Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Neue Zahlen aus der Finanzdirektion
Zürich bleibt beliebt bei Superreichen

Sander-Villa in Küsnacht.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk
In Kürze:
  • Der Kanton Zürich erhebt hohe Steuern auf sehr grosse Vermögen.
  • Ein Volksbegehren der Juso fordert eine Erbschaftssteuer von 50 Prozent.
  • Befürchtet wird, dass Superreiche wegen dieser Steuer abwandern könnten.
  • Trotz Drohungen bleibt die Anzahl Wegzüge relativ gering.

Im Unterschied zum Mittelstand müssen die Reichen im Kanton Zürich vergleichsweise viel Steuern zahlen, besonders die Superreichen.

Gemäss dem aktuellen Steuerbelastungsmonitor 2024 erhebt der Kanton Zürich für ein 50-Millionen-Franken-Vermögen 317’000 Franken Vermögenssteuern, im Kanton Schwyz sind es nur 85’000 Franken. Fast überall liegt der Steuersatz für solche Vermögen tiefer als in Zürich.

Auch Einkommenssteuern müssen Reiche in Zürich überdurchschnittlich viel abliefern. Bei den Einkommensmillionären (Ledige ohne Kinder) liegt Zürich in der Kantonsrangliste auf Rang 20. Nur in den Kantonen Basel-Land, Jura, Bern, Neuenburg, Waadt und Genf müssen sie noch mehr bezahlen als in Zürich.

380 Personen mit sehr grossem Vermögen

Nun droht den Superreichen noch mehr Ungemach. Anfang März haben die Juso eine Volksinitiative eingereicht, die bei grossen Vermögen (über 50 Millionen) eine Erbschafts- und Schenkungssteuer von 50 Prozent einführen will. Mit den zusätzlichen Einnahmen wollen die Jungsozialisten den Klimawandel bekämpfen.

Das Volksbegehren hat die Wohlhabenden in Alarmstimmung versetzt. Im Zürcher Kantonsrat befürchten die Freisinnigen, dass Superreiche den Kanton Zürich verlassen könnten. Drei FDP-Politiker erkundigten sich deshalb beim Regierungsrat, wie gross der Kreis der Betroffenen sei.

Letzte Woche hat der Regierungsrat ihre Anfrage beantwortet. Demnach versteuern im Kanton Zürich 380 Personen ein Vermögen von 50 Millionen Franken oder mehr. Sie bezahlen im Jahr rund 150 von total 950 Millionen Franken Vermögenssteuern. Jeder sechste Franken stammt hier also von den Superreichen. 

Neben den Vermögenssteuern liefern die 380 reichsten Zürcherinnen und Zürcher zusätzlich rund 100 Millionen Franken Einkommenssteuern ab. Insgesamt nimmt der Kanton Zürich in dieser Steuerkategorie rund 4,5 Milliarden Franken ein.

Superreiche wandern zu – nicht ab

Nachdem die Juso ihre Volksinitiative am 4. März eingereicht hatten, drohten postwendend mehrere wohlhabende Prominente mit Abwanderung.

Solche Drohungen sind nicht ungewöhnlich, etwa wenn der Kanton Zürich im Steuerwettbewerb weiter zurückfällt oder wenn Steuerprivilegien von Wohlhabenden auf dem Spiel stehen.

Nun zeigt sich: Die Wegzüge von superreichen Personen halten sich in Grenzen.

Zwischen 2013 und 2022 sind insgesamt 30 Personen mit einem Vermögen von über 50 Millionen Franken aus dem Kanton Zürich abgewandert, wie der Regierungsrat in seiner Antwort schreibt. Im gleichen Zeitraum haben sich 43 Superreiche aus anderen Kantonen oder dem Ausland im Kanton Zürich niedergelassen.