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Trotz häufigerem Extremwetter
Studie: Bevölkerung in hochwassergefährdeten Gebieten wächst rasant

Von Hochwasser gefährdete Gebiete wie das Tessin scheinen als Siedlungsräume besonders beliebt zu sein: das überschwemmte Pier von Agno am Luganersee Anfang Juni. 
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Die Zahl der Menschen in überschwemmungsgefährdeten Gebieten wächst weltweit gesehen besonders schnell. Seit der Jahrtausendwende hat der Zuwachs fast ein Viertel betragen und wird sich bis 2030 noch weiter verstärken.

Das zeigt eine Studie im Fachblatt «Nature», die Satellitenaufnahmen mit Bevölkerungsdaten kombiniert. Erst kürzlich hatten Wissenschaftler in «Science Advances» vor einer weltweit steigenden Zahl von Extremwetterereignisse infolge des Klimawandels gewarnt. Eine jüngst im Journal «Geophysical Research Letters» veröffentlichte Studie sagte ausserdem vorher, dass sich auch Europa künftig auf vermehrte Unwetterlagen im Sommer und Herbst einstellen müsse.

Umso wichtiger wird eine möglichst genaue Erfassung von Hochwasserrisiken. Ein Team um die Geografin Beth Tellman von der Columbia University in New York nutzte nun hochpräzise, tägliche Satellitenaufnahmen, um daraus die «Global Flood Database» zu entwickeln: eine Datenbank, die den Fussabdruck von 913 grossen Hochwassern aufzeigt, die zwischen 2000 und 2018 auftraten.

Für jedes Ereignis schätzten die Forschenden die überschwemmte Fläche und die Anzahl der dort lebenden Menschen, indem sie georäumliche Datensätze der Bevölkerungsdichte für verschiedene Jahre verwendeten. Die Analyse der insgesamt 12'719 Bilder ergab, dass im Untersuchungszeitraum 255 bis 290 Millionen Menschen von 2,23 Millionen Quadratkilometern Überschwemmungen direkt betroffen waren.

In Flutgebieten wächst Bevölkerung schneller

Die Wissenschaftler stellten zudem fest, dass die Bevölkerung in hochwassergefährdeten Gebieten während des Untersuchungszeitraums um schätzungsweise 34,1 Prozent oder 58 bis 86 Millionen Menschen zugenommen hatte. Im Gegensatz dazu sei die Weltbevölkerung im gleichen Zeitraum nur um 18,6 Prozent gewachsen.

Die Forschenden gehen davon aus, dass sich dieser Trend bis 2030 noch verstärken wird: Insbesondere für 57 Länder, unter anderem in Nordamerika, Zentralasien und Zentralafrika, prognostizieren sie einen erheblichen Anstieg des Anteils der Bevölkerung, der Überschwemmungen ausgesetzt ist.

Als Gründe geben sie unter anderem die zunehmende Versiegelung der Böden und den Klimawandel an. Zudem wachse in einigen Regionen die Bevölkerung besonders in von Überflutung gefährdeten Gebieten.

Interaktive Datenbank: http://global-flood-database.cloudtostreet.ai/#interactive-map

* Fachartikelnummer DOI der Studie: 10.1038/s41586-021-03695-w

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