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Riesenslalom in Are
Gut-Behrami hadert – eine Teamkollegin weint vor Sorge

Konnte das Rennen um die Disziplinenwertung noch nicht vorzeitig entscheiden: Lara Gut-Behrami.

Deckel drauf und durchschnaufen? Noch nicht!

Den Riesenslalom-Weltcup hat Lara Gut-Behrami nicht vorzeitig für sich entscheiden können, trotz Rang 3 in Are, ihrem 16. Podestplatz im 25. Saisonrennen. Es ist eine gewaltige Bilanz, und doch gab es für einmal nur ein gequältes Lächeln in die TV-Kameras. Weil Federica Brignone im zweiten Lauf gemäss eigener Aussage eine der besten Leistungen ihrer Karriere in den Schnee zauberte und etwa auf Gut-Behrami eine knappe Sekunde herausholte, gewann sie das vorletzte Rennen in dieser Sparte. 95 Punkte liegt die Schweizerin noch voraus, will heissen: Brignone muss am kommenden Sonntag in Saalbach erneut gewinnen, sonst ist für Gut-Behrami die Sache eingetütet. Auf jeden Fall reicht der Tessinerin Rang 15 für den Gewinn der kleinen Kristallkugel.

Die Gedanken an Didier Cuche

Letztlich ging es in Schweden um Wimpernschläge: Hätte sich die Einheimsiche Sara Hector nicht um sieben Hundertstel vor Gut-Behrami auf Platz 2 eingereiht, wäre die Entscheidung im Disziplinenweltcup bereits gefallen. Gut-Behrami resümierte, sie habe immer gesagt, dass die Kugeln erst in Saalbach verteilt würden. Die 32-Jährige wirkte etwas bedient, sie habe Mühe gehabt mit dem Timing und nicht wirklich beschleunigen können, hielt sie fest. «Es zipft mich an, wie ich gefahren bin, es ist nicht so gelaufen, wie ich es mir gewünscht habe. Deshalb bin ich trotz Podestplatz nicht zufrieden.»

Bezüglich Riesenslalomweltcup sprach Brignone gleichwohl von einer Mission Impossible, die auf sie warte, wobei eben genau nichts unmöglich ist im Skisport. Erinnert sei an die Saison 2007/2008, als Didier Cuche im Super-G vor dem letzten Rennen 99 Punkte vor Hannes Reichelt führte, vom Österreicher aber tatsächlich noch abgefangen wurde.

Ebenfalls noch nicht entschieden ist das Duell mit Brignone im Gesamtweltcup, wobei es wohl nur noch um Formalitäten geht. 286 Punkte liegt Gut-Behrami voraus, in den verbleibenden fünf Rennen könnte die Italienerin theoretisch also noch 500 Zähler gewinnen. Brignone kündigte an, am Sonntag wieder einmal im Slalom anzutreten, allzu viel ist ihr in jener Sparte indes nicht zuzutrauen. Schon nächste Woche in Saalbach könnte Gut-Behramis Triumph daher Tatsache sein.

Das Lob von Shiffrin

Im Slalom wird denn auch vielmehr Mikaela Shiffrin im Fokus stehen. Nach siebenwöchiger Verletzungspause wird sie ihr Comeback geben, sie will sich zumindest die kleine Kristallkugel in ihrer Paradedisziplin sichern und retten, was es zu retten gibt in diesem Winter. Noch vor ihrem heftigen Sturz Ende Januar in Cortina lag sie im Gesamtweltcup weit voraus.

Offenbar aber ist Shiffrin noch immer alles andere als schmerzfrei, so sagt es jedenfalls ORF-Expertin Alexandra Meissnitzer, die einen guten Draht zur Amerikanerin hat. Shiffrin wiederum findet für Gut-Behrami nur lobende Worte. «Ich liebe es, ihr beim Skifahren zuzusehen. Lara hat das Niveau unseres Sports in diesem Winter auf eine neue Stufe gehoben.»

