Newsticker zum Krieg in NahostNetanyahu droht mit Angriffen «überall im Libanon»Erster israelischer Luftangriff bei Beirut seit NovemberTausende Israelis demonstrieren erneut gegen Regierung
Im Januar vereinbarten Israel und die Hamas eine Waffenruhe. Mitte März wurde sie gebrochen. Die aktuellen Entwicklungen im Newsticker.
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Netanyahu droht mit Angriffen «überall im Libanon»
Nach dem ersten israelischen Angriff auf Beirut seit Inkrafttreten der Waffenruhe mit der Schiitenmiliz Hisbollah hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu mit Angriffen «überall im Libanon» gedroht. Der Angriff auf die südliche Vorortgegend Beiruts sei ein Beispiel der Entschlossenheit Israels, gegen seinen nördlichen Nachbarn aktiv zu werden, sagte Netanyahu.
«Wir werden keinen Beschuss unserer Gemeinden zulassen, nicht einmal den geringsten», sagte er. «Wir werden die Waffenruhe weiterhin energisch durchsetzen, wir werden überall im Libanon angreifen, um jede Bedrohung für den Staat Israel zu bekämpfen, und wir werden sicherstellen, dass alle unsere Bewohner im Norden sicher in ihre Häuser zurückkehren.» (DPA)
Mehrere Palästinenser bei Siedlerangriff im Westjordanland verletzt
Bei einem Angriff israelischer Siedler auf Dorfbewohner in der Region Masafer Jatta im Westjordanland sind israelischen Medienberichten zufolge mehrere Palästinenser verletzt worden. Anschliessend habe die Armee in dem Dorf südlich von Hebron 26 palästinensische Männer festgenommen, hiess es weiter. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, die Siedler hätten eine Gruppe von Schafhirten angegriffen. Unter den Verletzten seien auch zwei Kinder.
In den Dörfern von Masafer Jatta war es in den vergangenen Wochen wiederholt zu Angriffen gekommen. Dabei war vor wenigen Tagen der palästinensische Regisseur Hamdan Ballal Augenzeugen zufolge von israelischen Siedlern zusammengeschlagen und von der israelischen Armee vorübergehend festgenommen worden, dessen Film «No Other land» mit dem diesjährigen Oscar für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet worden war.
Der palästinensisch-norwegische Dokumentarfilm, den Ballal mit den Israelis Yuval Abraham und Rachel Szor sowie dem Palästinenser Basel Adra drehte, erzählt vom gewaltfreien Kampf der Palästinenser in Susja und der umliegenden Landschaft Masafer Jatta südlich von Hebron für den Erhalt ihrer Dörfer und ihres Landes. (DPA)
Erster israelischer Luftangriff bei Beirut seit November
Zum ersten Mal seit Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hizbollah hat es wieder einen Luftangriff in einem Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut gegeben. Es seien zwei Explosionen zu hören gewesen, berichteten Reporterinnen der Deutschen Presse-Agentur vor Ort. Schwarzer Rauch sei aufgestiegen.
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Berichte zu möglichen Opfern gab es zunächst nicht. Auf einem vielfach geteilten Video in sozialen Medien, das den Angriff zeigen soll, ist zu sehen, dass mindestens ein Gebäude zerstört wurde. Der libanesische TV-Sender Al-Dschadid berichtete von zwei zerstörten Gebäuden. Von der israelischen Luftwaffe hiess es, man habe ein Drohnenlager der Hizbollah-Miliz in den als Dahija bekannten Vororten angegriffen.
In der Hauptstadt und in den Vororten waren zuvor Kampfflugzeuge am Himmel zu sehen. Der TV-Sender der Hizbollah, Al-Manar, meldete, dass es vor dem Angriff mehrere begrenzte Warnschläge mit Drohnen gegeben habe.
Am Morgen hatte die israelische Armee bereits Beschuss aus dem Libanon gemeldet. Eine Rakete sei abgefangen worden, eine andere auf libanesischem Boden gelandet, hiess es. Die Hizbollah wies die Verantwortung dafür zurück. Israel griff seinerseits daraufhin mehrere Ziele im Südlibanon an.
Israelisches Militär sprach zuvor Warnung an Bewohner aus
Zuvor hatte Israels Militär eine Warnung an die Bewohner des Gebietes bei Beirut gerichtet. Sie befänden sich in der Nähe von Einrichtungen der Hizbollah, hiess es auf dem X-Kanal des arabischsprachigen Militärsprechers. Von einem weiteren israelischen Militärsprecher hiess es, der Raketenangriff aus dem Libanon am Morgen sei eine eklatante Verletzung der Waffenruhe. Der Staat Libanon sei verantwortlich für die Einhaltung des Abkommens.
