das Aussenministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde verurteilte Medienberichten zufolge die Anerkennung der Siedlungen. Die israelische Friedensbewegung Peace Now kritisierte den Schritt als Gefährdung für eine Zwei-Staaten-Lösung in Israel. «Die Entscheidung, 13 offizielle Siedlungen einzurichten, entlarvt die langjährige Lüge Israels, dass es keine neuen Siedlungen errichtet, sondern nur „Wohngebiete“ bestehender Siedlungen», heisst es in einer Stellungnahme der Organisation. (DPA)

Opfer nach Angriff auf Gaza-Klinik – Hamas-Mitglied getötet

Bei einem israelischen Angriff in einer Klinik im Süden des Gazastreifens sind palästinensischen Angaben zufolge fünf Menschen getötet worden, darunter ein Mitglied des Hamas-Politbüros. Mitarbeiter des Nasser-Spitals in der Stadt Chan Junis teilten mit, das israelische Militär habe in der zweiten Etage der Klinik angegriffen. Israels Armee sagte, Ziel sei ein wichtiges Mitglied der Hamas gewesen, das in einem Bereich der Klinik aktiv gewesen sei. Eine von Israels Militär veröffentlichte Grafik weist einen Teil der zweiten Etage der Klinik als diesen Bereich aus.

Laut der Hamas sowie palästinensischen Berichten war Ismail Barhum, Mitglied des Politbüros der Hamas, Ziel des Angriffs gewesen und dabei auch getötet worden. Israels Armee wollte dies auf Anfrage zunächst nicht bestätigen. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz lobte die Armee unterdessen für die Tötung Barhums. Israelischen Medien zufolge war Barhum unter anderem für die Verteilung von Geldern innerhalb der Terrororganisation zuständig. Die Hamas nannte ihn «eine tragende Säule» der Islamistenorganisation.

Israels Armee führte den Angriff nach eigener Darstellung «nach umfangreichen nachrichtendienstlichen Erkenntnissen und mit präziser Munition» aus, um Schäden an der Umgebung so gering wie möglich zu halten. Sie warf der Hamas vor, das Spital als Unterschlupf zu missbrauchen. Nach Darstellung der Hamas wurde Barhum in der Nasser-Klinik behandelt. Die Angaben beider Seiten konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Palästinenser versuchen, ein Feuer in der Notaufnahme des Nasser-Krankenhauses in Khan Yunis im südlichen Gazastreifen nach einem israelischen Luftangriff am 23. März 2025 zu löschen.

In palästinensischen und israelischen Medien verbreitete Aufnahmen sollen ein Feuer im zweiten Stock des Spitals nach dem Angriff zeigen. (DPA)

Waltz: Drei Viertel der US-Schiffe wegen Huthi-Angriffen zu Umweg gezwungen

Die Durchfahrt von US-Schiffen im Roten Meer ist nach US-Angaben aufgrund der dortigen Huthi-Attacken massiv beeinträchtigt. Drei Viertel der unter US-Flagge fahrenden Schiffe seien aufgrund der dortigen Angriffe durch die pro-iranische Miliz gezwungen, den weitaus längeren und teuren Umweg um die Südspitze Afrikas in Kauf zu nehmen, statt durch den Suezkanal zu fahren, sagte der Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz am Sonntag dem Sender CBS.

«Das letzte Mal, als einer unserer Zerstörer durch die Meerenge fuhr, wurde er 23-mal angegriffen», fügte er mit Blick auf die Angriffe der vom Iran unterstützten Miliz hinzu.

Waltz äusserte sich auch zu den Auswirkungen der jüngsten US-Luftangriffe auf Huthi-Ziele im Jemen. Die Angriffe hätten «wichtiges Huthi-Führungspersonal ausgeschaltet», sagte er. Darunter sei unter anderen der Leiter des Raketenprogramms der Miliz. «Wir haben ihr Hauptquartier getroffen. Wir haben Kommunikationsknotenpunkte, Waffenfabriken und sogar einige ihrer Produktionsstätten für Überwasserdrohnen getroffen», sagte der US-Sicherheitsberater.

Der Vorgängerregierung von Joe Biden warf er vor, nur «punktuelle Angriffe» gegen die Huthis ausgeführt zu haben. Damit habe die Biden-Regierung zugelassen, dass «einer der wichtigsten Seewege der Welt (lahmgelegt) wird». US-Präsident Donald Trump würde nun «viel härter» gegen die vom Iran unterstützte Miliz vorgehen.