Auf die anderen Schweizerinnen trifft das im Riesenslalom freilich nicht zu: Andrea Ellenberger blieb auch in ihrem neunten Rennen punktelos, ans Aufhören denkt sie trotzdem nicht. Simone Wild (27.) verpasste die Qualifikation für den WC-Final der besten 25 und weinte danach im TV-Interview, auch weil sie um die Kaderzugehörigkeit bangte. Dank Rang 30 im Disziplinenweltcup wird sie jedoch gerade noch so im A-Kader von Swiss-Ski bleiben. Michelle Gisin und Camille Rast belegten die Ränge 17 und 22.

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Stephanie Brunner

Im ersten Lauf holperte es ordentlich bei der Österreicherin. Auch in der Entscheidung fährt sie nicht fehlerfrei, aber es reicht, um sich an die Spitze zu setzen.

Neja Dvornik

Das ist ein guter Auftritt der Slowenin. Auch wenn sie im letzten Abschnitt noch etwas Zeit verliert – sie klassiert sich im vierten Zwischenrang.

Ragnhild Mowinkel

Ende Saison zieht die Norwegerin den Schlussstrich. Auf der Abschiedstournee vermag die 31-Jährige jedoch zu überzeugen. Zweimal gewann sie Olympia-Silber, zweimal WM-Bronze. Und nun setzt sie sich in Are an die Spitze.

Cassidy Gray

Und Michelle Gisin fällt einen weiteren Rang zurück. Dies, weil sich Cassidy Gray an die zweite Stelle setzt – es wird ihr bestes Weltcup-Resultat werden.

Lara Colturi

Nun ist das Ski-Wunderkind an der Reihe. Doch dieses Mal kann die für Albanien startende Italienerin nicht überzeugen. Zwischenrang 5 für Colturi.

Kristin Lysdahl

In Mont-Tremblant wurde die Norwegerin 18. – es handelt sich um das beste Resultat im Riesenslalom in diesem Winter. Sie klassiert sich im 5. Zwischenrang.

Ricarda Haaser

Wieder eine Fahrerin, die um die Teilnahme am Weltcup--Finale kämpft (26. in der Disziplinenwertung). Und Haaser gelingt eine solide Fahrt – sie setzt sich vor Gisin an die Spitze.

Ana Bucik

Sie durfte gemeinsam mit dem schwedischen Team auf dem Hang trainieren. Gelohnt hat es sich für die Slowenin nicht. Auch Bucik fällt hinter Wild zurück.

Michelle Gisin

Im ersten Lauf hatte die Engelbergerin grosse Mühe bekundet. Ein Kampf von oben bis unten sei es gewesen, hielt sie fest. Weitaus besser gelingt ihr der Auftritt in der Entscheidung. Gisin ballt beim Abschwingen die Faust – sie setzt sich an die Spitze.

Und: Gisin wird beim Weltcup-Finale so oder so dabei sein, weil sie bereits 500 Punkte geholt hat.

Lena Dürr

Nun ist die Reihe an der Slalom-Spezialistin. Und sie kommt nicht so recht auf Touren. Dürr klassiert sich im fünften Zwischenrang.

Elisabeth Kappaurer

10 Österreicherinnen sind zu diesem Riesenslalom angetreten, fünf haben sich für die Entscheidung qualifiziert. Elisabeth Kappaurer ist die erste des ÖSV-Ensembles, die sich durch den Kurs schlängelt. Und sie setzt sich an die Spitze.

Elisa Platino

Immerhin einen Rang wird Simone Wild gut machen. Denn der Italienerin Elisa Platino unterläuft gleich zu Beginn dieses zweiten Laufs ein grosser Schnitzer, der ordentlich Zeit kostet. Sie fällt hinter Wild zurück.

Britt Richardson

Apropos Disziplinenwertung: Genau auf Rang 25 lag die Kanadierin vor den Rennen in Are – und die Top 25 dürfen bekanntlich am Weltcup-Finale in Are teilnehmen. Als Junioren-Weltmeisterin ist Richardson aber sowieso für Saalbach gesetzt.

Richardson setzt sich mit 21 Hundertstel Vorsprung auf Melesi an die Spitze.