Eigentlich gilt seit November eine Waffenruhe. Die vom Iran unterstützte libanesische Hizbollah hatte Israel seit dem Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 mehr als ein Jahr lang mit Raketen beschossen. Sie wollte damit nach eigenen Angaben die Hamas im Gazastreifen unterstützen. Israel antwortete mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. (DPA)
Tausende Israelis demonstrieren erneut gegen Regierung
Tausende Israelis haben sich erneut zu einem Protest gegen die rechts-religiöse Regierung sowie für einen Gaza-Deal versammelt. Die Kundgebung in Tel Aviv richtete sich auch gegen ein höchst umstrittenes Gesetz, das Israels Parlament am Morgen gebilligt hatte. Damit soll laut Kritikern mehr politischer Einfluss bei der Ernennung von Richtern möglich werden. Es ist ein zentrales Gesetz des umstrittenen Justizumbaus im Lande, den Israels Führung vorantreibt.

Die Demonstranten sowie auch Rechtsexperten im Land sehen die Demokratie dadurch gefährdet. Das Oberste Gericht will nun eingereichte Klagen gegen das gebilligte Gesetz prüfen.
Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu und seine Verbündeten werfen dem Justizsystem in Israel seit längerem vor, es sei zu mächtig und mische sich zu stark in die Entscheidungen der Exekutive ein.
Bereits in den vergangenen Tagen hatte es immer wieder grosse regierungskritische Demonstrationen im Land gegeben. Die Menschen fordern auch ein Abkommen mit der Hamas, damit die noch immer von Islamisten festgehaltenen Geiseln freikommen. «Die Regierung hat die Geiseln aufgegeben. Wir nicht», war Augenzeugen zufolge auf Plakaten bei der Kundgebung in Tel Aviv zu lesen. Die Demonstranten werfen Netanyahus Regierung vor, mit der Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen die Befreiung und das Leben der Geiseln zu gefährden. (DPA)
Erneut Hunderte bei Protesten in Gaza gegen Hamas
Im Gazastreifen haben Anwohnern zufolge wieder Hunderte Menschen gegen die Herrschaft der Hamas sowie den Krieg mit Israel demonstriert. Bei den Protesten, die den dritten Tag in Folge stattfinden, hätten Palästinenser einen Abzug der Terrororganisation gefordert, berichteten Augenzeugen der Deutschen Presse-Agentur. Kundgebungen gab es Anwohnern und palästinensischen Berichten zufolge an mehreren Orten in dem umkämpften Küstengebiet.
In sozialen Medien verbreitete Aufnahmen sollen Demonstranten mit Schildern zeigen, auf denen etwa «Hamas raus» und «Hamas sind Terroristen» steht.
Hamas-Führung soll Gazastreifen verlassen
Die Islamistenorganisation warnte die Menschen unterdes davor, für die Interessen Israels einzutreten. Die Zerschlagung der Hamas-Herrschaft ist eines der Kriegsziele der israelischen Regierung. Israels Führung sowie US-Präsident Donald Trump hatten die Führung der Terrororganisation in der Vergangenheit auch dazu aufgefordert, den Gazastreifen zu verlassen.
Proteste gegen die Hamas hat es im Gazastreifen zuvor nur selten gegeben. Die Terrororganisation ist dafür bekannt, mit grosser Härte gegen interne Gegner vorzugehen.
Bereits an den vergangenen beiden Tagen hatten etliche Palästinenser in mehreren Orten in dem Küstengebiet gegen den Gaza-Krieg sowie die Hamas protestiert. Am Mittwoch waren Augenzeugen zufolge Tausende durch die Strassen gezogen. (DPA)
Trotz Waffenruhe: Mehrere Tote bei Angriffen Israels im Libanon
Bei neuen israelischen Angriffen im Libanon sind nach libanesischen Medienberichten mindestens drei Menschen getötet worden. Die israelische Armee teilte mit, mehrere Mitglieder der proiranischen Hizbollah-Miliz seien im Süden des Nachbarlandes angegriffen worden, während sie Waffen transportiert hätten. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete unter Berufung auf das Gesundheitsministerium, bei einem Angriff auf ein Fahrzeug in dem Gebiet seien drei Menschen ums Leben gekommen.
Die israelische Armee teilte zudem mit, bei einem weiteren Angriff im Libanon sei ein Hizbollah-Kommandeur getötet worden. Dieser sei für «verschiedene Terrorattacken auf israelische Zivilisten und Soldaten» verantwortlich gewesen.
