Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Slalom der Frauen in Levi
Stress für überlegene Shiffrin – und Holdener gibt ein Versprechen ab

Aufholjagd im zweiten Lauf: Camille Rast kämpft sich in Levi auf Rang 5.

Die Arbeit war für Mikaela Shiffrin nach dem Rennen nicht beendet. Nun sei sie im Stress und müsse schnell den passenden Namen finden, sagte die Amerikanerin. Einen Namen fürs Rentier, welches die Levi-Gewinnerin traditionell erhält. Weil Shiffrin wie fast überall auch in Finnland Dauersiegerin ist, besitzt sie eine ganze Herde: Ihre Liebsten heissen Rudolph, Sven, Mr. Gru, Ingemar, Sunny, Lorax und Grogu. Dank dem jüngsten Triumph kommt ein achtes Tier hinzu. «Am liebsten möchte ich es gleich mit in den Flieger nehmen», witzelte die 29-Jährige.

Shiffrin reüssierte im hohen Norden überlegen, 79 Hundertstel nahm sie der Österreicherin Katharina Liensberger ab – und sie schien dabei längst nicht alles zu riskieren. Zum 61. Mal gewann sie einen Slalom, insgesamt war es Weltcupsieg Nummer 98. Es sind irrwitzige Zahlen, die 100er-Marke könnte sie schon in zwei Wochen daheim in Killington erreichen. Der Abstecher nach Levi hat sich umso mehr gelohnt, weil sie sich einen Mädchentraum erfüllt hat: Erstmals sah sie in dieser Woche die Nordlichter.

Holdeners schlaflose Nacht

Grund zur Freude hatten auch zwei Schweizerinnen: Camille Rast als Fünfte und Mélanie Meillard mit Rang 7 übertrafen gar leicht die Erwartungen. Vorab die starke Darbietung Rasts war verblüffend, ist der Hang in Levi doch eher nicht auf ihre Fähigkeiten zugeschnitten, zudem waren der Walliserin im ersten Lauf mehrere kleine Fehler unterlaufen. Sie habe angegriffen und sei mit viel Selbstvertrauen unterwegs gewesen, resümierte die 25-Jährige. «Es ist richtig geil, so in die Saison zu starten.»

Weitaus schwerer tat sich Michelle Gisin, die den vergangenen Winter noch als Nummer 4 der Slalom-Weltrangliste beendet hatte. Mit neuem Skimodell unterwegs, wirkte sie von oben bis unten etwas gehemmt, in der Entscheidung fiel sie um 13 Positionen auf Platz 24 zurück. Als Sechzehnte lief es Wendy Holdener bei ihrem Comeback im Stangenwald unwesentlich besser, wobei Coach Jörg Roten bereits angekündigt hatte, es werde einige Rennen brauchen, bis die Schwyzerin wieder richtig im Rhythmus sein werde. Vor allem kämpfte Holdener mit ihrer Nervosität, wie schon in Sölden schlief sie in der Nacht vor dem Rennen kaum.

«Ich war hellwach, so ist es enorm schwierig. Ich kämpfte mit der Energie», sagte die 31-Jährige. Ihr Comeback nach gar 657 (!) Tagen Absenz gab derweil die Urnerin Aline Danioth, nach mittlerweile vier Kreuzbandrissen und sieben Knieoperationen verpasste sie jedoch den zweiten Lauf. Sie weinte im Ziel – allerdings nicht aus Enttäuschung, sondern vor Freude, wieder dabei zu sein.

Doch zurück zu Holdener: Vor Jahresfrist hatte sie sich eine Fraktur am Sprunggelenk zugezogen, nun will sie in ihrer Lieblingsdisziplin rasch wieder in Schwung kommen – bereits am kommenden Samstag steht in Gurgl der nächste Slalom auf dem Programm. Holdener blickt aber schon weiter voraus, was die Schweizer Ski-Fans nur freuen kann: Sie will ihre Karriere bis zur Heim-WM 2027 in Crans-Montana fortsetzen.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Neja Dvornik

Fest steht: Emma Aicher ist im obersten Abschnitt perfekt gefahren, da kann nicht ansatzweise jemand mithalten. Dvornik verliert auch in den restlichen Abschnitten relativ viel Zeit, es reicht nur für Platz 7. Die Piste wirkt zudem bereits ein wenig gezeichnet.

Katharina Truppe

Vor fünf Jahren fuhr die Österreicherin in Levi erstmals in ihrer Karriere aufs Podest. Nun aber klappt es überhaupt nicht wunschgemäss – Rang 8.

Leona Popovic

Vor einem Jahr fuhr sie in Levi auf Platz 2, nun muss sie sich mit weit weniger zufrieden geben. Popovic fährt auf Zwischenrang 5.

Lara Colturi

Am Freitag feierte die für Albanien startende Italienerin ihren 18. Geburtstag. Zu Feiern hat das Talent jedoch nichts: Colturi scheidet wie zuvor Dubovska aus.

Martina Dubovska

Der erste Ausfall im zweiten Lauf ist Tatsache. Dubovska, die einst zu den Top 15 der Weltrangliste gehörte, aber seit zwei Jahren Mühe bekundet, tat sich allerdings schon am Morgen schwer.

Emma Aicher

Eine sehr starke Fahrt der Deutschen, die wie Michelle Gisin alle Disziplinen bestreitet. Aicher übernimmt mit über sieben Zehnteln Vorsprung die Spitze -- sie dürfte einige Plätze gutmachen.

