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Sonnenwende
So feiert die Welt den längsten Tag des Jahres

Die Meisterinnen und Meister im Zelebrieren der Sonnenwende findet man in Schweden.
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So hoch wie heute um 11.14 Uhr MEZ steht sie sonst nie. Dann erreicht die Sonne den nördlichsten Punkt ihrer jährlichen Umlaufbahn – und wir kommen in den Genuss von satten 16 Stunden Tageslicht, auf den Berggipfeln dürften es teilweise sogar etwas mehr sein. Während sich bei uns das Zelebrieren des längsten Tags des Jahres meist auf die Nennung ebensolcher Zahlen und Fakten beschränkt, wird an vielen Orten der Welt mit grösserer Kelle angerichtet.

Midsommar in Schweden

Die Sonnenwende ist den Schweden etwa so heilig wie Weihnachten – wenn nicht sogar noch etwas mehr. Man kann es ihnen nicht verübeln, ist der Winter im hohen Norden doch besonders lang und Dunkel. Jedes Jahr steigt zwischen dem 19. und 25. Juni – dieses Jahr ist es der 24. – ein landesweites Fest zur Feier des Sommers. «An diesem Tag schlagen wir etwas über die Stränge» heisst es von Visit Sweden, der nationalen Tourismusorganisation, unverblümt.

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Dazu verziehen sich die Schwedinnen und Schweden meist aufs Land, frönen dem Zusammensein mit Freunden und Familie, lassen es sich kulinarisch gut gehen (etwa mit eingelegten Heringen) und ja – da und dort wird auch mit Blumenkränzen im Haar um den Maibaum getanzt.

Ein alter Brauch sieht zudem das Barfussgehen im Morgentau vor. Ein anderer gehört wohl eher der Vergangenheit an: Junge Frauen ziehen los, um (schweigend!) sieben verschiedene Blumen zu pflücken und unters Kopfkissen zu legen. Das erklärte Ziel: im Traum dem zukünftigen Ehemann zu begegnen.

Brennende Berge im Tirol

Seit dem Mittelalter pflegt man im Alpenraum den Brauch, den längsten Tag mit Höhenfeuern zu feiern und die Energie der Sonne damit zusätzlich zu bestärken. Vor allem im Tirol wird der Tradition der Sonnwendfeuer nach wie vor gehuldigt, und zahlreiche Vereine und Gruppen scheuen jeweils keine Mühe, um ihres zu entfachen.

In der Alpenregion werden traditionellerweise Höhenfeuer entfacht. Im Bild: Die Zugspitz-Arena. 

Dabei handelt es sich längst nicht um hundskommune Lagerfeuer, sondern um spektakuläre Feuerbilder mit unterschiedlichen Motiven und Symbolen. Verbreitet ist auch das Herz-Jesu-Feuer, welches auf einen Schwur im Jahr 1796 zurückgeht. Weil man für das Spektakel jeweils den Samstag aussucht, der dem längsten Tag am nächsten liegt, war es heuer schon am vergangenen Wochenende so weit.

Mystischer Sonnenaufgang in Stonehenge

In Grossbritannien ist Stonehenge am längsten Tag des Jahres «the place to be». Der ominöse Steinkomplex mit über 5000-jähriger Geschichte gibt noch immer allerlei Rätsel auf, so weiss man nur wenig über Entstehung und Bedeutung der sonderbaren Stätte.

Eine Theorie lautet, dass sie früher als eine Art Kalender gedient habe. Darauf lässt zumindest die Anordnung der riesigen Felsen schliessen. Denn die Öffnungen der Hufeisenförmigen Steinbögen sind exakt auf den Sonnenaufgang am 21. Juni ausgerichtet. Das lockt nicht nur Druiden und Esoteriker, sondern auch jede Menge Touristen auf den Plan.

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Übrigens: 2020 konnte man dem Ereignis aufgrund bekannter Vorkommnisse nur digital beiwohnen. Nun sind auch wieder Besucher vor Ort erlaubt. Für die Liveübertragung auf Youtube hätten Sie allerdings etwas früher aufstehen müssen. Aber weil das Internet bekanntlich nicht vergisst, gibts sicherlich auch vom diesjährigen Spektakel alsbald eine Aufzeichnung. 

Magische Nacht: Astrofest in Istrien, Kroatien

Am Astrofest in Istrien steht die Nacht im Vordergrund.

Während die meisten Festivitäten zur Sonnenwende dem längsten Tag gelten, wird auf der kroatischen Halbinsel der Spiess umgedreht und stattdessen die kürzeste Nacht gefeiert. Das traditionelle Astrofest besteht aus einer Kombination von Sterne beobachten und musikalischer Unterhaltung. Denn das Sternegucken alleine würde wohl nur den wenigsten reichen, um sich die ganze Nacht um die Ohren zu schlagen.

Die Sonne unter- und aufgehen zu sehen, ist nämlich das erklärte Ziel des Astrofests. Schliesslich handelt es sich den Legenden und Mythen nach dabei um die magischsten Stunden des Jahres, in denen die wirkliche Welt mit der surrealen Welt kollidiert, und die Erde von Feen, Elfen und anderen übernatürlichen Wesen besucht wird.

Kanada: Ureinwohner und Sonnenwende

Im kanadischen Ottawa steht der 21. Juni ganz im Zeichen der Ureinwohner. Heute wird in Kanada nämlich nicht nur der Tag der Sonnenwende begangen, sondern auch der «National Indigenous People Day». In der Landeshauptstadt steigt deshalb ein grosses «Sommer Solstice Indigenous Festival», das jährlich über 45'000 Menschen anzuziehen vermag.

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Vertreterinnen und Vertreter indigener Stämme aus dem ganzen Land reisen an, um traditionelle Musik, Gesänge, Kunst und Kulinarik zu zelebrieren. Ein Pow-Wow-Wettkampf ist an dem sechs Tage dauernden Festival dabei ebenso Programm wie ein Filmfestival.