Seit November gilt eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hizbollah. Die Hizbollah sollte sich laut der Vereinbarung hinter den etwa 30 Kilometer nördlich der Landesgrenze gelegenen Litani-Fluss zurückziehen. Der Vorfall mit den drei Toten ereignete sich knapp nördlich des Flusses, der Angriff auf den Kommandeur dagegen weiter südlich.
Israel sieht jede Präsenz von Hizbollah-Kämpfern im Süden des Libanons als Verstoss gegen die Waffenruhe. Allerdings wird auch Israel vorgeworfen, sich nicht vollständig an die Vereinbarung zu halten: Nach monatelanger Präsenz hatte Israel im Februar einen Grossteil seiner Stellungen in dem nördlichen Nachbarland geräumt. Die libanesische Führung wertet den Verbleib israelischer Truppen an fünf strategischen Punkten jedoch als Verstoss gegen die Waffenruhe-Vereinbarung. Militärübungen Israels in Grenznähe nährten zuletzt Sorgen im Libanon vor einem Neubeginn des Krieges. (DPA)
Gaza-Bewohner protestieren erneut gegen Hamas
Den zweiten Tag in Folge ist es im Gazastreifen zu Protesten gegen die regierende militant-islamistische Hamas gekommen. «Raus, raus, raus. Hamas muss raus», skandierten Dutzende Männer am Mittwoch im Viertel Schedschaija in der Stadt Gaza, wie Reporter der Nachrichtenagentur AP berichteten. Bereits am Dienstag hatten Hunderte Menschen in Beit Lahia gegen den Krieg protestiert und dabei – was im Gazastreifen äusserst ungewöhnlich ist – auch Parolen gegen die Hamas skandiert. Anschliessend gab es Aufrufe zu weiteren Protesten.

«Wir sind die Bomben, das Töten und die Vertreibung leid», sagte Ammar Hassan, ein junger Mann aus Beit Lahia, der am Dienstag an der Demonstration teilgenommen hatte, der AP. Ihm zufolge waren erst nur ein paar Dutzend Menschen bei dem Anti-Kriegs-Protest. Die Menge sei dann aber auf mehr als 2.000 Menschen angeschwollen.
«Sie ist die einzige Partei, auf die wir Einfluss nehmen können», sagte Hassan der AP am Telefon. «Proteste werden die (israelische) Besatzung nicht stoppen, aber sie können die Hamas beeinflussen.» «Wir können Israel nicht daran hindern, uns zu töten, aber wir können die Hamas zu Zugeständnissen zwingen», sagte auch Mohammed Abu Saker, ein dreifacher Vater aus der nahe gelegenen Stadt Beit Hanun, der ebenfalls bei der Demonstration dabei war. «Bei dem Protest ging es nicht um Politik. Es ging um das Leben der Menschen.»
In Videos von der Demonstration in Beit Lahia war zu sehen, wie Menschen Plakate hochhielten. «Stoppt den Krieg» und «Wir weigern uns zu sterben», war unter anderem darauf zu lesen. Einige in der Menge riefen «Hamas raus». Auf anderen Videos war zu sehen, wie Hamas-Anhänger die Menschenmenge schliesslich auseinander trieben.
In einer Erklärung von Familienältesten aus Beit Lahia hiess es, man unterstütze Proteste gegen die israelische Offensive und die verschärfte Blockade Israels sowie für den bewaffneten Widerstand gegen Israel voll und ganz. Jeden Versuch, legitime Forderungen der Bevölkerung auszunutzen, lehne man aber ab, hiess es offenbar in einem Verweis auf Gegner der Hamas.
Hamas-Funktionär äussert sich zu Protesten im Gazastreifen
Ein ranghoher Funktionär der militant-islamistischen Hamas hat auf die Proteste gegen die Palästinenserorganisation im Gazastreifen reagiert. Bassem Naim schrieb bei Facebook, die Menschen hätten das Recht, zu demonstrieren, sollten sich dabei aber auf den «kriminellen Aggressor» Israel konzentrieren. «Die Instrumentalisierung dieser tragischen menschlichen Bedingungen wird abgelehnt und verurteilt, sei es, um fragwürdige politische Ziele zu verfolgen oder um den kriminellen Aggressor, die Besatzung und ihre Armee, aus der Verantwortung zu nehmen», erklärte er. Die Hamas ist gegen frühere Proteste gewaltsam vorgegangen. Bei den aktuellen Protesten im Gazastreifen war zunächst kein Eingreifen der militanten Gruppe erkennbar.