Ana Bucik Jogan

Im Sommer hat die Slowenin den Profi-Fussballer Kris Jogan geheiratet, daher ist sie mit neuem Namen unterwegs. Der zweite Lauf misslingt ihr, es reicht nur für Zwischenrang 7.

Marie Lamure

Knapper geht es kaum: Die Französin verliert nur zwei Hundertstel auf die Führende St-Germain, es reicht zu Platz 2. Als Dritte liegt Breche auch nur drei Hundertstel zurück.

Hanna Aronsson Elfman

Wie Oehlund gehört sie zu den grossen schwedischen Talenten, Experten trauen ihr in den nächsten Jahren den Sprung in die Weltspitze zu. Es reicht vorerst einmal zu Rang 3.

Cornelia Oehlund

An den letzten beiden Junioren-Weltmeisterschaften holte die erst 19-jährige Schwedin drei Medaillen. Nun will sie im Weltcup Fuss fassen. Es reicht zu Zwischenrang 3 und immerhin einigen Punkten.

Laurence St-Germain

Und schon ist die nächste Kanadierin unterwegs: St-Germain ist nicht irgendwer, nein, es ist tatsächlich die amtierende Slalom-Weltmeisterin. Völlig überraschend holte sie vor bald zwei Jahren Gold in Frankreich, letzte Saison aber hing ihre Karriere wegen finanziellen Problemen am seidenen Faden, nur dank einer Spendengala konnte sie weitermachen. Nun übernimmt sie die Spitze, drei Hundertstel vor Breche.

Amelia Smart

Im unteren Teil verliert die Kanadierin enorm viel Zeit. Sie reiht sich zuhinterst im Klassement ein.

Dzenifera Germane

Letzte Saison fuhr die Lettin quasi aus dem Nichts dreimal in die Top 10, sie wurde auch Junioren-Weltmeisterin. Im ersten Lauf tat sie sich aber erstaunlich schwer, am Nachmittag funktioniert es nicht besser: 75 Hundertstel büsst sie auf Breche ein.

Los geht’s: Clarisse Breche

Die Französin hat sich mit Nummer 58 als 30. gerade noch für die Entscheidung qualifiziert -- sehr zum Ärger der Schweizerin Elena Stoffel, die als 31. den zweiten Lauf um drei Hundertstel verpasste. Mit 1:49:48 setzt Breche die erste Richtzeit.

Aline Danioths Comeback

Vier Kreuzbandrisse hat sie schon erdulden müssen, siebenmal musste sie sich am Knie operieren lassen. Heute morgen gab Aline Danioth endlich ihr Comeback, nach 657 Tagen Absenz von den Weltcup-Pisten! Die Urnerin schaffte es zwar nicht in den zweiten Lauf, war aber dennoch glücklich und zufrieden. Es sei ein sehr emotionaler Moment, hielt sie mit wässrigen Augen fest.

Die Schweizerinnen

Camille Rast, Mélanie Meillard, Michelle Gisin und Wendy Holdener liegen auf den Rängen 7, 10, 11 und 13. Sie sind also nicht ganz vorne dabei -- eine Steigerung ist im zweiten Lauf aber durchaus möglich. Rast etwa fehlt «nur» eine halbe Sekunde aufs Podest. Die Romande überzeugte im ersten Lauf, sie attackierte und zeigte einen starken Steilhang. Hätte sie nicht zwei, drei Fehler begangen, wäre sie noch besser klassiert.

Die Abwesende

Petra Vlhova, Slalom-Olympiasiegerin und Gewinnerin von 22 Weltcup-Slaloms, ist in Finnland nicht am Start. Die Slowakin erholt sich nach wie vor von ihrer Kreuzband-Verletzung.

Alle gegen Shiffrin

Ja, wer ist wohl Sieganwärterin Nummer 1? Natürlich, Mikaela Shiffrin. 60 Slaloms hat die Amerikanerin schon gewonnen, es ist eine unfassbare Zahl. Acht kleine Kristallkugeln für den Sieg in der Disziplinenwertung stehen bei ihr zu Hause in der Vitrine, in Levi hat sie bereits siebenmal triumphiert.

Wendy Holdener

Fast ein Jahr lang hat die Schwyzerin nach einer Fraktur am linken Sprunggelenk keinen Slalom mehr bestritten. Sagt, Plan reiche eigentlich bis zur Heim-WM 2027 in Crans-Montana. Will heissen: Inklusive des gestarteten Winters, will sie noch drei Saisons bestreiten. Good News fürs Schweizer Frauenteam, in dem es in den nächsten Wintern zu einer Rücktrittswelle kommen könnte. Im zweiten Lauf geht es darum, sich nach vorne zu arbeiten, die Top 10 sind zumindest möglich. Holdener sagte nach Lauf 1, sie sei enorm nervös gewesen und habe kaum geschlafen. «So wird es schwierig, ich war in der Nacht hellwach. Nun geht es darum, irgendwie genug Energie zu haben.»

Der erste Lauf

Die Slalom-Königin war eine Klasse für sich: Sechs Zehntel und mehr nahm Mikaela Shiffrin der Konkurrenz ab. Lena Dürr liegt auf Platz 2, Zrinka Ljutic (+0,73) ist Dritte. Die Schweizerinnen – immerhin vier starteten in den Top 15 – konnten nicht mit den Schnellsten mithalten. Camille Rast ist Siebte, aufs Podest fehlt eine halbe Sekunde. Dahinter folgen Mélanie Meillard (10.), Michelle Gisin (11.) und Wendy Holdener (13.). Nicole Good schied aus, Aline Danioth verpasste bei ihrem Comeback nach 657 Tagen die Top 30.