AboTausendsassa mit Herz und Kunstsinn
Mit dem Mundwerk eines Polterers und dem Herz eines Feingeistes hat sich Dachdecker Stephan Herzog nicht nur eine grosse Stammkundschaft, sondern auch viele Freunde gemacht.

Drei Monate lang kein einziger Anruf. Für einen Gewerbler unangenehm. Für einen Vater zweier Kleinkinder der Horror. Stephan Herzog bezeichnet jene Zeit als absoluten Tiefpunkt seiner 32-jährigen Karriere als selbstständiger Dachdecker. Besonders bitter: Die Auftragsflaute war nicht etwa durch einen Fehler bei der Arbeit zustande gekommen, sondern durch sein soziales Engagement. Zusammen mit anderen Männedörflern betrieb er in den frühen 1990er-Jahren die hiesige Notschlafstelle für drogenabhängige Jugendliche. «Das gefiel nicht allen, und schon gar nicht jenen Gewerbetreibenden, die damals das Sagen hatten», erklärt er.