Hamas-Sprecher soll getötet worden sein
Hamas-Sprecher Abdul Latif al-Kanu soll nach arabischen Medienberichten bei einem israelischen Luftangriff auf den nördlichen Gazastreifen getötet worden sein. Er galt als einer der bekanntesten Hamas-Sprecher. Vor wenigen Tagen hatte Israel im Süden des Gazastreifens nach palästinensischen Angaben bereits die ranghohen Hamas-Mitglieder Ismail Barhum und Salah al-Bardawil getötet. Zudem griff Israel Berichten zufolge in der Nacht Ziele im Libanon und in Syrien an. Demnach soll die syrische Hafenstadt Latakia attackiert worden sein. Ausserdem wurde nach diesen Berichten ein Fahrzeug im Südlibanon angegriffen. Libanon und Israel werfen sich immer wieder Verstösse gegen das Waffenruhe-Abkommen vor. (DPA)
Tausende protestieren in Israel gegen die Regierung
In Israel haben erneut viele Menschen gegen die rechts-religiöse Regierung des Landes und einen höchst umstrittenen Gesetzentwurf protestiert. Rund Zehntausend Israelis seien in Jerusalem auf die Strasse gegangen, meldete die israelische die Nachrichtenseite «ynet». Die Zeitung «Haaretz» sprach bei einer Kundgebung vor dem Parlament von Tausenden Teilnehmern.

Anlass des neuen Protests war vor allem ein Gesetzesvorhaben der Regierung. Sie will die politische Kontrolle über den Ernennungsprozess von Richtern deutlich ausweiten. Abgeordnete debattieren derzeit über den Gesetzentwurf. Die finale Abstimmung darüber ist laut «Haaretz» voraussichtlich für Donnerstag geplant. Die Opposition will ihr Berichten zufolge aus Protest fernbleiben.
Kritiker in Israel sehen in dem Gesetzvorhaben einen Versuch, die Demokratie zu untergraben. Oppositionspolitiker Benny Gantz soll Justizminister Jariv Levin laut mehreren israelischen Medien gewarnt haben, dass das Land «am Rande eines Bürgerkriegs» stehe.
Regierungschef Benjamin Netanyahu und seine Verbündeten werfen dem Justizsystem in Israel schon seit längerem vor, es sei zu mächtig und mische sich zu stark in die Entscheidungen der Exekutive ein.
Auch in den vergangenen Tagen hatte es immer wieder Proteste von Regierungsgegnern im Land gegeben. Sie fordern dabei auch ein Abkommen mit der Hamas, das die Freilassung der noch immer von Islamisten im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln vorsieht. (DPA)
«Hamas raus!» Hunderte Palästinenser demonstrieren in Gaza
Hunderte Palästinenser haben im Gazastreifen für ein Ende des Kriegs mit Israel demonstriert. In spontanen Märschen forderten in Beit Lahia im Norden des Küstenstreifens einige Demonstranten nach Angaben von Augenzeugen auch ein Ende der Hamas-Herrschaft in dem weitgehend zerstörten Küstenstreifen. Viele – vor allem junge – Menschen forderten in Sprechchören, den seit eineinhalb Jahren tobenden Krieg zu beenden. «Hamas raus!», riefen Demonstranten.

Auch im nahegelegenen Jabalija sowie in Khan Younis im Süden des abgeriegelten Küstengebiets kam es zu ähnlichen Protesten. Solche Demonstrationen gelten als selten im Gazastreifen. Die islamistische Hamas ist dafür bekannt, hart gegen interne Gegner vorzugehen. In sozialen Medien gab es dennoch Aufrufe zu einer Fortsetzung der Proteste auch heute.

Am Montag hatten Mitglieder der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Jihad (PIJ) aus dem nördlichen Teil des Gazastreifens Raketen auf Israel abgefeuert. Die israelische Armee veröffentlichte daraufhin Räumungsbefehle für Beit Lahia und Beit Hanun.
Gaza-Einwohner sind zutiefst verzweifelt
Der Arabischlehrer Mohammed al-Kilani, ein Teilnehmer der Proteste, schilderte seine tiefe Frustration über die schlimme Lage im Gazastreifen. «Wir sind keine Zahlen in den Nachrichten», sagt der Vater von zwei Kindern aus Beit Lahia der Deutschen Presse-Agentur. «Wir sind Menschen mit Familien und Träumen.» Er sei müde vom Krieg, der ihnen das Leben zerstöre. «Jeden Tag, wenn ich mein Haus verlasse, bin ich nicht sicher, ob ich meine Kinder wiedersehe oder ob ich morgen überhaupt noch leben werde.» Die Einwohner des Gazastreifens seien «Geiseln von Menschen, denen wir egal sind», sagt er. Dies gelte auch für die Hamas.
