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Brandserie in Solothurn
Ex-Feuerwehrmann wird wegen Brandstiftung zu 11 Jahren Gefängnis verurteilt

Am späten Samstagabend, 16. April 2022, ist bei einem landwirtschaftlichen Betrieb in Kriegstetten eine Futter- und Lagerhalle durch einen Brand zerstört worden. Personen wurden keine verletzt und auch Tiere kamen nicht zu Schaden. 

Brandserie Wasseramt Solothurn, Frühling 2022
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Er soll Wochenende für Wochenende Gebäude angezündet haben – und das wegen unerwiderter Liebe. Am Montag stand in Solothurn ein ehemaliger Feuerwehrmann vor dem Richter, der sich für zwölf Brände im Frühling 2022 im Wasseramt verantworten musste. Er wies die Beschuldigungen zurück, seine Verteidigerin forderte einen Freispruch.

Am Freitagmorgen hat das Amtsgericht Bucheggberg-Wasseramt nun sein Urteil eröffnet: Der ehemalige Feuerwehrmann wurde wegen mehrfacher Brandstiftung zu einer Freiheitsstrafe von 11 Jahren und 5 Monaten verurteilt, wie die Agentur Keystone-SDA berichtet. Er wird für sämtliche zwölf Brände verantwortlich gemacht. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Das Gericht hat sich auf fünf objektive Beweismittel gestützt, unter anderem auf die Handydaten des Mannes und DNA-Spuren. Auch konnte die Staatsanwaltschaft nachweisen, wie der Mann Nachforschungen zu den Brandobjekten bei Google Maps angestellt hatte.

Zahlreiche niedergebrannte Objekte, 10 tote Schafe

Der Fall hat schweizweit bewegt. Zwischen April und Mai 2022 legte der Mann fast jede Samstagnacht Brände, die verheerende Folgen hatten. Einem Bauer brannte die Scheune komplett nieder, genauso eine Schreinerei, Waldhütten, eine Hornusserhütte oder ein Schafstall. Menschen wurden keine verletzt, jedoch wurden zehn Schafe getötet. Wegen Letzterem wurde der Mann auch der mehrfachen Tierquälerei beschuldigt.

Die Staatsanwaltschaft sah das Motiv für die Taten in einer unerwiderten Liebe. Der Beschuldigte soll sich in einen Kollegen in derselben Feuerwehr verliebt haben – von diesem jedoch zurückgewiesen worden sein. Also habe der Beschuldigte «in Liebeskummer und in Einsamkeit» mittels Feuerlegen eine Möglichkeit gesucht, die Person wiederzusehen.

Das Interesse am Prozess war riesig. Die Zuschauerränge waren bis auf den letzten Platz besetzt. Darunter waren auch mehrere von insgesamt elf Privatklägerinnen und Privatklägern. Sie fordern insgesamt fast drei Millionen Franken Schadenersatz für die Folgen der Brände.