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Nach Einsturz von Bahnhofsdach
Tausende Serben beginnen neues Jahr mit Schweigeprotest

Students and citizens hold a light as they attend a protest on New Year's Eve to demand accountability for the November train station roof collapse that killed 15 people in Belgrade, Serbia, on December 31, 2024. Thousands of students marched in Belgrade and two other Serbian cities during a New Year's Eve protest that went into Wednesday, demanding accountability over the fatal collapse of a train station roof in November.
The accident in the city of Novi Sad occurred on November 1 at a newly renovated train facility, killing 14 people -- aged six to 74 -- at the scene, while a 15th victim died in hospital weeks later. (Photo by OLIVER BUNIC / AFP)
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Tausende Menschen haben in Serbien den Übergang ins neue Jahr mit einem Schweigeprotest begangen. In der Hauptstadt Belgrad und der nördlichen Stadt Novi Sad legten die Teilnehmer der von Studenten angeführten Demonstrationen von 23.52 Uhr bis 00.07 Uhr 15 Schweigeminuten ein, wie Medien berichteten. Damit gedachten sie der 15 Todesopfer des Bahnhofsdacheinsturzes am 1. November in Novi Sad. 

Das Unglück, das sich nach mutmasslich unsachgemäss ausgeführten Umbauarbeiten ereignet hatte, erschütterte das ganze Land und löste eine riesige Protestwelle gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vucic aus. Studenten von mehr als 50 Fakultäten besetzten ihre Universitäten. Die Tragödie von Novi Sad führen sie auf die Inkompetenz und Korruption der Machthabenden zurück. 

Serbia's President Aleksandar Vucic arrives for the EU-Western Balkans summit at the European Council in Brussels on December 18, 2024. (Photo by JOHN THYS / AFP)

In der Silvesternacht demonstrierten Studenten mit Plakaten, die unter anderem Aufschriften wie «Es gibt kein neues Jahr, ihr schuldet uns noch das alte» trugen. Vucic hatte kurz davor im regierungsnahen TV-Sender Prva eines seiner häufigen Interviews gegeben, in dem er sagte, er habe keine Angst vor den Studenten. Er lade sie zum Gespräch ein, sagte er, aber sie würden nicht kommen, weil «sie keine Argumente haben». Studentenvertreter hatten in der Vergangenheit gefordert, dass Institutionen wie Staatsanwaltschaft und Gerichte ihrer Arbeit ohne Einmischung der Politik nachgehen müssten. 

Vucic hat als Präsident laut Verfassung zwar eher zeremonielle Befugnisse, in Wirklichkeit trifft er aber – kraft seiner informellen Macht – alle wichtigen Entscheidungen im Land allein. Auch die Justiz steht weitgehend unter seiner Kontrolle.

DPA/roy