Der 50-jährige Abu Chaled Abu Rajasch sagte, er habe alles verloren, sein Laden sei im Krieg zerstört worden. «Ich habe keinen Lebensunterhalt mehr, mein Haus ist zerstört, meine Kinder sind Flüchtlinge geworden», sagte er. «Die Hamas sagt uns, wir sollen geduldig sein, aber sie leben in Sicherheit. Ihre Kinder werden nicht bombardiert.»
Mahmud al-Hawajri verlor wegen des Kriegs seine Arbeit im Baubereich. «Als wir aufgewachsen sind, haben sie uns von einer besseren Zukunft erzählt, die aber nie gekommen ist. Unsere Kindheit ist vorbei, unsere Jugend verschwendet, und wir träumen immer noch von einem normalen Leben.» Auch er ist wütend über die Führung im Gazastreifen. «Wir sollten nicht immer wieder den Preis für Anführer bezahlen müssen, die sich nur um ihre eigene Macht scheren.»
Krieg richtete schwerste Zerstörungen an
Auslöser des Gaza-Kriegs war das Massaker palästinensischer Terroristen aus dem Küstengebiet am 7. Oktober 2023 in Israel mit 1200 Toten und mehr als 250 Verschleppten. Seither kämpft Israel gegen die Hamas. Den Gesundheitsbehörden im Gazastreifen zufolge wurden dabei bisher mehr als 50’100 Menschen getötet. Bei einem Drittel davon handelt es sich demnach um Kinder und Jugendliche. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Internationale Organisationen wie die UNO betrachten sie jedoch als weitgehend glaubwürdig.

Im Zuge des Kriegs musste die überwältigende Mehrheit der rund zwei Millionen Einwohner des Gazastreifens aus ihren Wohnorten fliehen. Die israelischen Angriffe haben schwerste Zerstörungen hinterlassen. Israel hatte in diesem Monat auch die humanitären Hilfslieferungen in den abgeriegelten Küstenstreifen gestoppt. Vor einer Woche nahm die Armee ihre massiven Angriffe wieder auf, nachdem beide Seiten sich nicht auf eine Fortsetzung der Waffenruhe einigen konnten. Seitdem wurden Hunderte Menschen bei Angriffen getötet.
Auch in Israel neue Proteste gegen die Regierung
Auch in Jerusalem kam es erneut zu Protesten gegen die Politik der rechtsreligiösen israelischen Regierung. Vor dem Parlament demonstrierten Hunderte Menschen, während der neue Haushalt verabschiedet wurde. Nach Medienberichten kam es erneut zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei sowie mehreren Festnahmen. Seit dem Neubeginn des Gaza-Kriegs hatten sich auch die Proteste in Israel gegen die Regierung von Benjamin Netanjahu verschärft. (DPA)
Kliniken melden 23 Todesopfer bei israelischen Luftangriffen
Israelische Luftangriffe im Gazastreifen haben in der Nacht zum Dienstag laut palästinensischen Sanitätern mindestens 23 Menschen das Leben gekostet. Unter den Todesopfern seien drei Kinder und ihre Eltern, die bei einem Angriff auf ihr Zelt nahe der Stadt Khan Younis im Süden des Küstengebiets getötet worden seien, hiess es aus dem Nasser-Spital. Die Klinik nahm zahlreiche Tote und Verletzte auf, seit Israel in der vergangenen Woche den Beschuss des Gazastreifens wiederaufnahm.
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Im Zentrum des Gazastreifens wurden dem Al-Aksa-Märtyrerkrankenhaus laut Klinikangaben die Leichen von sechs Menschen gebracht, die bei drei Angriffen getötet worden waren. Drei weitere kamen dem Awda-Spital zufolge bei einem Angriff auf ein Haus im Flüchtlingslager Nuseirat ums Leben. Der Notdienst des Gesundheitsministeriums, das von der Hamas kontrolliert wird, erklärte, bei einem Angriff auf ein Wohngebäude in der Stadt Gaza seien weitere fünf Menschen getötet worden. Zwölf Menschen erlitten Verletzungen. (DPA)
Syrien meldet vier Tote durch israelische Angriffe
Im Süden Syriens sind nach staatlichen Angaben mindestens vier Zivilisten durch Angriffe des israelischen Militärs getötet worden. Das berichtete die syrische Staatsagentur Sana. Zudem habe es mehrere Verletzte gegeben. Israels Armee habe einen Ort nahe Daraa im Süden des Landes angegriffen.
