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Streift hier ein Wolf durch den Albis?

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An der Albiskette könnte ein Wolf umgehen. Gleich zwei Personen haben das Tier in den letzten ­Tagen gesichtet und sich bei der Fischerei- und Jagdverwaltung (FJV) des Kantons Zürich ge­meldet. Wie Recherchen der ZSZ ­ergeben, handelt es sich bei den Standorten um Affoltern am Albis und Schönenberg. Ein Amateurvideo zeigt ein hundeähnliches Tier in der Ferne einem Waldrand entlang laufen. Ob es sich dabei aber wirklich um einen Wolf handelt, kann die Baudirektion des Kantons Zürich, zu der auch die FJV gehört, noch nicht bestätigen.

Ein weiteres Indiz, dass ein Wolf an der Albiskette herumschleicht, ist der Riss zweier Rehe im Gebiet. Der Kanton hat DNA-Proben des toten Wildes genommen. Bis ein aussagekräftiges Ergebnis vorliegt, dauert es rund zwei Wochen.

Aufgrund der Amateuraufnahme können erste Einschätzungen getroffen werden. David Gerke ist Präsident des Vereins «Gruppe Wolf Schweiz», der sich für das Wohl von Wölfen einsetzt. «Dass es sich beim Tier um einen Wolf handelt, ist nicht aus der Luft gegriffen.» Sein Verhalten lasse einige Schlüsse zu. «Da das Tier allein unterwegs ist, seine Rute gegen unten richtet und sehr gezielt am Waldrand entlangläuft, ist es gut möglich, dass wir es hier mit einem jungen Wolf zu tun ­haben», sagt Gerke.

SMS-Warndienst des Kantons

Wenn es sich beim hundeähnlichen Tier um einen Wolf handeln sollte, würde er sich kaum lange in der Region aufhalten. «Das Gebiet an der Albiskette ist zu klein, und es gibt wahrscheinlich zu viele Störungen, als dass sich ein Wolf hier nieder­lassen würde», sagt Dominik Bonderer, Leiter Kommunikation der Baudirektion des Kantons Zürich. Wölfe seien am Albis in der Regel auf der Durchreise. Woher das Tier kommt und wohin es geht, sei offen. Dass ein Wolf allein durch die Wälder streift, ist nicht un­gewöhnlich. Wenn die Wölfe mit circa zwei Jahren das geschlechtsreife Alter erreichen, müssen sie das Rudel verlassen.

Gefahr für die Bevölkerung besteht bei Wölfen keine. «Wölfe sind sehr scheue Tiere, die den Menschen aus dem Weg gehen», sagt Bonderer. Trotzdem hat der Kanton Zürich am Montag mit einem SMS-Warndienst Nutztierhalter, die Jägerschaft sowie weitere Interessengruppen über das mögliche Auftreten eines Wolfes informiert. «Das Warnsystem soll vor allem den Landwirten und Haltern von Nutztieren helfen, schnellstmöglich reagieren zu können», sagt Bonderer. So können beispielsweise Schafzüchter rechtzeitig ihre Zäune kontrollieren und andere Massnahmen ergreifen, um ihre ­Herden vor Wolfsangriffen zu schützen.

Nicht der erste Wolf

Den Wolf zu schiessen, wäre strafbar, da Wölfe in der Schweiz geschützt sind. ­Damit ein Tier geschossen wird, braucht es unter anderem eine Bewilligung des Bundesamtes für Umwelt. «Wir informieren die Jägerschaft lediglich zur Sensibilisierung», sagt Bonderer.

Es wäre nicht der erste Wolf in diesem Jahr, der durch den Bezirk streicht. Bereits Mitte Mai wurde in Horgen ein Wolf gesichtet.