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Stücke von Schubert gespielt und getanzt

Stücke von Schubert spielte das Stradivari-Quartett im Schinzenhof. Untermalt wurde die Musik von den grazilen Bewegungen von Balletttänzern.
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Am Sonntagabend fand im Schinzenhofsaal ein exklusives Konzert statt: Am Festival Winterklänge am Zürichsee spielte das Stradivari-Quartett, erweitert zum Kammerorchester; zur Musik von Franz Schubert tanzte ein Balletttrio. Sebastian Bohren war in der Doppelrolle als Zweite Geige und als Solist auf der Bühne und begrüsste das zahlreich erschienene Publikum: «Bei diesem besonderen Konzert spielen unsere besten Kollegen mit, darum sind wir ausnahmsweise elf Streicher statt vier.»

Hochseilakt auf 4 Saiten

Das Stradivari-Quartett besteht nebst Bohren aus Cellistin Maja Weber, Violonist Xiaoming Wang und Bratischt Antonio Lech. Die Instrumente stammen aus dem 18. Jahrhundert. Die Ouvertüre für Streichorchester in c-Moll hatte Schubert 1811 mit vierzehn Jahren komponiert. «Er war sehr jung, dennoch erkennt man bereits den typischen Schubert-Klang», bemerkte der Moderator Ludwig Hartmann, der mit dem Solisten die Werke vorstellte. «Das Rondo in A-Dur ist besonders schwierig, da es auf der Geige unbequem zu spielen ist und man jede kleine Nuance hören kann - wie ein Tanz auf dem Hochseil», bemerkte Bohren, der sich offensichtlich auf diesen Hochseilakt freute.

Schwelgend und melancholisch beginnt Schuberts Frühwerk, wird tänzerisch, temperamentvoll, bis hin zu dramatisch und dann wieder fröhlich. Im Rondo brillierte der Solist. Souverän spielte er mit vollem Körpereinsatz, während ihn seine Kollegen.

Zu «Seebilder» getanzt

Offensichtlichen Spass hatten die Musiker bei den Tänzen und Trios, wenn Geigen, Bratschen, Celli und Kontrabass im Wechselspiel und mit Echo auf einander reagierten. Auch die Bratsche konnte sich solistisch schön entfalten. Beim Künstlergespräch im Foyer in der Pause lobte Bohren das kollegiale Klima, wenn er die Rolle wechselt vom Ensemblemitglied zum Solisten. Zudem zeigte er sich positiv überrascht von der Saal-Akustik.

Im zweiten Teil spielte das Stradivari-Quartett «Seebilder». Dazu tanzten Aliana Pizzi und die Zwillingsbrüder Oleksandr und Sergiy Kirichenko. Betörend anzusehen war das Ballett, eine doppelte Augenweide die Darbietung. Die Tänzer in ihren wie Fischschuppen irrisierenden Umhängen warben beide um die Liebe der Frau. Bei der berühmten «Forelle» waren Tänzer und Musiker voll in ihrem Element. Nach der Zugabe «Ave Maria» in Musik und Tanz jubelte das Publikum.