Tausende Protestieren für mehr Frauenrechte
In der Stadt Zürich haben 16'000 Personen am 1.-Mai-Demonstrationsumzug teilgenommen und sich für Lohngleichheit und Gleichstellung engagiert.
In zahlreichen Orten in der Schweiz fanden Anlässe und Kundgebungen zum Tag der Arbeit statt, auch wenn der Tag nicht überall arbeitsfrei ist. «Mehr zum Leben» haben die Gewerkschaften als Motto ausgegeben.
Als einziges Mitglied der Landesregierung trat Alain Berset an ein Maifeier-Rednerpult treten, und zwar in Solothurn. Denn in der Hauptstadt Bern ist der 1. Mai kein Feiertag. Der Bundesrat hält wie gewohnt seine wöchentliche Sitzung ab.
Öffentliche Auftritte weiterer Regierungsmitglieder zum 1. Mai seien deshalb nicht geplant, hiess es in den Departementen auf Anfrage. Neben Berset hat allerdings auch Bundesrätin Simonetta Sommaruga auswärtige Pläne für Mittwoch: Sie wird in Freiburg eine Kindertagesstätte besuchen.
Über 50 Veranstaltungen
Landesweit sind nach Angaben des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB) mehr als 50 Veranstaltungen, Kundgebungen und Demonstrationen zum Tag der Arbeit geplant. Zentrales Thema sei die Forderung, die Zeiger neu auszurichten, schreibt der SGB auf seiner Webseite. «Mehr zum Leben», lautet das Motto dazu.
Es sei Zeit für mehr Lohn, mehr Rente, mehr Lohngerechtigkeit, mehr Gleichstellung, mehr Prämienverbilligungen, mehr Lohnschutz und für mehr Zeit für die Menschen selber, so der SGB zum Motto. Thema wird auch der Frauenstreik am 14. Juni sein; an mehreren Orten werden sich Mitorganisatorinnen öffentlich äussern.
Tausende fordern in Zürich Lohngleichheit für Frauen
An der Spitze schritten traditionsgemäss die Mitglieder des organisierenden Gewerkschaftsbundes, der den diesjährigen Tag der Arbeit mit der Parole «#Frauenstreik2019» beging und damit den Tag in den Dienst der Mobilisierung zum landesweiten Frauenstreik am 14. Juni stellte. Neben Rot war deshalb auch die Farbe Violett sehr dominant. Auch die Klimadebatte schwappte auf die 1.-Mai-Kundgebung über. So wurde auf einem Transparent beispielsweise die Flugticketabgabe gefordert.
«Unsere Forderungen sind finanzierbar: Die Banken, die Pharmariesen und die Versicherungen schütten Milliarden an ihre Aktionäre aus und zahlen ihren Chefs unverschämte Abzockerlöhne»
Am Umzug schritten auch zahlreiche, zum Teil vermummte Personen aus dem linksautonomen Umfeld mit. Sie zündeten Rauchpetarden und warfen Farbbeutel unter anderem gegen eine Bank-Filiale. Grundsätzlich zieht die Stadtpolizei jedoch eine positive Bilanz. Neben einzelnen Sachbeschädigungen entlang der Umzugsroute wurde auch ein Streifenwagen der Stadtpolizei beschädigt - und zwar von einer als Clown verkleideten Demonstrationsteilnehmenden. Diese wurde am Limmatquai festgenommen.
Löhne rauf, Belastungen runter
An der offiziellen Schlusskundgebung auf dem Sechseläutenplatz forderte Nationalrätin Barbara Gysi «mehr zum Leben und mehr Gleichstellung». Damit den Menschen mehr zum Leben bleibe, müssten die Löhne rauf und die Belastungen - etwa durch Krankenkassenprämien - runter, sagte Gysi.
Wie die Präsidentin des Personalverbandes des Bundes weiter sagte, «ist die ökonomische Ungleichbehandlung der Frauen stossend». Die Löhne in den typischen Frauenberufen müssten erhöht und die oftmals prekären Arbeitsbedingungen verbessert werden. Auch Care-Arbeit müsse sichtbar gemacht und endlich abgegolten werden. Zudem dürfe das Rentenalter der Frauen nicht erhöht werden.
Wer behaupte, das alles sei nicht finanzierbar, lüge. «Unsere Forderungen sind finanzierbar: Die Banken, die Pharmariesen und die Versicherungen schütten Milliarden an ihre Aktionäre aus und zahlen ihren Chefs unverschämte Abzockerlöhne», sagte Gysi. Diese Gewinne würden durch unsere Löhne, unsere Krankenkassenprämien und unsere Steuergelder finanziert. Diese Gewinne müssten jedoch allen zu Gute kommen. Es sei eine Frage des politischen Willens, dies zu ändern
SDA
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