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Pressekonferenz mit Alain Berset
Schweiz hat «bindende Reservierung» bei Pfizer-Biontech

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Seit 14:30 Uhr im Livestream: Alain Berset informiert.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Vor zwei Tagen überraschten die Pharmakonzerne Biontech und Pfizer mit einem Corona-Impfstoff, der gute Resultate erzielte.

  • Für diese Impfung hat der Bundesrat eine «bindende Reservierung», erklärt Berset heute.

  • Wie sich zeigt, braucht der Bundesrat in Sachen Impfstoff nun aber mehr Geld. Das Budget wird deshalb um weitere 100 Millionen Franken auf insgesamt 400 Millionen erhöht.

Zusammenfassung

Der Bundesrat hat den Kredit für die Beschaffung eines Covid-19-Impfstoffs um 100 auf 400 Millionen Franken erhöht. Dies gab Gesundheitsminister Alain Berset am Mittwoch vor den Bundeshausmedien bekannt. Der Bund setze auf mehrere Hersteller.

Der Betrag stamme aus bereits bewilligten Covid-19-Krediten, die im Armeebudget eingestellt seien, sagte Berset. Noch könne nicht mit Sicherheit gesagt werden, welche Unternehmen beziehungsweise welche Impfstoffe sich am Ende durchsetzen und der Schweizer Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden könnten.

Eine Reservierung und zwei Verträge

Eine «verbindliche Reservierung» gebe es mit dem deutschen Unternehmen Biontech und dem Pharmakonzern Pfizer, sagte Berset. Diese haben kürzlich mitgeteilt, dass ihr Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz biete.

Mit zwei weiteren Herstellern hat der Bund bereits Verträge abgeschlossen. Im August sicherte sich die Schweiz 4,5 Millionen Impfdosen von Moderna. Mitte Oktober kam ein Vertrag mit dem Pharmakonzern Astrazeneca hinzu für die Lieferung von bis zu 5,3 Millionen Dosen.

Hinzu kommt die Teilnahme an der internationalen Covax-Initiative, ein globales Einkaufsprogramm, um Covid-19-Impfstoffe für bis zu 20 Prozent der Bevölkerung zu beschaffen. Dies würde gemäss dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) «im Idealfall» bis zu 3,2 Millionen zusätzlichen Impfdosen gleichkommen,

Zudem sicherte sich der Bund im Sommer ein Immunotherapeutikum von Molecular Partners für die Behandlung von Covid-19-Infekten. Das Medikament könnte in gewissen Fällen auch prophylaktisch zum Schutz vor einer Infektion verabreicht werden, schreibt das BAG.

BAG: Erste Impfungen in erster Hälfte 2021

Wann ein Impfstoff zur Verfügung steht, könne heute noch nicht gesagt werden, betonte Berset. Er hoffe sehr, dass dies nächstes Jahr der Fall sein werde. Das BAG geht indes davon aus, dass im ersten Halbjahr 2021 erste Impfungen in der Schweiz durchgeführt werden könnten.

Es werde keinen Impfzwang geben, versicherte Berset. Das BAG geht davon aus, dass Risikogruppen geimpft würden, wie es an der Medienkonferenz hiess. Es werde für eine Impfung mehrere Dosen brauchen, sagte Berset.

Der Bundesrat beobachte die Entwicklung der Impfstoffe sehr genau. Logistisch werde das sehr herausfordernd werden. Zum Beispiel müssten solche Impfstoffe bei sehr, sehr tiefen Temperaturen gelagert werden.

«Ermutigend, viel mehr aber nicht»

Die epidemiologische Lage bleibe auf hohem Niveau angespannt, sagte der Gesundheitsminister. Die Herausforderung für das Gesundheitswesen, insbesondere die Spitäler, bleibe hoch. Manche Einrichtungen seien am Limit. Der Anstieg der Zahlen verlangsame sich aber.

Die Reproduktionsrate müsse deutlich unter 1 sinken, bevor die Lage sich entspannen könne. «Momentan sind wir etwa bei eins, hundert Personen stecken hundert Personen an», sagte Berset. Er habe den Eindruck, dass die Entwicklung der letzten Tage «ermutigend» sei, «viel mehr aber nicht».

