Ermittlungen in St. GallenZehn Festnahmen wegen 9000 gefälschter Covid-Zertifikate
Die Staatsanwaltschaft führt Strafuntersuchungen im Zusammenhang mit illegal hergestellten Impfzertifikaten. Zehn Personen wurden festgenommen.
Die St. Galler Staatsanwaltschaft hat zehn Personen verhaften lassen, die mutmasslich über 9000 Impfzertifikate illegal ausgestellt und dafür hohe Geldbeträge gefordert haben. Den Beteiligten wird Urkundenfälschung vorgeworfen.
Bei einzelnen beschuldigten Personen handelt es sich um Mitarbeitende verschiedener Testcenter, welche im Privatbereich ihre dienstlichen Accounts für die Erstellung von Covid-19-Zertifikaten missbraucht haben sollen, wie die St. Galler Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilte.
Beträge bis 800 Franken kassiert
Konkret sollen diese Mitarbeitenden gegen Entgelt anderen Beschuldigten Zugang zu ihren Accounts gewährt haben, welche damit ihrerseits missbräuchlich Zertifikate generierten. Insgesamt haben die kantonalen Strafverfolgungsbehörden mittlerweile Kenntnis von über 9000 illegal hergestellten Covid-19-Zertifikaten.
Darunter sind rund 8000 Impfzertifikate, beim Rest handelt es sich um Genesenen- und vereinzelte Testzertifikate. Die Abnehmerinnen und Abnehmer haben laut Staatsanwaltschaft für die illegalen Impf- und Genesenenzertifikate Beträge zwischen 300 und 800 Franken bezahlt.
Im Zusammenhang mit den Ermittlungen kam es zu mehr als einem Dutzend Hausdurchsuchungen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilt. Sie hat weiter gegen sieben Personen Antrag auf Untersuchungshaft gestellt. Aktuell befinden sich noch drei Personen in Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft und die Kantonspolizei St. Gallen arbeiten mit Hochdruck an den Untersuchungen, wie es weiter heisst. Fünf Staatsanwältinnen und Staatsanwälte führen Strafverfahren. Die Kantonspolizei hat eine Sonderkommission gebildet und steht mit mehr als zehn Mitarbeitenden im Einsatz.
SDA/amc/nag
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