Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Stiftung Warentest
Fast alle Spiele-Apps für Kinder fallen durch

Preteen girl playing videogame on smartphone
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Amokläufe, Sexszenen und Hassbotschaften: Diese Inhalte fand die Stiftung Warentest reihenweise in Spiele-Apps, die eigentlich auch für Kinder zugelassen sind, wie sie am Donnerstag in Berlin mitteilte. Von den 16 getesteten Spielen seien 15 durchgefallen. Nur eines kann demnach mit Unterstützung der Eltern überhaupt bedenkenlos gespielt werden.

Die Warentester stiessen eigenen Angaben zufolge auf «furchterregende Monster», Sex und faschistische und antisemitische Nutzer- und Gruppennamen. Einen Amoklauf beobachteten sie demnach in einem Spiel, das ab zwölf Jahren freigegeben ist, aber auch jüngere Kinder problemlos zulasse.

Die Stiftung Warentest beunruhigte aber noch etwas anderes: «Besonders problematisch ist das manipulative Spieldesign der Apps», erklärte Holger Brackemann, Bereichsleiter Untersuchungen der Stiftung Warentest. Es verleite Kinder dazu, immer mehr zu spielen und dabei auch immer mehr zu kaufen.

So gebe es beispielsweise Belohnungen für das tägliche Spielen, soziale Verpflichtungen gegenüber Mitspielenden oder Aufforderungen, sich zu bestimmten Zeiten ans Handy zu setzen. Die Anbieter verwenden viele Tricks, um Nutzende zu Käufen zu drängen. Gamer können etwa virtuelle Waffen, Textilien oder Ressourcen wie Münzen, Edelsteine oder Sternenstaub kaufen. Gerade Kinder seien solchen Mechanismen oft schutzlos ausgeliefert, schreibt Stiftung Warentest.

Fortnite, Candy Crush und Co. fallen durch

«Wir fordern ‹Kinderschutz by default› – das heisst: Verzicht auf In-App-Käufe und auf Dark Patterns bei Spielen für Kinder», erklärte Brackemann. Spieledesigner bauen laut Stiftung Warentest beispielsweise auch Wartezeiten ein, die sich per Kauf überspringen lassen. 

Das Gesamturteil für 15 Spiele lautet daher «inakzeptabel». «Minecraft ist das einzige Spiel im Test, das besser abgeschnitten hat», erklärten die Testenden. Mit technischen Kniffen und den Eltern sei es für Kinder «okay».

Diese Spiele-Apps fielen im Test durch: Brawl Stars, Candy Crush Saga, Clash of Clans, Fortnite, Gardenscapes, Genshin Impact, Hay Day, Monopoly Go, Pokémon Go, Roblox, Royal Match, Solitaire Grand Harvest, Subway Surfers, Township, Whiteout Survival.

AFP/anf