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Meinung

Kommentar zu Peking 2022
So haben die Olympischen Spiele keinen Sinn

Viel Gesprächsstoff in den nächsten Tagen: Chinas Präsident Xi Jinping und Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, hier bei einem Treffen in Lausanne 2017. 
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Olympische Spiele sind für fast alle Athletinnen der Höhepunkt der Karriere. Sie führen jahrzehntelang ein Leben voller Entbehrungen für diesen Moment inmitten anderer Sportler aus aller Welt. Diese zwei Wochen bleiben unvergesslich.

Unvergesslich dürften auch die Spiele von Peking werden, falls sie tatsächlich am 4. Februar beginnen. Aber nicht aus den gewohnten Gründen, sondern wegen Omikron. Das Virus, das sich dieser Tage überall rasant ausbreitet, kann jederzeit jede und jeden treffen, trotz eingehaltener Schutzmassnahmen. Auch nach doppelter Impfung und mit Booster.

Eine minutiöse Planung und Vorbereitung können zunichtegemacht werden, nur weil eine Athletin zur falschen Zeit am falschen Ort war. Ihren grössten sportlichen Traum kann sie damit nicht mehr unter fairen Bedingungen verfolgen. Umgekehrt könnten auch Siege abgewertet werden. Einige der Besten werden es mutmasslich nicht an die Startlinie schaffen. Aus unserer Sicht: Wie wertvoll wären Olympische Spiele noch, wenn Schweizer Medaillenkandidaten wie Skifahrer Marco Odermatt, Skicrosserin Fanny Smith oder Freestyler Andri Ragettli unmittelbar vor der Abreise positiv getestet würden? Überall im Wintersport herrscht im Januar Hochsaison – und damit erhöhte Ansteckungsgefahr.

Über 30 Millionen aktive Corona-Fälle gibt es weltweit – Tendenz rasant steigend. Der Sport ist die schönste Nebensache der Welt, aber wenn die Belastung in den Spitälern täglich grösser wird, ist er auch nicht mehr als das. Aus Gründen der Fairness und Sensibilität drängt sich folgende Lösung auf: Verschiebung der Olympischen Winterspiele um ein Jahr, wie bei den Sommerspielen in Tokio. Für das IOK, die NOK und die internationalen Verbände geht es in den nächsten Tagen darum, Chinas Präsidenten Xi Jinping davon zu überzeugen, dass aus dieser kurzfristigen Verschiebung ein Imagegewinn resultieren würde. Das ist das Ohr, auf dem das Land vielleicht hört.