AboIndiens bescheidene KlimapläneSintflutartige Regenfälle wechseln sich ab mit Gluthitze
Mit seiner schnell wachsenden Bevölkerung von 1,3 Milliarden und einer stark von Kohle und Öl abhängigen Wirtschaft werden die Emissionen des Landes erst mal weiter ansteigen.
Wer sich ein Bild davon machen will, wie der Klimawandel die Welt verändert, kann das auf einer Reise durch Indien tun. In diesem Sommer wechselten sich während des Monsuns in Delhi glutheisse Tage mit 45 Grad und die heftigsten Regenfälle seit Jahren ab. Im Himalaja rutschten ganze Strassen ab und rissen Menschen und Fahrzeuge mit sich. Überschwemmungen in der Nähe von Mumbai forderten an einem Tag im September 180 Todesopfer, 200’000 Menschen mussten evakuiert werden. 16 einheimische Touristen wurden im Juli in Jaipur von Blitzen getötet, die in ihre Selfiesticks eingeschlagen hatten. Etwa 2000 Inderinnen und Inder sterben jedes Jahr in heftigen Gewittern, die Meteorologen geben an, dass sich die Todeszahl seit den 1960er-Jahren verdoppelt habe – unter anderem wegen der Klimakrise.