Knutschkugel aus KüsnachtMicrolino verschiebt Produktionsstart zum wiederholten Mal
Der Elektroflitzer hat einmal mehr Rückstand auf die Marschtabelle. Nach dem gescheiterten Produktionsbeginn 2021 soll es nun im Frühjahr so weit sein.
Das Ziel war klar: Die ersten Fahrzeuge des elektrisch betriebenen Cityflitzers mit Namen Microlino sollten bis Ende 2021 ausgeliefert werden. Doch nicht zum ersten Mal wurde die Geduld der Kundinnen und Kunden auf eine harte und letztlich vergebliche Probe gestellt. Denn über das Jahresende hinaus geschah nichts.
Nun haben sich die Microlino-Macher aus Küsnacht zu Wort gemeldet: Neuester Starttermin ist Mitte März 2022. Die aus der derzeitigen Covid-19-Situation abzuleitende Lieferproblematik zwinge sie dazu, den Produktionsstart auf dieses Datum hin zu verschieben. Die ersten Kundenfahrzeuge sollen im April/Mai in der Schweiz ausgeliefert werden.
Situation verschlechtert
Obwohl die Idee eines platzsparenden, elektrischen Stadtautos mit zwei Sitzplätzen und einer Reichweite von bis zu 230 Kilometern simpel klingt, ist sie offenbar nur schwer umzusetzen. Der erste Entwurf des Microlino konnte schon 2016 auf dem Genfer Auto-Salon bestaunt werden.
Als Grund für die jüngste Verspätung gibt der Küsnachter Familienbetrieb um Wim Ouboter – er gilt als Erfinder des Elektroscooters – anhaltende Engpässe in der globalen Lieferkette an, «das uns wie viele andere Automobilhersteller auch trifft.» Trotz der Vorbereitungen, wichtige Teile lange im Voraus zu bestellen, habe sich die Situation deutlich verschlechtert und erfasse immer mehr Teile, heisst es.
Jetzt seien selbst Standardteile wie einfache Stecker für den Kabelbaum knapp geworden und hätten Vorlaufzeiten bis zu 50 Wochen. «Die Situation zwingt uns dazu, den Produktionsstart in Turin zu verschieben, bis wir alle notwendigen Teile haben.»
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