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Geldblog: Bitte keine Grossbanken
Welcher ETF passt zu mir?

Stars und Verlierer im Depot: Bei passiv verwalteten Fonds kann man nicht gewichten oder selektionieren
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Weshalb gibt es keinen ETF auf den Swiss Leader Index ex UBS und CS? Die Geschäftsmodelle dieser beiden Banken überzeugen überhaupt nicht. Hier gilt: Die Gewinne dem Management, die Verluste den Aktionären. Zudem ist das Lohnniveau in den Geschäftsleitungen der beiden Banken schamlos zu hoch. Es wäre doch sinnvoll, wenn die Branche einen solchen ETF herausgeben würde. Natürlich machen UBS und CS nicht mit. Aber viele Investoren, kleine und grössere, aber bestimmt auch verantwortungsvolle Pensionskassen würden ein solches Konstrukt schätzen. Was meinen Sie dazu? Leserfrage von U.R.

Ich finde Ihren Vorschlag interessant. Gleichzeitig wirft Ihre Frage ein Licht auf die Vor- und Nachteile von Exchange Traded Funds ETFs und auf die Debatte, ob man lieber aktiv oder passiv investieren soll. Wenn man einen Börsen gehandelten ETF oder generell einen passiv verwalteten Indexfonds kauft, erwirbt man in der Regel ein Fondsprodukt, das an einen Index gekoppelt ist. Die Zahl und Art der Produkte sind so vielfältig, dass es oft anspruchsvoll ist, den passenden Index und ETF für sich zu wählen.

Während man bei regionalen Indices oft die Möglichkeit hat, ein bestimmtes Land auszuschliessen, ist es in der Regel nicht möglich, einzelne Firmen in einem Index wegzulassen. Sie können durchaus ein Produkt kaufen, dass auf die europäischen Börsen setzt, aber die Schweiz weglässt oder einen Index nutzen, der auf Asien setzt, aber zum Beispiel Japan nicht berücksichtigen, was mit dem Zusatz «ex» ausgedrückt wird.

Was Sie nun vorschlagen, ist der ‹Foifer und s'Weggli›: Ein ETF auf den SLI ohne die beiden Grossbanken CS und UBS.

Wenn Sie indes den Swiss Market Index der 20 am grössten kapitalisierten Schweizer Börsenfirmen oder den von Ihnen erwähnten Swiss Leader Index wählen, haben Sie zwingend die beiden Grossbanken mit dabei. Der Swiss Leader Index setzt sich aus den Aktien des SMI und den 10 grössten Werten des SMIM zusammen. Er enthält damit die 30 liquidesten und grössten Titel des Schweizer Aktienmarktes. Damit ist klar: CS und UBS sind automatisch dabei. Genau dies ist die Problematik des passiven Investierens: Man kann nicht einfach ein Unternehmen streichen oder stark untergewichten, sondern kauft letztlich immer den Index und so auch Firmen, die man nicht mag – also sowohl die Stars, als auch die Verlierer.

Hier haben es aktiv verwaltete Fonds besser: Sie können einzelne Anlageklassen oder auch Unternehmen stärker oder weniger stark gewichten oder einzelne Firmen ganz streichen, weil sie sich nicht an einen Index halten müssen. Mit einer solchen Strategie erreichen aktiv verwaltete Fonds im positiven Fall eine höhere Performance als der vergleichbare Index. Wenn ein Schweizer Aktienfonds in den letzten zehn oder zwanzig Jahren die Aktien der CS und UBS ganz gestrichen hätte, hätte er gegenüber dem SMI oder SLI zweifellos eine klare Überperformance erzielt. Diese würde denn auch eine gegenüber passiven Fonds wie ETFs höhere Gebühr rechtfertigen.

Was Sie nun vorschlagen, ist der «Foifer und s'Weggli»: Ein ETF auf den SLI ohne die beiden Grossbanken CS und UBS. Dieser würde es den Anlegern möglich machen, passiv und zu günstigen Konditionen auf die liquidesten und grössten Titel des Schweizer Aktienmarktes zu setzen, ohne automatisch auch die in der Vergangenheit enttäuschenden Grossbanken mitberücksichtigen zu müssen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es Banken gibt, die für solche Ideen offen sind, wenn Sie dafür einen Markt sehen. Vielleicht geben Ihr Vorschlag und mein Text einigen innovativen Instituten den nötigen Input.