Wikileaks-Gründer in BerufungStella Assange: Unterstützung europäischer Staaten würde Julian helfen
Die Ehefrau von Wikileaks-Gründer Julian Assange hat an europäische Regierungen appelliert, den Fall ihres Mannes zu unterstützen.
«Ich weiss nicht, was die europäischen Regierungen dazu bewegt, sich so wenig mit einem Fall zu befassen, der die Grundlagen der europäischen Werte und Rechte berührt», sagte Stella Assange dem 3sat-Magazin «Kulturzeit» am Rande der Konferenz Republica. Sie glaube, es werde nicht richtig verstanden, was auf dem Spiel stehe. Ihr Mann werde verfolgt, weil er wahre Informationen etwa über Kriegsverbrechen aufgedeckt habe, sagte die Ehefrau des Wikileaks-Gründers.
Die US-Regierung will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Ihm drohen bis zu 175 Jahre Haft. Die USA werfen ihm vor, mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten gefährdet zu haben. Assanges Unterstützer sehen ihn hingegen wegen der Aufdeckung von Kriegsverbrechen im Visier der US-Justiz. Der Australier sitzt seit fünf Jahren in einem Londoner Gefängnis.
Vergangene Woche erreichte Assange einen Etappensieg gegen seine drohende Auslieferung an die USA. Der Londoner High Court entschied, dass er noch einmal Berufung einlegen darf. Eine unmittelbare Überstellung des 52-Jährigen an die USA ist damit zunächst abgewendet. Julian sei erleichtert, habe aber unter enormem Druck gestanden und unter Schlafprobleme gelitten, sagte Stella Assange. Dass sich die australische Regierung für seine Freilassung einsetze, sei vielversprechend. Natürlich würde es Julian helfen, wenn europäischen Regierungen diese Position unterstützten, sagte sie.
DPA/oli
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