Stimmen zur Niederlage«Ob wir die EM mit Yakin bestreiten werden? Das kann ich nicht sagen»
Die Schweizer verlieren in Rumänien 0:1. Das sagen die Spieler, Trainer Murat Yakin und Direktor Pierluigi Tami zum enttäuschenden Abschluss.
Pierluigi Tami
«Wir sind enttäuscht, enttäuscht über die Niederlage. Zehn Spiele, vier Siege, fünf Unentschieden und eine Niederlage – das ist keine schöne Bilanz für eine Mannschaft, die als Favorit in dieser Gruppe angetreten ist. Wir müssen alles genau analysieren, wir haben beispielsweise nach den ersten zwei Partien zu viele Gegentore erhalten, die Defensive war mal unsere Stärke. Wir waren auch zu wenig effizient, wir müssen wirklich genau überlegen, wie wir uns für die kurzfristige und langfristige Zukunft aufstellen wollen.
Mir gefällt die Entwicklung des Teams nicht. Ich spüre eine Nervosität. Ich habe eine Meinung, woran das liegen könnte, aber diese werde ich dem Präsidenten und dem Zentralvorstand mitteilen. Und natürlich Trainer Murat Yakin, er kennt schon ein paar Punkte. Ich erwarte auch von ihm eine Bewertung der EM-Qualifikation.
Das Hauptziel haben wir erreicht, darüber bin ich glücklich. Schliesslich hätten wir die Qualifikation verpassen können, ich hatte zwischenzeitlich meine Zweifel, ob es tatsächlich noch gut kommt.
Yakin hat einen Vertrag bis und mit EM. Ob wir das Turnier mit ihm bestreiten werden? Das kann ich heute nicht sagen. Klar ist, dass wir Anfang Dezember mit ihm zur Auslosung der Gruppen nach Deutschland reisen. Und danach werden wir mit ihm über seine Zukunft reden und entscheiden. Wir müssen uns genau überlegen, welche die beste Lösung für die EM ist.»
Manuel Akanji
«Ich weiss nicht, was ich mittlerweile noch sagen soll. Der Gegner hat eine Chance und macht ein Tor, wir haben etwa fünf Topchancen und schiessen keines, das ist der Unterschied. Wenn keine Effizienz da ist, kannst du keine Spiele gewinnen. Es ist schon eine Qualitätsfrage, wenn man diese Chancen bekommt, muss man sie nutzen. Mittlerweile ist es aber so: Die Gegner machen Tore, wir nicht. Ich weiss nicht, was ich uns vorwerfen kann. Ich glaube nicht, dass es am Ehrgeiz liegt. Nach dem Gegentor haben wir weiter nach vorne gespielt, aber uns nicht mit einem Tor belohnt. Es tut weh, dass unser Aufwand nicht belohnt wird. Der Frust ist da, wir hätten diese Gruppe gewinnen müssen. Jetzt brauchen wir Glück bei der Auslosung.»
Xherdan Shaqiri
«So ist es halt im Fussball, wenn du nicht effizient bist, kriegst du die Tore. Rumänien hat schön auf Konter gespielt und das eiskalt ausgenutzt. Ich habe das Gefühl, wir spielen zu viel hin und her statt nach vorne. Wir hatten einige Möglichkeiten, aber in einem solchen Spiel mit einem solchen Publikum wartet der Gegner nur auf seine Chance. Sie haben es gut gemacht und gut verteidigt, von uns war es heute zu wenig. Ich habe schon einmal gesagt, es war nicht die schönste Qualifikation, aber das Wichtigste haben wir geschafft. Ich hoffe und bin mir sicher, dass wir anders auftreten an der EM, denn so wird es in Deutschland schwierig. Ich bin immer enttäuscht, wenn ich früh rausmuss, vor allem bei diesem Resultat, aber das muss ich akzeptieren.»
Murat Yakin
«Wir hatten einen Auftrag, und den haben wir mit der Qualifikation erfüllt. Wenn wir das Gesamte betrachten, sind wir natürlich enttäuscht über das Resultat, auch heute hatten wir genug Chancen, aber vielleicht war es sinnbildlich, dass wir so viele ausliessen. Offensiv müssen wir präziser, konsequenter und kaltblütiger sein. Das war in den letzten Spielen nicht optimal. Es ist noch ein langer Weg bis zur EM. Wir haben die Qualifikation geschafft, aber klar, wir wurden der Favoritenrolle nicht ganz gerecht. Das Vertrauen wächst mit einem Sieg, das ist uns bewusst. Im Frühling können wir das wieder aufbauen unter anderen Voraussetzungen. Wir lassen uns die Freude nicht nehmen. Aber wir müssen vernünftig und realistisch sein und die richtigen Schlüsse ziehen, damit die Siege wieder kommen.»
Dan Ndoye
«Mit der EM-Qualifikation haben wir das primäre Ziel erreicht. Aber aufgrund der Leistungen zuletzt sind wir nicht vollends zufrieden. Wir haben viel Qualität im Team, aber wir können diese derzeit nicht abrufen, das wirft schon ein paar Fragen auf.»
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