Ausstellung Swiss Fish 2024Sie kamen aus der ganzen Welt, um die schönsten Fische zu bestaunen
Mit über 500 Tieren fand in Hombrechtikon die grösste Kampffisch-Bewertungsschau Europas statt. Ein Fisch tat es der Jury besonders an.

- In Hombrechtikon fand die Swiss Fish 2024 mit der grössten Kampffisch-Bewertungsschau Europas statt.
- Züchter aus aller Welt präsentierten Fische und tauschten Zucht-Tipps aus.
- Ein Fisch aus Thailand hat die internationale Jury in mehreren Bereichen überzeugt.
Im Hombrechtiker Gemeindesaal schwimmen Hunderte bunte Fische umher. In winzigen Aquarien sind die kleinen Tiere aneinandergereiht. Die Einzelbehausung der farbenfrohen und teils zotteligen Fische hat einen triftigen Grund. In den über 500 Aquarien schwimmen sogenannte Kampffische – auch «Betta» genannt. «Da diese sehr territorial sind und sich durchgehend bekämpfen würden, werden sie einzeln gehalten», erklärt Sabrina Dichne.

Die junge Frau aus dem Zollikerberg ist Co-Präsidentin des Deutschschweizer Kampffischvereins Betta Helvetia. Gemeinsam mit anderen Vereinsmitgliedern und dem Co-Präsidenten Kevin Walthert aus Hombrechtikon hat sie am Wochenende die Swiss Fish 2024 – eine Aquaristik-Messe mit der grössten Kampffisch-Bewertungsschau Europas – organisiert.
Gezüchtete Juwelen
Züchterinnen und Züchter aus der ganzen Welt sind in den Gemeindesaal Hombrechtikon gekommen, um ihre Lieblingstiere zu präsentieren oder Vorträge darüber zu hören, wie man ein Aquarium am besten gestaltet. Zudem werden Tipps und Tricks ausgetauscht und die schönsten Tiere von einer internationalen Jury ausgezeichnet. Manche der Fische werden auch an andere Liebhaber verkauft. Ein prämierter Kampffisch kostet da schon mal bis zu 200 Franken.


Das Züchten von Kampffischen ist vor allem in Thailand eine Tradition. Aber auch in Europa gebe es heute viele Hobbyzüchterinnen und -züchter, sagt Sabrina Dichne. «Manche sind heute beispielsweise aus den Niederlanden und Rumänien angereist.»
Auch die Mitglieder des 2016 gegründeten Vereins Betta Helvetia züchten alle leidenschaftlich gerne Kampffische. «Um einen schönen Fisch zu erhalten, wird selektiv gezüchtet», sagt Dichne. Diese alte Art von Züchtung bedeutet, dass eine natürliche Fortpflanzung von zwei Tieren mit gewünschten Eigenschaften provoziert werde. «Manchmal entstehen dann so tolle Ergebnisse wie dieser Green Metallic Show Plakat.»

Dieser Fisch habe vier Preise gewonnen. «Er war einfach der Beste von allen und hat die Fachjury fasziniert», sagt Dichne. Insbesondere Farbe, Form und Verhalten überzeugten beim Green Metallic Show Plakat aus Thailand.
Juroren aus Asien eingeflogen
Teil der Jury sind auch Daniel Indarta aus Indonesien und Pichet Plaisanguan aus Thailand. Im Gegensatz zu den europäischen Hobbyzüchtern betreiben die beiden jeweils professionelle Kampffischfarmen. «Auf meinen drei Betrieben exportiere ich pro Monat 30’000 Fische», sagt Plaisanguan, der seit 24 Jahren im Business arbeitet.

Indarte, der in Jakarta in Indonesien lebt, besitze deutlich weniger Fische. Seit 2015 komme er regelmässig nach Europa, um seine Tiere zu präsentieren. «Ich denke, solche Events sind sehr wichtig für unsere Zunft», sagt er. Neben der Messe in Hombrechtikon habe er bereits Events in Deutschland besucht. Sein Jurykollege Plaisanguan ist hingegen extra für die Messe in Hombrechtikon eingeflogen.
Gratis Expertentipps
Auch bei den Besuchenden scheint der Event gut anzukommen. Jessica Luckhart aus Deutschland findet es toll, dass sie zwei Fische für ihr Aquarium gefunden habe. «Zudem ist es cool, dass ein Experte aus Thailand mir Tipps geben kann, denn ich halte erst seit kurzem Fische.»

Sabrina Dichne ist froh, dass der Event bei Besuchenden gut ankommt. «So können wir eine Bühne für unser gemeinsames Hobby zum Austausch nutzen.» Ein Ziel des Vereins Betta Helvetia sei es, die Kampffischshow in Zürich zu einem jährlichen und etablierten Event zu machen.
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