Israels Armee teilte mit, im südlichen Syrien hätten «mehrere Terroristen» das Feuer auf israelische Truppen eröffnet. Diese hätten daraufhin zurückgeschossen. Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London, die die Lage in Syrien mit einem Netzwerk aus Aktivisten verfolgt, berichtete, israelische Truppen hätten in das Dorf Kuja westlich von Daraa vordringen wollen. Daraufhin seien Kämpfe ausgebrochen. Die israelischen Truppen hätten sich zurückgezogen, das Dorf beschossen und dabei mehrere Menschen getötet. (DPA)
Bericht: Oscar-Gewinner von Siedlern verprügelt und später verhaftet
Gut drei Wochen nach dem Gewinn eines Oscars für den Dokumentarfilm «No Other Land» ist der Co-Regisseur Hamdan Ballal im israelisch besetzten Westjordanland Augenzeugen zufolge von jüdischen Siedlern zusammengeschlagen worden. Anschliessend hätten israelische Soldaten den verletzten palästinensischen Filmemacher aus einem Krankenwagen geholt und festgenommen, berichteten palästinensische Aktivisten und Kollegen Ballals. Das israelische Militär bestritt in einer Stellungnahme, dass ein Palästinenser aus einem Krankenwagen geholt worden sei.
Der palästinensisch-norwegische Dokumentarfilm, den Ballal mit den Israelis Yuval Abraham und Rachel Szor sowie dem Palästinenser Basel Adra drehte, gewann Anfang März in Los Angeles den Oscar für den besten Dokumentarfilm. «No Other Land» erzählt vom gewaltfreien Kampf der Palästinenser in Susja und der umliegenden Landschaft Masafer Jatta südlich von Hebron für den Erhalt ihrer Dörfer und ihres Landes.
Die nicht-staatliche Organisation Center for Jewish Nonviolence teilte über die Plattform Bluesky mit, Ballal sei am Montagabend in seinem Heimatdorf Susja im Westjordanland von israelischen Siedlern angegriffen worden. Die Angreifer seien mit Schlagstöcken, Messern und mindestens einem Sturmgewehr bewaffnet gewesen. Viele seien maskiert gewesen. Fünf jüdisch-amerikanische Aktivisten seien ebenfalls attackiert und ihr Auto mit Steinen beworfen worden. Es sei unklar, wo sich Ballal derzeit befinde.
Offenbar vier Palästinenser verletzt
Laut Medienberichten sollen Dutzende gewalttätige Siedler Steine in Richtung der Bewohner, Häuser und Autos des Dorfes geworfen haben. Vier Palästinenser seien verletzt worden, unter ihnen Ballal. Er soll von einem Stein am Kopf getroffen worden sein, über seinen Aufenthaltsort und Zustand wurde zunächst nichts bekannt. Die israelische Polizei bestätigte drei Festnahmen, Aktivisten zufolge ist Ballal einer der Festgenommenen.
Das israelische Militär teilte mit, dass «einige Terroristen» Steine auf Israelis geworfen und ihre Fahrzeuge beschädigt hätten. Daraufhin hätten sich Gruppen von Israelis und Palästinensern gegenseitig mit Steinen beworfen. Polizei und Armee hätten die Gruppen voneinander getrennt. Co-Regisseur Adra schrieb auf X, Ballal sei von Siedlern «gelyncht» worden. Soldaten hätten ihn entführt. Hamdan sei verletzt und habe geblutet. Auch Co-Regisseur Yuval Abraham schrieb auf X, Ballal sei gelyncht worden. (DPA)

Hamas veröffentlicht Video mit zwei Geiseln
Die islamistische Terrororganisation Hamas im Gazastreifen hat ein Video veröffentlicht, in dem zwei von ihr festgehaltene Geiseln gezeigt werden. Die beiden jungen Männer waren als Teilnehmer des Nova-Musikfestivals am 7. Oktober 2023 von Terroristen aus dem Gazastreifen entführt worden. Das Video erschien im Telegram-Kanal der Kassam-Brigaden, des bewaffneten Arms der Hamas. Israel betrachtet derartige Geisel-Videos als Teil der psychologischen Kriegsführung der Hamas.
Die beiden Familien stimmten der Verbreitung des Videos durch die israelischen Medien zu. Das Video sei ein «Lebenszeichen» ihres Sohnes, der in den Tunneln der Hamas «durch die Hölle geht», schrieb eine der Familien in einer Stellungnahme, die das Forum der Geiselangehörigen veröffentlichte. Ihr Angehöriger habe wegen Hungers enorm Gewicht verloren, kämpfe mit Haut- und Atemwegsbeschwerden und habe seit mehr als anderthalb Jahren kein Tageslicht gesehen. «Wir wollen Elkana lebendig zurückbekommen, und wir wollen die Rückkehr aller Geiseln!», hiess es in dem Schreiben weiter.
