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Geldblog: Tiktok auf der Überholspur
Soll ich jetzt bei den günstigen Meta-Aktien zugreifen?

Schnäppchen oder Risiko: Aufgrund der Kurseinbrüche liebäugeln manche Anleger mit einem Facebook-Einstieg.
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Die Aktien von Facebook sind abgestürzt, was allenfalls Kaufchancen bietet. Würden Sie jetzt Meta-Aktien zu den aktuell tiefen Kursen kaufen? Leserfrage von S.K.

Ich würde noch abwarten mit einem Kauf. Es stimmt, dass die Aktien der Facebook-Mutterfirma Meta Platforms aufgrund der verhaltenen Umsatzprognosen des Konzerns für das laufende erste Quartal richtiggehend einen Crash erlebt hatten und die Techaktien als Ganzes erschüttert hatten. Ich bin mir aber keineswegs sicher, dass das bekannte Modell aus der Hausse, dass man fast immer gut fährt, wenn man bei einem Einbruch rasch kauft, weil die Erholung umgehend kommt, derzeit aufgeht.

Einerseits sind die Aktienmärkte – insbesondere die Techtitel  – in einer sehr angespannten Situation und wegen der verschärften US-Geldpolitik, der hohen Inflation in den USA und Europa, den Lieferengpässen wegen Covid und den geopolitischen Risiken empfindlich für neue Rückschläge. Andererseits wurde offensichtlich, dass Meta Platforms ein Problem hat. Dieses Problem hat einen Namen und heisst Tiktok, welche der chinesischen Techfirma Bytedance gehört.

Die Kurzvideo-Plattform Tiktok ist eine der erfolgreichsten Apps bei Teenagern und wird weltweit genutzt. Tiktok ist die erste Social-Media-App aus China, die in den USA und in Europa im Trend liegt und Facebook mächtig Konkurrenz macht. Facebook ist zwar weiterhin das weltgrösste Online-Netzwerk, hat aber Mühe, neue Nutzer dazuzugewinnen. Die Zahl täglich aktiver Mitglieder nahm innert drei Monaten um rund eine Million ab. Auch bei den monatlichen Aktivitäten kann Facebook nicht mehr so stark wie früher wachsen.

Ob Facebook mit der Tiktok-Konkurrenz Reels den Chinesen die Stirn bieten kann, ist ungewiss.

Dass Facebook-Meta Platforms ein Problem wegen Tiktok hat, gab Facebook-Gründer und Chef Mark Zuckerberg indirekt zu, als er anlässlich der Präsentation der Firmenzahlen erklärte, dass die User jede Menge Auswahl hätten, «wie sie ihre Zeit verbringen wollen – und Apps wie Tiktok wachsen sehr schnell».

Ob Facebook mit der Tiktok-Konkurrenz Reels den Chinesen die Stirn bieten kann, ist ungewiss. Tatsache ist, dass Facebook an Wachstum eingebüsst hat und daher auch die eigenen Umsatzprognosen vorsichtiger erstellt hat. Im laufenden ersten Quartal stellt Facebook-Gründer Mark Zuckerberg lediglich einen Umsatz von 27 bis 29 Milliarden Dollar in Aussicht. Dies deutet darauf hin, dass der einstige Börsenstar mächtig an Wachstumstempo einbüsst. Im letzten Quartal stieg der Konzernumsatz im Jahresvergleich um rund 20 Prozent auf rund 33,7 Milliarden Dollar und der Gewinn nahm um acht Prozent auf rund 10,3 Milliarden Dollar ab.

Sowohl diese Zahlen als auch die Umsatzprognose haben die Investoren enttäuscht und die Aktie in den Keller geschickt. Ich befürchte, dass diese Enttäuschung nicht einmaliger Natur ist. Die im Vergleich zu früher schwachen Nutzerzahlen machen es für Facebook-Meta Platforms schwierig, beim Umsatz und Gewinn im gleichen Ausmass zuzulegen wie dies die Anleger gewohnt waren. Darum geht Facebook-Meta Platforms derzeit durch eine Bewertungskorrektur, die durchaus noch etwas andauern könnte.