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Meinung

Glosse zum Energiesparen
So sparte man vor dreissig Jahren Energie

Eine Glühbirne gibt Tipps zum Energiesparen in einem Heft des Bundes von 1989.
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Kommt sie, oder kommt sie nicht, die Energiemangellage in diesem Winter? Nun, diese Frage lässt sich heute nicht beantworten. Was also tun? Einen Stromgenerator kaufen, wie das der Chef des AKW Gösgen offenbar getan hat? In die nächste Ikea fahren und sich im grossen Stil mit Kerzen eindecken, so wie es Elcom-Chef Luginbühl vorgeschlagen hat? 15 Ster Holz kaufen und sich noch kurzfristig ein Cheminée ins Haus stellen? Oder einfach mal darauf hoffen, dass es am Ende doch gut kommt?

Diese Tage wird der Bund uns mit Tipps auf die richtige Energiesparspur bringen wollen. Eine Sensibilisierungskampagne ist angedacht, die uns dazu bringen soll, Energie – sei es nun Strom oder Gas – zu sparen. Dabei ist vieles, was er uns dann präsentieren wird, nichts Neues. Deshalb werfen wir einen Blick in das Energiesparbüchlein von 1989 des damaligen Bundesamts für Energiewirtschaft.

Damals machte eine Glühbirne mit Hut die Menschen darauf aufmerksam, wie sie denn am besten Strom sparen. Mittlerweile ist die Glühbirne – aus Energiespargründen – zwar nicht mehr erhältlich, aber ihre Tipps sind noch immer hochaktuell – zumindest die meisten. 

«(...) baden Sie zu zweit. Das braucht halb so viel Energie und kann doppelt so lustig sein.»

Dieser Satz stammt aus eben diesem Büchlein des Bundes zum Thema Energiesparen aus den 1980er-Jahren. Im selben Jahrzehnt passierte die Havarie bei Tschernobyl, es gab 1985 einen eisigen Winter mit tiefen Temperaturen und hohen Ölpreisen. Die Zeitung «Bund» schrieb damals einen Satz, der heute noch ziemlich aktuell ist: «Einmal mehr wird man sich der grossen Auslandabhängigkeit unserer Energieversorgung und des Zwangs zum Sparen bewusst.» Also viel Spass beim gemeinsamen Bad. Oder noch besser: Duschen sie zu zweit, das braucht noch weniger Energie. Aber stellen Sie bitte beim gemeinsamen Einseifen das Wasser ab, sonst sind die ganzen Sparbemühungen dahin. 

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«Schalten Sie Radio und Fernsehgeräte nur dann ein, wenn Sie bewusst eine Übertragung verfolgen wollen.» 

Das wird SRF nicht gefallen, macht aber Sinn. Dauerberieselung ist out, Fokus ist in. Das gilt übrigens auch für Spotify, Netflix und Co. Und für andere Geräte, die im Stand-by-Modus vor sich hinvegetieren genauso: Abschalten spart. 

Auch dieser Tipp gilt noch heute: Wird die Zimmertemperatur gesenkt, spart das viel Energie.

 «Normalerweise genügt es, einmal pro Woche den Staubsauger zu benützen.»

Dazu nur Folgendes: Schön wärs. Sollte es zwischendurch trotzdem mal dreckig werden, hat die Energiespar-Glühlampe natürlich einen Tipp: «Benützen Sie wie einst Roller und Flaumer, um sauber zu machen.» Eine Ergänzung dazu: Ein Besen tuts auch, oder so ein neumodischer Swiffer.  

«Wenn Sie sehen wollen, ob der Kuchen aufgeht, schauen Sie besser durch das Glas als durch die offene Backofentür.»

Praktische Tipps gabs in den 1980er-Jahren zum Kochen und zum Umgang mit Haushaltsgeräten. Sie gelten heute wie damals. Vor allem einer: «Benutzen Sie den Backofen nicht als Raumheizung.»

Nun, die Liste liesse sich noch erweitern. Doch eines sollte klar geworden sein: Im Wesentlichen sind die Tipps von vor 30 Jahren noch heute wunderbar nutzbar. Und wenn das alles nichts nützen wird, kaufen wir halt Kerzen und dicke Pullover.