Nach israelischen Informationen werden noch 24 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. Hinzu kommen die Leichen von 35 Verschleppten. Ursprünglich hatten die Hamas und mit ihr verbündete Gruppen bei ihrem Überfall auf Israel im Oktober 2023 mehr als 250 Menschen als Geiseln genommen und weitere 1200 getötet. Das beispiellose Massaker war Auslöser des Gaza-Kriegs. (DPA)
Berichte: Zwei Journalisten im Gazastreifen getötet
Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sollen zwei Journalisten getötet worden sein. Der katarische Sender Al-Dschasira teilte am Montag mit, einer seiner frei beschäftigten Reporter in dem Küstengebiet, der Palästinenser Hossam Schabat, sei bei einem Angriff auf sein Auto im nördlichen Gazastreifen getötet worden. Er sei zu Tode gekommen, während er seiner Arbeit nachgegangen sei: Über den Krieg zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas zu berichten. Im November hatte Al-Dschasira berichtet, Schabat sei bei einem israelischen Luftangriff verletzt worden. Das israelische Militär äusserte sich zunächst nicht.
Al-Dschasira ist eines der wenigen internationalen Medien, die während des Kriegs in dem Palästinensergebiet blieben. Israel hat andere Journalisten des Senders beschuldigt, militante Extremisten zu sein. Al-Dschasira hat dies zurückgewiesen und Israel vorgeworfen, Journalisten im Gazastreifen zum Schweigen zu bringen.
Bei einem anderen israelischen Angriff sei in der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens der palästinensische Journalist Mohammed Mansur getötet worden, teilte das Nasser-Krankenhaus mit. Er war Korrespondent der Nachrichtenwebsite Palestine Today. Das israelische Militär gab dazu zunächst keine Erklärung ab. (DPA)
Alarm in Jerusalem – Israelisches Militär fängt Rakete ab
In Jerusalem ist am Montagabend Luftangriffsalarm ausgelöst worden. Das israelische Militär teilte mit, es habe eine Rakete aus dem Jemen abgefangen. Die Huthi-Miliz im Jemen hatte wegen der Wiederaufnahme des Gaza-Kriegs in den vergangenen Tagen mehrfach Raketen auf Israel abgefeuert. Den jüngsten Raketenangriff reklamierte sie zunächst nicht für sich. (DPA)
Ägypten legt Plan für erneute Waffenruhe vor
Ägypten hat im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen einen Vorschlag für eine erneute Waffenruhe vorgelegt. Das berichtete die katarische Nachrichtenseite «Al-Arabi al-Dschadid» unter Berufung auf informierte Kreise in Ägypten. Der Vorschlag mit Details zu den verbleibenden Geiseln und einem schrittweisen Abzug israelischer Truppen aus dem Gebiet liege beiden Seiten vor.
Ein Hamas-Vertreter bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass die islamistische Organisation den Vorschlag erhalten habe. «Unsere Bewegung hat mit grossem Interesse darauf geantwortet, um die Leben von Zivilisten zu retten», sagte das Hamas-Mitglied. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung über den neuen Vorschlag.
«Al-Arabi al-Dschadid» zufolge sieht der Vorschlag eine sofortige Waffenruhe im Gazastreifen vor. Dieser sollen Verhandlungen folgen über einen Zeitplan für die Freilassung der verbleibenden Geiseln aus der Gewalt der Hamas. Im Gegenzug sollen die israelischen Truppen schrittweise aus dem Küstengebiet abziehen. Der Vorschlag sieht auch vor, dass die Hamas genaue Angaben macht zu den noch lebenden Geiseln sowie den Leichen der toten Geiseln und diese Informationen mit Fotos belegt. (SDA)
Palästinenser melden 61 Todesopfer innert 24 Stunden
Israelische Luftangriffe haben im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben innerhalb von 24 Stunden mehr als 60 Menschen das Leben gekostet. Das von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium in dem Küstengebiet teilte am Montag mit, die Leichen von 61 Palästinensern seien in Krankenhäuser gebracht worden. Die Kliniken hätten ausserdem 143 Verletzte aufgenommen.
Das israelische Militär flog in der Nacht zum Montag erneut Luftangriffe auf Ziele im Gazastreifen. Einer dieser Angriffe traf nach Angaben palästinensischer Gesundheitsvertreter eine Notunterkunft in einem Schulgebäude und kostete mindestens vier Menschen das Leben. 18 weitere Menschen wurden bei dem Angriff im Flüchtlingslager Nuseirat verletzt, wie das Al-Awda-Krankenhaus mitteilte. Drei andere Krankenhäuser hatten zuvor 25 Tote durch israelische Angriffe in der Nacht auf Montag gemeldet. Das israelische Militär gab keine unmittelbare Stellungnahme ab.