Die USA hatten am 15. März eine massive Militäraktion begonnen, um die Angriffe der Huthi-Miliz auf Schiffe im Roten Meer zu beenden. Dabei waren nach Huthi-Angaben 53 Menschen getötet und knapp hundert weitere verletzt worden. (DPA)

Israels Regierung stimmt für Entlassung von Generalstaatsanwältin

Die israelische Regierung hat sich für die Entlassung von Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara ausgesprochen. Die Minister billigten den umstrittenen Schritt nach Medienberichten in ihrer Abwesenheit einstimmig, zur Begründung wurde mangelndes Vertrauen genannt. Die Entscheidung ist aber erst der Beginn eines längeren Prozesses, ein Sonderkomitee muss sich nun weiter mit dem Thema befassen. Während der Regierungssitzung demonstrierten in Jerusalem Tausende von Menschen gegen Baharav-Miaras Entlassung.

Die Generalstaatsanwältin hatte vor der Sitzung ein Schreiben veröffentlicht, in dem es hiess: «Die Regierung will über dem Recht stehen, wir werden uns nicht abschrecken lassen.» Die Regierung wolle Loyalität juristischer Experten gegenüber der politischen Spitze einfordern. Auch andere Rechtsexperten in Israel hatten gewarnt, die Entlassung Baharav-Miaras gefährde die Demokratie im Land.

Die Regierung strebt eine Entlassung der für sie unbequemen Generalstaatsanwältin an, weil diese sich immer wieder gegen Entscheidungen der politischen Führung stellt, die sie als nicht rechtmässig ansieht.

Der rechtskonservative Regierungschef Benjamin Netanjahu und seine Verbündeten werfen dem Justizsystem in Israel insgesamt seit längerem vor, es sei zu mächtig und mische sich zu stark in die Entscheidungen der Exekutive ein. Ein von seiner Regierung angestrebter Justizumbau hatte zu monatelangen massiven Protesten und Warnungen vor der Zerstörung des demokratischen Gleichgewichts im Lande geführt. (DPA)

Während der Regierungssitzung: Tausende Menschen protestieren vor der Knesset in Jerusalem gegen Baharav-Miaras Entlassung.

Israelische Soldaten umzingeln Stadtteil Rafahs – Bewohner fliehen

Hunderte Palästinenser sind vor einer neuen Offensive des israelischen Militärs aus einem Stadtteil von Rafah im Süden des Gazastreifens geflohen. Tal al-Sultan sei umzingelt worden, um Stellungen der militant-islamistischen Hamas dort zu zerstören, teilten die israelischen Streitkräfte am Sonntag mit.

Männer, Frauen und Kinder liefen zu Fuss mit ihren Habseligkeiten aus dem bereits schwer verwüsteten Tal al-Sultan in Richtung von Al-Mawasi, wo viele Vertriebene in einem riesigen Zeltlager ausharren. Der Journalist Mustafa Gaber sagte der Nachrichtenagentur AP in einem Videotelefonat, gemeinsam mit ihm und seiner Familie seien Hunderte auf der Flucht aus Tal al-Sultan. Ständig seien Panzerfeuer und Drohnenbeschuss zu hören. «Unter uns sind auch verwundete Leute. Die Lage ist sehr schwierig», sagte Gaber. (DPA)

Hamas meldet mehr als 50’000 Tote seit Kriegsbeginn

Seit Beginn des Gaza-Krieges sind nach Angaben des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums mittlerweile bereits mehr als 50’000 Menschen im Gazastreifen getötet worden. Mit Stand vom Sonntag zählte die Terrormiliz, die nicht zwischen zivilen Opfern und getöteten Kämpfern unterscheidet, 50’021 Todesopfer und mehr als 113’000 Verletzte. Dazu gehörten demnach auch 673 Menschen, die seit Israels Wiederaufnahme der Luftangriffe am Dienstag getötet wurden, sowie 233 Leichen, die kürzlich identifiziert wurden.

