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Fund in Sydney
Mann entdeckt über 100 Giftschlangen im Garten

Ein rotschwarzer Bauch-Natter kriecht aus einem Mulchhaufen in einem Vorort von Sydney, fotografiert am 31. Januar 2025. (Foto von Cory Kerewaro)
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Dieser Fund in einem Garten der australischen Küstenmetropole Sydney ist nichts für schwache Nerven: Mehr als 100 Giftschlangen überraschten den Anwohner David Stein dort in der vergangenen Woche – und verpassten ihm eine «Gänsehaut».

Stein rief das Unternehmen Reptile Relocation Sydney an, das sich kümmert, wenn Schlange und Mensch einander zu nahe kommen. Und die Reptilienexperten entfernten schliesslich mehr als Hundert rotbäuchige Schwarzottern aus einem Mulchhaufen.

Stein hatte zunächst beobachtet, wie sich sechs der Tiere in den im Hinterhof gelagerten Mulch schlängelten. Bei einer Internetrecherche erfuhr er, dass trächtige Rotbauchschlangen sich vor der Geburt förmlich übereinander stapeln.

Noch am selben Nachmittag war Schlangenfänger Dylan Cooper zur Stelle. Stein half dabei, den Mulch wegzuharken – und Cooper tütete unzählige schwangere und neugeborene Schlangen ein. «Diese Menge in einer Gruppe zu sehen, da bekommt man ein wenig Gänsehaut», sagte Stein am Freitag.

Cory Kerewaro, der Besitzer von Reptile Relocation Sydney, sagte, zwei der ausgewachsenen Tiere hätten insgesamt 29 Nachkommen in dem Beutel hinterlassen, in den Cooper die Tiere steckte. Am Ende waren es fünf erwachsene Schlangen und 97 Jungtiere, wie Kerewaro berichtete.

Warum so viele Schlangen in so kurzer Zeit in Steins 1,4 Hektar grossem Garten im Vorort Horsley Park am westlichen Stadtrand von Sydney Nachwuchs hinterliessen, wissen auch Experten nicht.

Kerewaro sagte, beim grössten Fang bei einem solchen Einsatz, von dem er gehört habe, seien 30 ungiftige Rautenpythons entfernt worden. Pythons schlüpfen aus Eiern, während Rotbauch-Schwarzottern ihre Jungen gebären. Eine grosse Zahl von Tieren bei eierlegenden Schlangen, das sei nicht aussergewöhnlich. «Aber so viele Giftschlangen zu haben, das ist noch niemandem begegnet.»

Mehrere rote Glattschlangen, die sich in einem Hinterhof in Sydney tummeln, aufgenommen von Cory Kerewaro. Die Aufnahme zeigt ein Nest mit 102 giftigen Schlangen, entdeckt von australischen Reptilienfängern.

Scott Eipper hat mehrere Bücher über australische Schlangen und gefährliche Wildtiere geschrieben. Am Tag des Schlangenfangs tauschte er sich mit Kerewaro aus. Rotbäuchige Schwarzottern versammelten sich womöglich aus Sicherheitsgründen oder wegen eines Mangels an geeignetem Lebensraum zu einer solchen Massengeburt, sagte er. Vielleicht habe das ungewöhnlich heisse Wetter in Sydney sich geburtsfördernd ausgewirkt. «Das ist ein isolierter Vorfall. Das ist sicherlich eine sehr seltene Erscheinung», sagte Eipper.

Hund braucht mehrere Dosen Gegengift

Die Schwarzottern werfen zwischen vier und 35 Jungtiere. Einige der bei Stein gefundenen Reptilien seien möglicherweise Nachkommen erwachsener Tiere, die das Nest bereits verlassen hatten, sagte Eipper. Viele der giftigsten Schlangen der Welt sind in Australien heimisch.

Auch eine Woche danach befinden sich die Schlangen noch immer bei Kerewaro, denn es handelt sich um eine geschützte Art. Am Donnerstag kam die Genehmigung der Behörden, sie in einem Nationalpark auszusetzen.

«Weil es so eine grosse Zahl war, waren die Leute offensichtlich ein bisschen besorgt, wo 100 Schlangen hinkommen», sagte Kerewaro. «Sie werden weit genug weg sein, um jede Interaktion mit dem Menschen zu vermeiden: Die 100 Schlangen landen in der Mitte des Busches, mitten im Nirgendwo.»

Im Dezember hatte Steins zweijähriger Jack-Russell-Terrier Belle eine jugendliche rotbäuchige Schwarzotter getötet, die den Vierbeiner gebissen hatte. Die Hündin verbrachte vier Tage in einem Tierkrankenhaus und erholte sich nach mehreren Dosen Gegengift.

Stein sagte, ihm sei erklärt worden, dass die Schlangen möglicherweise im nächsten Jahr zurückkämen, um den Mulch wieder als eine Art Kreisssaal für Reptilien zu benutzen. «Innerhalb der nächsten Tage wird dieser grosse Mulchhaufen verschwinden», sagte er.

DPA/nlu