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Tiktok-Trend «Bare Minimum Monday»
Zwei Stunden Arbeit am Montag sind genug – sagt sie

Marisa Jo Mayes hat die ideale Burnout-Prävention gefunden: Sie arbeitet am Montag jeweils nur maximal zwei Stunden richtig und pläuschelt zwischendurch.
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Lesen Sie diesen Artikel entspannt während Ihrer Arbeitszeit? Das machen Sie es genau richtig. Zumindest in den Augen von Marisa Jo Mayes. Die amerikanische Jungunternehmerin hat kürzlich ein gewagtes Konzept auf Tiktok in Umlauf gebracht – den #BareMinimumMonday, was man mit «entspannter Montag» übersetzen könnte.

Ihr Vorschlag: Statt gleich ins Job-Hamsterrad zu steigen, E-Mails zu checken und To-do-Listen abzuarbeiten, solle man sich montags lieber mit Dingen beschäftigen, die einem guttun und die Spass machen. Etwas lesen, entspannen, gemütlich etwas essen. Zwei Stunden produktive Arbeit reichen in den Augen der 29-Jährigen völlig aus für den Start in die neue Woche. 

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Mayes ist sicher, dass das eine prima Burn-out-Prävention ist und das beste Mittel gegen das flaue Gefühl, das viele am Sonntagabend befällt: Der Magen zieht sich ein wenig zusammen beim Gedanken an den Montagmorgen, oft begleitet von Unruhe und schlechter Laune. Bei der Aussicht auf einen entspannten Wochenstart kann man sich am Sonntag bis zur letzten Minute erholen.

Mit dem «Bare Minimum Monday» hat Marisa Jo Mayes einen Nerv getroffen und unzählige polarisierende Reaktionen ausgelöst. Die einen finden ihre Idee grossartig, teilen unter dem Hashtag #BareMinimumMonday ihre Burn-out-Geschichten und erzählen, warum der Montag der schlimmste aller Arbeitstage ist. Viele finden das Konzept komplett realitätsfern, weil es nur für Leute mit flexiblem Job und entspannten oder nicht vorhandenen Vorgesetzten geeignet ist. 

«Nachdem ich ein Burn-out erlebt habe, sehe ich die Sache anders.»

Marisa Jo Mayes

Bei einer Lehrerin, Ärztin oder Bedienung im Restaurant geht der Plan mit den maximal zwei Arbeitsstunden nicht auf, bei Lokführern, Postangestellten und Fluglotsen ebenfalls nicht. Viele werfen Mayes auch Überheblichkeit und Faulheit vor – typisch verweichlichte Generation Z. Für manche ist der «Bare Minimum Monday» auch einfach nur eine weitere Social-Media-Furzidee, die zu einem angeblichen Trend aufgebauscht wird. 

«An einem anderen Punkt in meiner Karriere hätte ich wahrscheinlich auch die Augen verdreht», gab Marisa Jo Mayes in einem Gespräch mit dem «Business Insider» zu. «Aber nachdem ich ein Burn-out erlebt habe, sehe ich die Sache anders.» Natürlich sei der «Bare Minimum Monday» nicht für alle realistisch. Bei ihr funktioniere es, weil sie selbstständig sei und im Homeoffice arbeite.

Zweimal Marisa Jo Mayes: Im kleinen Bild nach ihrem Burnout und kurz vor ihrer Kündigung, rechts ein Jahr danach als glückliche Selbstständige.  

Mayes kennt aber auch die Angestelltenseite: Bis 2020 war sie in einer Firma für Medizinprodukte tätig. «Ich war total unglücklich und ausgebrannt. Ich dachte, das Problem sei mein Chef oder die Arbeitskultur gewesen.» Sie kündigte (die Minuten davor und danach hielt sie in einem Tiktok-Video fest) und gründete ein Start-up für Produktivitätstools. 

Erst mal gar nichts tun

Trotzdem fühlte sie sich gestresst von ihren To-do-Listen und ihrem Perfektionismus, das nagende Gefühl am Sonntagabend wurde immer schlimmer. Bis sie begann, montags nur noch das absolute Minimum zu tun. In den ersten zwei Stunden bleibt ihr Handy aus, Mails checkt sie keine, lieber liest sie etwas, schreibt Tagebuch oder erledigt etwas im Haushalt. 

Erst nach dem Mittag beginnt sie richtig zu arbeiten und setzt den Timer auf zwei Stunden. Sie pickt sich zwei, drei wichtige Dinge heraus und erledigt diese konzentriert. Auf Sitzungen verzichtet sie an Montagen komplett. Danach macht sie vielleicht noch ein Stündchen weiter, vielleicht aber auch nicht. Der Grundstein für eine positive Arbeitswoche ist damit gelegt. Sie arbeite sogar produktiver, weil sie sich weniger Druck mache, sagt sie. «Der ‹Bare Minimum Monday› hat mein Leben komplett verändert.»