Israel hat nach eigener Darstellung 20’000 extremistische Kämpfer im Gazastreifen getötet, seit die Hamas mit ihrem Terrorangriff auf Israel den Krieg ausgelöst hatte. Das israelische Militär macht die Extremisten für die vielen zivilen Opfer verantwortlich, weil sie in dicht besiedelten Wohngegenden operierten. (DPA)

Hamas-Führer bei Angriff getötet

Bei einem israelischen Luftangriff im südlichen Gazastreifen ist ein ranghoher Funktionär der islamistischen Hamas getötet worden. Die Hamas bestätigte in ihrem Telegram-Kanal den Tod von Salah al-Bardawil, Mitglied des Politbüros der islamistischen Organisation. Al-Bardawil sei «bei einem verräterischen zionistischen Angriff» in seinem Zelt in Al-Mawasi getötet worden, einem als humanitäre Zone ausgewiesenen Gebiet im Gazastreifen. Auch seine Frau sei dabei ums Leben gekommen.

Das Blut von Al-Bardawil und seiner Frau werde «den Kampf um Befreiung und Rückkehr weiter einheizen», hiess es in der Stellungnahme. «Dieser kriminelle Feind wird unsere Entschlossenheit und Standfestigkeit nicht brechen. Mit jedem Märtyrer, der aufsteigt, brennt die Flamme des Widerstands sogar stärker, bis die Besatzung ausradiert ist.» (DPA)

UN-Blauhelme: «Extrem fragile Situation» zwischen Libanon und Israel

Rund vier Monate nach Beginn einer Waffenruhe zwischen der Hizbollah-Miliz im Libanon und Israel kommt es auf beiden Seiten der Grenze wieder zu Beschuss. Die UN-Mission Unifil sprach von einer «extrem fragilen Situation» und warnte vor einer neuen Eskalation der Gewalt.

Das israelische Militär fing nach eigenen Angaben drei Raketen aus dem Libanon im Norden Israels ab. Zuvor seien in der nordisraelischen Stadt Metula die Warnsirenen zu hören gewesen. Israels Militär griff daraufhin nach libanesischen Angaben mehrere Orte im südlichen Libanon an. Die Armee erklärte, gegen Stellungen der Hizbollah-Miliz vorzugehen.

Rauch steigt von einer Einschlagstelle der israelischen Artillerie auf, die das Gebiet des südlibanesischen Dorfes Yohmor am 22. März 2025 traf.

Im Libanon wurden durch israelischen Beschuss am Mittag nach offiziellen Angaben mindestens fünf Menschen getötet, darunter ein junges Mädchen, und mindestens elf Menschen verletzt. Israels Militär griff der libanesischen Staatsagentur NNA zufolge mehrere Orte mit Artillerie, Panzern und Maschinengewehren an, Kampfjets flogen über dem Gebiet. Der Hizbollah-Fernsehsender Al-Manar berichtete von mehr als 20 Luftangriffen im Süden.

In Israel gab es zunächst keine Berichte über Schäden oder Verletzte. Die Hizbollah bestritt, für die Raketenangriffe dort verantwortlich zu sein. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hiess es dagegen, es seien die ersten Angriffe der Miliz auf Israel seit Beginn der bestehenden Waffenruhe Ende November.

Libanon: Sechs Tote nach israelischen Angriffen

Am Abend teilte das israelische Militär mit, weitere Ziele der Hizbollah-Miliz angegriffen zu haben. Diese konzentrierten sich nach libanesischen Angaben insbesondere auf den Süden und Osten des Landes, auch die Küstenstadt Tyros war betroffen. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums ist dort ein Mensch getötet worden, sieben Menschen wurden demnach ausserdem verletzt. Bei den beiden Wellen von israelischen Angriffen vom Samstag sind somit mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen.

Eigentlich gilt seit November eine Waffenruhe. Diese sieht einen vollständigen Abzug israelischer Truppen aus dem Süden des Libanons vor. Dieser ist inzwischen zwar weitgehend erfolgt, es gibt aber immer noch fünf israelische Militärposten in Grenznähe. Die libanesische Führung wertet den Verbleib der Truppen als Verstoss gegen die Vereinbarung und protestierte mehrfach dagegen.

Ministerpräsident Salam warnte, dass Israel sein Land in einen «neuen Krieg» ziehen könne. Die Vereinten Nationen müssten international den Druck erhöhen, um einen Abzug Israels aus dem Libanon zu erreichen. (DPA)

SDA/AFP/DPA/red