Roberta Melesi

Und schon schwingt die nächste Italienerin im Ziel ab – sie setzt sich an die Spitze. Und: Melesi wird nebenbei auch Simone Wild in der Disziplinenwertung überholen.

Maryna Gasienica-Daniel

Die Polin kommt in diesem Winter nicht auf Touren. Und das zeigt sich auch in Are, Sie fällt hinter Zenere zurück.

Asja Zenere

Nun ist die Reihe an der ersten Italienerin in dieser Entscheidung. Und sie setzt sich sechs Hundertstel vor Wild.

Was auffällt: Die Sicht ist viel besser als am Morgen, die Wolken haben sich gelichtet, es ist gar etwas blau sichtbar.

Simone Wild

Die Zürcherin eröffnet diesen zweiten Lauf. Sie musste noch etwas zittern, Emma Aicher klassierte sich mit Startnummer 36 nur drei Hundertstel hinter ihr. Wild ist in Are nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte angetreten. Wegen einer Verletzung am Fussgelenk kann sie nur dosiert trainieren.

Der Zürcherin gelingt eine solide Fahrt. Zufrieden ist sie damit gleichwohl nicht, wie ihr Kopfschütteln beweist. Wie viel wert diese Zeit sein wird, wird sich gleich zeigen.

Verkürzte Strecke

Wegen des starken Windes, der im ersten Lauf gerade im oberen Teil geherrscht hatte, wurde die Strecke für diese Entscheidung verkürzt, es wird von weiter unten gestartet.

Herzlich Willkommen

Herzlich Willkommen zu diesem zweiten Lauf des Riesenslaloms von Are. Schön, dass Sie das Rennen mit uns verfolgen.

Ausgangslage nach dem 1. Lauf

Die Bedingungen? Garstig: Nichts ist es mit der märchenhaften Kulisse, die der Skiort im hohen Norden auch schon geboten hat. Rund zehn Zentimeter Neuschnee mussten die Helfer in der Nacht von der Piste tragen. Das ist ihnen gelungen, die Unterlage in Are präsentiert sich ganz ordentlich. Aber es schneit weiter, hinzu kommt stärkerer Wind im Startbereich – was für die Athletinnen eine zusätzliche Herausforderung darstellt.

Sara Hector kommt damit am besten zurecht. Die Schwedin nutzt die Ausgangslage – sie eröffnet das Heimrennen – und setzt sich zur Halbzeit an die Spitze. Nur eine kann mit ihr ansatzweise mithalten: Lara Gut-Behrami. Die Tessinerin schüttelt zwar im Zielraum den Kopf, aber sie ist die einzige, die weniger als eine Sekunde auf Hector verliert. An dritter Stelle liegt Federica Brignone – im Gesamtweltcup und der Disziplinenwertung die erste Verfolgerin von Gut-Behrami. Allerdings bekundet die Mailänderin grosse Mühe, gerade im oberen Streckenteil kommt sie überhaupt nicht auf Touren, letztlich beträgt die Differenz auf Hector 1,16 Sekunden. «Wenn du bremst, fährst du nicht schnell, so einfach ist es», sagt Brignone zu ihrem Auftritt.

Verschaffte sich eine gute Ausgangslage für den 2. Lauf: Lara Gut-Behrami.

135 Punkte Vorsprung wies Gut-Behrami in der Riesenslalom-Wertung vor den Rennen in Are auf Brignone vor. Entsprechend simpel ist die Ausgangslage: Klassiert sich die Tessinerin in Are vor ihrer härtesten Widersacherin, steht sie schon vor dem letzten Rennen beim Weltcup-Finale in Saalbach als Disziplinensiegerin fest. Wobei Brignone schon nach dem ersten Lauf im TV-Interview festhält: «Es gibt keinen Kampf um die Kugel mehr.»

Mit Camille Rast (11.), Michelle Gisin (22.) und Simone Wild (30.) sind drei weitere Schweizerinnen im zweiten Lauf (13.30, SRF2) vertreten.