Hackerangriffe auf 17 Schweizer FirmenErmittler fassen mutmassliche Cyberkriminelle in Thailand
Sie drangen ins IT-System ein, verschlüsselten Daten und forderten dann hohe Summen. Nun konnte die thailändische Polizei vier mutmassliche Täter festnehmen.
![Polizisten durchsuchten am Sonntag die Villa eines verdächtigten Hackers auf Phuket.](https://cdn.unitycms.io/images/1eRU-iStaaY8mFDerxJGGl.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=xerJMyhMkjA)
Dem Schweizer Bundesamt für Polizei (Fedpol) ist es zusammen mit internationalen Partnern gelungen, mehrere mutmassliche Mitglieder einer Gruppe von Cyberkriminellen festzunehmen. Vier führende Köpfe der Gruppierung mit dem Namen 8Base sind in Thailand festgenommen worden.
Die Gruppe soll für mindestens 30 Fälle von sogenannten Ransomware-Angriffen verantwortlich sein – davon waren gemäss Angaben von thailändischen Medien 17 Firmen in der Schweiz betroffen.
Kriminelle verschlüsseln Daten und fordern Geld
Bei dieser Methode dringen Kriminelle mit einer Software in IT-Netzwerke ein, verschlüsseln und entwenden Daten und legen so meist ganze Systeme lahm. Für die Entschlüsselung und Rückgabe der Daten fordern sie dann ein Lösegeld, meist im sechs- oder siebenstelligen Bereich.
25 dafür genutzte Server seien am Sonntag beschlagnahmt und vom Netz genommen worden. Die Ermittlungen erfolgten in Zusammenarbeit mit dem FBI, Ermittlern aus Bayern sowie weiteren internationalen Strafverfolgungsbehörden.
Schweiz und USA suchten nach den Festgenommenen
Gemäss Angaben eines thailändischen Polizeikommissars waren die vier festgenommenen Männer mit russischer Staatsbürgerschaft sowohl von der US-Regierung als auch von der Schweizerischen Eidgenossenschaft gesucht worden.
An einer Medienkonferenz erwähnte er ausserdem, dass die Schweiz die thailändische Regierung um die Auslieferung der vier Verdächtigen gebeten habe, damit sie in der Schweiz angeklagt werden könnten.
Im Zuge der Ermittlungen gelang es den Behörden demnach, insgesamt 240 Firmen aus 30 Ländern vor einer Verschlüsselung zu warnen. Darunter befanden sich etwa 55 US-amerikanische, 35 französische, 25 japanische sowie 18 deutsche Firmen.
DPA/chh
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