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Suizid nach Online-Mobbing
Impfärztin von Coronaleugner angefeindet – Schreiber von Droh-Mails freigesprochen

Ein Angeklagter mit Mütze sitzt am Landesgericht in Wels während eines Prozesses, 26. März 2025.
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Im Prozess um den Suizid einer jungen österreichischen Ärztin ist ein deutscher Corona-Massnahmen-Gegner freigesprochen worden. Das Landgericht im oberösterreichischen Wels sah es nicht als erwiesen an, dass er mit seinen Schreiben an die Impfbefürworterin ihren Tod mitverursacht habe. Er war wegen gefährlicher Drohung angeklagt. 

Der Angeklagte aus Bayern gab vor Gericht zu, er habe der Ärztin Lisa-Maria Kellermayr während der Corona-Zeit geschrieben, dass er sie vor ein «Volkstribunal» stellen, ins Gefängnis bringen und mit Gleichgesinnten laufend beobachten werde. Er und seine Anwälte bestritten jedoch, dass sich Kellermayr durch seine E-Mails und Twitter-Nachrichten bedroht gefühlt habe. Sie forderten einen Freispruch. 

Das Verteidiger-Team wies während des Prozesses darauf hin, dass Kellermayr auch weitaus brutalere Todes- und Folterdrohungen von einem noch immer unbekannten Verfasser erhalten habe. Ermittler versuchen weiterhin, ihm auf die Spur zu kommen.

Eine Frau mit Brille und braunem Haar trägt ein weisses Hemd und ein Stethoskop um den Hals vor einem grauen Hintergrund.

Kellermayr stand während der Pandemie als Not- und Hausärztin an vorderster Front. In Medien-Interviews betonte sie den Nutzen von Covid-Impfungen. Für ihre kritischen Äusserungen gegen Impfskeptiker und Massnahmen-Gegner erntete sie Anfeindungen und Hassnachrichten.

Im Juli 2022 beging die oberösterreichische Ärztin im Alter von 36 Jahren Suizid.

DPA/nag