Das Gesundheitsministerium im Gazastreifen teilte am Sonntag mit, die Zahl der palästinensischen Todesopfer des seit 17 Monaten andauernden Krieges habe die 50’000 überschritten. Mehr als die Hälfte der Toten seien Frauen und Kinder. Das Ministerium unterscheidet bei seiner Zählung nicht zwischen Zivilisten und Angehörigen von extremistischen Gruppen. Die Zahl der Verletzten seit Beginn des Gaza-Krieges gab das Ministerium mit 113’408 an. (DPA)
Deutschland kritisiert Israels Siedlungspolitik
Deutschland hat die israelische Regierung wegen der Anerkennung von 13 illegalen Siedlungen im besetzten Westjordanland kritisiert. «Diese Entscheidung verurteilen wir scharf», sagte ein Sprecher des Aussenministeriums in Berlin. Und: «Wir lehnen die Siedlungspolitik Israels ab, weil sie ist völkerrechtswidrig und sie verbaut jede Chance auf eine Zweistaatenlösung, indem man dort einen lebensfähigen palästinensischen Staat verbaut.»
Das Ministerium kritisierte auch das Vorgehen Israels im Gazastreifen und äusserte sich ablehnend zu der von Israel angekündigten neuen Behörde zur «freiwilligen» Ausreise von Palästinensern aus dem Gazastreifen. Das müsse man sich noch anschauen. «Aber wenn es darum gehen sollte, eine Behörde zu gründen, die eine dauerhafte Vertreibung, eine dauerhafte Ausreise von Palästinenserinnen und Palästinensern aus dem Gazastreifen zum Ziel hat, dann ist das inakzeptabel und zu verurteilen», sagte er. (DPA)
Tausende Menschen sitzen in Rafah fest
In Rafah im Süden des Gazastreifens sitzen nach Angaben der Stadtverwaltung Tausende Menschen fest. Die Menschen können nicht fliehen, weil die israelischen Streitkräfte am Sonntag einen Teil der Stadt eingekreist hätten, erklärte die Verwaltung am Montag. Unter den Betroffenen seien Einsatzkräfte des Zivilschutzes, der der militant-islamistischen Hamas untersteht, und des Palästinensischen Roten Halbmonds.
Israel ordnete am Wochenende die Räumung des Viertels Tel al-Sultan an und wies die Menschen an, auf einer einzigen Route zu Fuss nach Muwasi zu gehen, einer ausgedehnten Ansammlung von Zeltlagern an der Küste. Tausende flohen, aber viele wurden nach Angaben der Bewohner von den israelischen Streitkräften eingeschlossen. (DPA)
Israel richtet Behörde für «freiwillige» Ausreise von Palästinensern ein
Israel richtet eine neue Behörde für eine «freiwillige» Ausreise von Palästinensern aus dem Gazastreifen ein. Diese solle dem Verteidigungsministerium unterstellt werden und «die freiwillige Ausreise von Bewohnern des Gazastreifens in Drittländer auf sicherem und kontrolliertem Wege vorbereiten», bestätigte eine Sprecherin des Büros von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Das Sicherheitskabinett habe einen entsprechenden Vorschlag des Verteidigungsministers Israel Katz gebilligt.
Ausreisewilligen Menschen solle das Verlassen des abgeriegelten Küstenstreifens «unter Einhaltung des israelischen und internationalen Rechts und in Übereinstimmung mit der Vision von US-Präsident Donald Trump» ermöglicht werden, hiess es in der Erklärung. Um welche Drittländer es sich handeln soll, wurde nicht erwähnt.
Katz hatte die Armee bereits Anfang Februar angewiesen, einen entsprechenden Plan auszuarbeiten, nachdem US-Präsident Trump vorgeschlagen hatte, zwei Millionen Palästinenser aus dem Küstenstreifen umzusiedeln. Der US-Präsident hatte im Beisein des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu verkündet, die USA würden den Gazastreifen «übernehmen» und in eine wirtschaftlich florierende «Riviera des Nahen Ostens» verwandeln. Nach Trumps Willen sollen die Einwohner des Gebiets in anderen arabischen Staaten der Region unterkommen.
Jordanien kritisiert die Pläne Israels scharf. Das Aussenministerium in Amman sprach von Plänen für eine Zwangsvertreibung. Alle Massnahmen, die sich gegen die Präsenz der Palästinenser auf ihrem Land richteten, seien ein eklatanter Bruch des Völkerrechts. In keinem Land sind so viele Palästinenser als Flüchtlinge registriert wie in Jordanien. (DPA)
SDA/AFP/DPA/red
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