Thalwil will in Sachen Licht auf die dunkle Seite
Am Energieapéro des Vereins Ökopolis haben die Thalwiler Behörden den Masterplan Licht vorgestellt. Anwesend war auch der Langnauer Gemeinderat Rolf Schatz, der aktuell mit Thalwil in einem Flutlichtstreit steht.
In Thalwil soll es wieder dunkler werden - das ist das Ziel des Masterplans Licht, den Gemeinderat Jan Rauch (parteilos, Ressort Infrastruktur) den rund 50 Interessierten am Energieapéro am Montagabend im Gemeindehaus erläuterte. Der Masterplan war 2015 verabschiedet worden und ist seit dem 1. Januar 2016 in Kraft. Als Leitbild und raumplanerisches Instrument ist er behördenverbindlich: «Die Gemeinde beachtet ihn also bei eigenen Vorhaben, er kommt aber auch bei Baubewilligungsverfahren zur Anwendung», so Rauch.
Gestützt auf das Umweltschutzgesetz und die neue Rechtsprechung des Bundesgerichts kann aber auch gegen übermässige Beleuchtungen von Privaten vorgegangen werden. Der Masterplan zeigt auch schon Wirkung: Bereits wurden 200 Leuchtköpfe der öffentlichen Beleuchtungen auf energiesparende LED-Lampen umgestellt. Ab 2019 sollen weitere rund 350 Leuchten sukzessive saniert werden.
Kein radikales Lichterlöschen
Im zweiten Teil der vom Verein Ökopolis organisierten Veranstaltung diskutierte Jan Rauch mit seinem Langnauer Pendant, Werkvorstand Rolf Schatz (GLP). Auf die Frage von Moderator Thomas Streiff, ob es jetzt ein Lichterlöschen in den Schaufenstern an der Gotthardstrasse gebe, meinte Rauch, bei der Umsetzung des Masterplans sei Augenmass verlangt.
Obwohl mit Schatz und Rauch die Werkvorsteher der beiden Gemeinden am Anlass anwesend waren, wurde der aktuelle Flutlichtstreit zwischen Thalwil und Langnau nur gestreift: Rauch kündigte an, dass Ende Februar Ergebnisse über die Normkonformität der Beleuchtung der Thalwiler Sportanlage Brand vorliegen und von den Thalwiler Behörden und den Anwohnern aus Langnau - unter der Federführung von Rolf Schatz, der auch Geschäftsstellenleiter von Dark Sky Schweiz ist - diskutiert werden sollen.
«EKZ an die Wand gespielt»
In der Diskussion ergaben sich Uneinigkeiten zwischen Schatz und Rauch vor allem bei der Finanzierung der neuen Beleuchtung. Während Thalwil auf den konventionellen Budgetprozess und schrittweise Erneuerung setzt, geht Langnau radikal neue Wege und kauft Lampen direkt beim Hersteller: «Wir haben das EKZ an die Wand gespielt». Für Rauch keine Option für Thalwil: «Wir werfen die Zusammenarbeit mit dem EKZ nicht so schnell über den Haufen, sie machen auch viel für uns.»
Einigkeit herrschte bei der Notwendigkeit, die Bevölkerung für Lichtverschmutzung und ihre Wirkung auf Mensch und Umwelt zu sensibilisieren. Die im Publikum sitzende Sophia Berdelis schlug Nachtspaziergänge auf den Üetliberg vor. Berdelis ist zuständig für den Plan Lumière der Stadt Zürich, in dessen Rahmen eine zurückhaltende und gezielte Beleuchtung angestrebt wird.
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