«Super Connie» wird nach Deutschland verkauft
Der Schweizer Verein konnte die finanziellen Mittel für die Sanierung des Flugzeuges nicht aufbringen.

Die 20 Millionen Franken waren definitiv zuviel. Das Geld wäre nötig gewesen, um das historische viermotorige Propeller-Flugzeug Super Constellation in der Schweiz wieder flugfähig zu machen.
Der Verein Super Constellation Flyers Association, der vor allem in der Region Zürichsee viele Mitglieder und Gönner hat, konnte das Geld nicht mehr auftreiben. Jetzt wird das Flugzeug nach Deutschland verkauft.
Baldiger Transport
Die unter dem Kennzeichen HB-RSC bekannte «Star of Switzerland» werde in den nächsten Wochen demontiert und nach Bremgarten/D transportiert, heisst es in einer Mitteilung des Liquidators an die Vereinsmitglieder, welche der Zürichsee-Zeitung vorliegt.
«Unsere Super Connie L-1049, inkl. Inventar, geht – rückwirkend per 1. Juli 2019 – an eine deutsche Investorengruppe von Flugbegeisterten, die es sich zum Ziel gesetzt hat, sie in den nächsten drei Jahren zu sanieren und wieder in die Luft zu bringen.» Zum Namen der Investorengruppe macht der Verein keine Angaben und will auch Mutmassungen von Aviatik-Fans nicht kommentieren.
Mehrere historische Flugzeuge im Besitz
Die Investorengruppe besitze jedoch, so heisst es in der Mitteilung, bereits mehrere flugfähige, historische Flugzeuge. Sie übernehme, ebenfalls per 1. Juli 2019, sämtliche im Zusammenhang mit der Super Connie entstehenden Kosten (Mechanikerlöhne, Hangarmiete, Demontage- und Transportkosten, etc.) sowie alle Ersatzteile und Werkzeuge.
«Damit ist das Ziel des von den Association Members gewählten Liquidators erreicht: Der Verein Super Constellation Flyers Association SCFA kann schuldenfrei liquidiert werden. Mit den vorhandenen Geldmitteln können sämtliche Schulden beglichen und die Flugguthaben zurückerstattet werden», heisst es in der Mitteilung weiter.
Trotz enormem Engagement des Vorstandes bis zur letzten Minute sei die favorisierte «Schweizer Lösung» nicht zustandegekommen. Auf Facebook reagieren die Aviatik-Fans trotzdem positiv: Die Hoffnung, dass die Super Constellation dereinst wieder abheben könnte wird höher gewichtet als der Abschied des Kultflugzeuges aus der Schweiz.
Schleichender Abschied
Der Verkauf ist das Ende einer langwierigen Leidensgeschichte der Schweizer Besitzer. Seit zwei Jahren stand das «schönste Flugzeug der Geschichte», wie der grösste Airliner der Propeller-Ära mit vier Motoren und markantem dreiteiligen Heckruder genannt wurde, bereits im Hangar wegen Reparaturen.
Fast 2 Millionen Franken kostete die Instandsetzung des 1955 gebauten Fliegers. Kurz vor dem Comeback am Himmel entdeckten die Techniker im Dezember des vergangenen Jahres aber neue Defekte in den Flügeln.
Das durch den Absturz der noch älteren Ju 52 in Graubünden im August mit 20 Todesopfern aufgeschreckte Bundesamt für Zivilluftfahrt stellte daraufhin kompromisslose Bedingungen: Nur mit einer vollständigen Sanierung dürfe die Super Connie wieder fliegen. Ab jetzt muss sich das deutsche Luftfahrt-Bundesamt mit der Super Constellation auseinandersetzen.
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