Schluss

Die Pressekonferenz ist beendet.

Welche Risiken bergen die Impfungen?

Eine Journalistin fragt, ob die schnelle Entwicklung der Impfstoffe nicht auch Risiken berge. Claus Bolte von Swissmedic sagt, die Kriterien für eine Zulassung seien genau gleich streng wie sonst. Lediglich das Verfahren sei beschleunigt worden, weshalb es möglich war, so schnell einen Impfstoff zu entwickeln. Die Hürden für eine Zulassung seien immer noch die gleichen.

Bundesrat Alain Berset, spricht waehrend einer Medienkonferenz des Bundesrates, am Mittwoch, 11. November 2020, im Medienzentrum Bundeshaus in Bern. (KEYSTONE/Anthony Anex)

Wie muss man «bindende Reservierung verstehen»?

Berset sagte zuvor, dass man mit Pfizer/Biontech eine «bindende Reservierung» habe. Was das bedeute, will eine Journalistin wissen.

Nora Kronig vom BAG sagt, dies sei das normale Vorgehen. Später würden die Details geklärt. Und in der Folge könne es zum Vertragsabschluss kommen. «Das Tempo bei den Verhandlungen ist sehr schnell. Die Verhandlungen sind weit fortgeschritten», sagt Kronig.

Und was heisst reserviert? Geht es noch um den Preis, lautet eine weitere Frage. Es gehe auch noch um die Mengen, die Lieferdaten, die Preise und die rechtlichen Dimensionen, erklärt Nora Kronig weiter. Aus verhandlungstechnischen Gründen wolle man nicht mehr dazu sagen.

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Wie viel kostet eine Dosis?

Eine Journalistin will wissen, wie viel eine einzelne Impfdosis kostet. Berset kann dazu keine genaue Antwort geben. «Es unterscheidet sich sehr stark. Die Spanne geht von einigen Franken bis zum Teil zehnfachen davon», sagt Berset. Ob der Preis eine Rolle spiele bei der Auswahl der Impfungen, hackt ein anderer Journalist nach. «Man muss eine Balance finden», sagt Berset.

Die Armee hilft bei der Impfstoff-Logistik

Die Lagerung der Impfstoffe werde von der Armee übernommen, sagt Nora Kronig vom BAG. Gewisse Impfstoffe müssen bei extrem tiefen Temperaturen gelagert werden. Eine zentrale Lagerung sei deshalb sinnvoll.

Wer bekommt die Impfung zuerst?

Wer bekommt die Impfung zuerst, will eine Journalisten wissen. Das hänge vom Impfstoff selbst ab, sagt Stefan Kuster vom BAG. Primär sollen die Risikogruppen und deren Umfeld zuerst geimpft werden.

Ansteckungsrate nimmt ab

«Die gute Nachricht: Der R-Wert ist jetzt bei ungefähr 1», sagt Berset weiter. Aber: «Wir müssen beim R-Wert klar unter 1 kommen.»

«Bindende Reservierung» für Pfizer-Impfstoff

Gesundheitsminister Berset nimmt Stellung zu den Meldungen der jüngsten Tage zum Impfstoff von Pfizer/Biontech. Die Schweiz hat da eine bindende Reservierung, so der SP-Bundesrat.

«Die Aussichten sind wirklich gut», sagt Berest zur Meldung von Pfizer/Biontech vom Montag. Noch aber müsse einiges betreffend Transport und Lagerung des Impfstoffes geklärt werden. Der Impfstoffe müsse ständig gekühlt werden.

«Jeder muss selber entscheiden, ob er diese Impfung möchte»

Berset spricht nun über die Impfstoffe. Bisher hat der Bund mit zwei Impfstoffherstellern Verträge abgeschlossen. Bei der Firma Moderna hat er sich den Zugang zu 4,5 Millionen Impfdosen gesichert. Mit dem britischen Pharmaunternehmen AstraZeneca und der schwedischen Regierung vereinbarte er die Lieferung von bis zu 5,3 Millionen Impfdosen. Berset betont erneut, dass keine Impflicht vorgesehen ist: «Jeder muss selber entscheiden, ob er diese Impfung möchte.»

Berset sieht eine Verbesserung der Lage

Berset spricht über die Corona-Lage in der Schweiz. Die Situation in der Schweiz habe sich verbessert. Das sei auf die Massnahmen zurückzuführen. Trotzdem nähmen die Anzahl Hospitalisierungen und die Intensivpatienten weiter zu. Das sei eine grosse Herausforderung. Berset betont erneut, wie wichtig das Contact Tracing sei, um das Virus effektiv bekämpfen zu können.

Die Situation sei stabil, sagt Berset weiter. Gewisse Kantone seien trotzdem an die Kapazitätsgrenzen gestossen. Deshalb mussten einige Patienten in andere Kantone verlegt werden. Derzeit wolle der Bundesrat aber keine weiteren Massnahmen beschliessen, damit es zu keiner Jo-Jo-Wirkung kommt.

Bundesrat spricht weitere 100 Millionen für Covid-19-Impfstoff

Der Bundesrat hat den Kredit für die Beschaffung eines Covid-19-Impfstoffs um 100 auf 400 Millionen Franken erhöht. Das gibt Gesundheitsminister Alain Berset heute in Bern bekannt. Der Betrag stamme aus bereits bewilligten Covid-19-Krediten, welche im Armeebudget eingestellt sind.

Noch könne nicht mit Sicherheit gesagt werden, welche Unternehmen respektive welche Impfstoffe sich am Ende durchsetzen und der Schweizer Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden könnten, schreibt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) dazu. Der Bund setze bei der Beschaffung von Covid-19-Impfstoffen deshalb auf mehrere Hersteller.

Kürzlich haben das deutsche Unternehmen Biontech und der Pharmakonzern Pfizer mitgeteilt, dass ihr Impfstoff einen mehr als 90-prozentigen Schutz biete. Mit zwei weiteren Herstellern hat der Bund bereits Verträge abgeschlossen. Im August sicherte sich die Schweiz 4,5 Millionen Impfdosen von Moderna. Mitte Oktober kam ein Vertrag mit dem Pharmakonzern Astrazeneca hinzu für die Lieferung von bis zu 5,3 Millionen Dosen.

Wann ein Impfstoff zur Verfügung steht, könne heute noch nicht gesagt werden, betont das BAG. Es gehe indes davon aus, dass im ersten Halbjahr 2021 erste Impfungen in der Schweiz durchgeführt werden könnten.

Vor Corona ein Wort zum EU-Deal

Beim EU-Rahmenabkommen hat der Bundesrat seine Position festgelegt – er macht diese allerdings nicht öffentlich. Das sagte Vizekanzler und Bundesratssprecher André Simonazzi am Mittwoch vor den Bundeshausmedien.

Der Bundesrat wolle seine Position nicht offenlegen, um den «Spielraum für die Schweiz zu bewahren», sagte Simonazzi. Der Bundesrat werde die EU «ziemlich schnell» kontaktieren.

Wann es weitere Neuigkeiten gebe, hänge auch von der Erreichbarkeit der zuständigen Personen in Brüssel ab. Weitere Informationen könnten derzeit nicht abgegeben werden.

Ausgangslage

Der Erfolg der Pharmaindustrie ist da: Der Impfstoff des US-Pharmariesen Pfizer und des deutschen Start-ups Biontech hat seine vorletzte Feuerprobe bestanden, wie am Montag bekannt wurde. Laut den Zwischenergebnissen der klinischen Studie funktioniert er nicht nur, sondern er verspricht sogar, hochwirksam zu sein und in 90 Prozent der Fälle einen Schutz zu bieten.

Für diese Impfung hat der Bundesrat noch keinen Vorvertrag abgeschlossen. Sehr wohl aber mit zwei anderen Impfstoffherstellern. Wie sich zeigt, braucht der Bundesrat in Sachen Impfstoff nun aber mehr Geld.

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