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Liverpools Kantersieg über die United
«Schande» – so wurde Manchester in wenigen Minuten gedemütigt

Auf die Knie: Die Doppeltorschützen Darwin Nuñez und Cody Gakpo feiern mit Andy Robertson.

Liverpool gegen Manchester United. Kein Spiel in England ist mächtiger. Keine Rivalität grösser. Und seit Sonntagabend gibts ein wahnwitziges Kapitel mehr zu diesem Klassiker. 

Es war «spektakulär», «hervorragend», «Top-Fussball». So hörte es sich nach dem Match bei Jürgen Klopp an. Es war «schlecht», «unprofessionell», «nicht akzeptabel». So klang das bei Erik ten Hag, dem Trainer auf der anderen Seite. Und beide hatten völlig recht, nachdem Liverpool die United mit einem 7:0 an die Wand geklatscht hatte. 

In Anfield waren zwei Teams mit höchst unterschiedlichen Vorgeschichten aufeinandergetroffen. Da das Heimteam aus Liverpool, in dieser Saison so zerbrechlich wie lange nicht mehr. In der Liga gings runter und rauf, rauf und runter. Und in der Champions League wurde das Team im Achtelfinal-Hinspiel zu Hause kürzlich vorgeführt von Real Madrid (2:5). Dort Manchester United, so stilsicher wie lange nicht mehr. In der Premier League auf Rang 3, im Ligacup gerade mit dem ersten Titel seit sechs Jahren – und in der Europa League hat es auch noch den FC Barcelona eliminiert. 

United-Legende Gary Neville: «Ich bin schockiert»

Die erste Halbzeit war noch einigermassen normal verlaufen. Liverpool begann zwar druckvoll, verfehlte aber wiederholt das Ziel, bis dem Niederländer Cody Gakpo kurz vor der Pause mit dem ersten Schuss aufs Tor das 1:0 glückte. 

Es folgte eine zweite Halbzeit, die für Liverpool nicht formidabler hätte sein können. Und für die United nicht fürchterlicher. Der frühere United-Verteidiger und heutige TV-Experte Gary Neville schaute auf der Tribüne mit Schrecken zu und sagte: «Ich bin schockiert.»

Schlechte Laune bei Gary Neville: Der frühere Verteidiger von Manchester United (links) wird beim Selfie des früheren Liverpool-Verteidigers Jamie Carragher mit ins Bild gerückt. 

Es waren nach der Pause fünf Minuten gespielt, da führte Liverpool bereits 3:0, am Ende waren es sieben Treffer aus acht Schüssen. Teilweise waren die Tore wunderbar herausgespielt. Manchmal rollten irgendwo abgeprallte Bälle den Liverpooler Angreifern aber auch wie ferngesteuert vor die Füsse. 

129 Tore – der Rekord von Salah

Gakpo, der Uruguayer Darwin Nuñez und Mohamed Salah trafen doppelt. Für Salah waren es die Ligatreffer 128 und 129 – Clubrekord in der Premier-League-Ära. Das 7:0 zum höchsten Triumph überhaupt gegen die United gelang kurz vor Schluss dem eingewechselten Publikumsliebling Roberto Firmino, der den Verein im Sommer nach acht Jahren verlassen wird. 

Das 6:0 und Ligator Nummer 129 für Liverpool: Mo Salah feiert, gegen Man United hat er in der Premier League jetzt in fünf aufeinanderfolgenden Partien getroffen.

Es ging auf der einen Seite einfach alles auf. «Wir hatten nicht viele positive Dinge in dieser Saison», sagte Klopp, «aber jetzt müssen alle merken: Wir sind noch da.» Anfang Februar lag sein Team in der Meisterschaft noch auf Rang 10, jetzt steht es auf Platz 5 und hat plötzlich wieder realistische Aussichten auf die Top 4 und damit auf einen Platz in der Champions League. Und es ging auf der anderen Seite einfach alles schief. Eine «Schande» sei das gewesen, sagte Neville und meinte damit den Auftritt der United in der zweiten Halbzeit.

Neville bemängelte alles am Spiel seines Lieblingsteams, vor allem aber missfiel ihm die Einstellung der Spieler nach dem 0:3. Er war damit genau auf einer Linie mit Trainer ten Hag. Der Niederländer kritisierte seine Spieler für die fehlende Kampfbereitschaft, für den Mangel an Teamgeist, für die Defizite bei der Abwehrarbeit. Er sagte: «Du kannst als Team Rückschläge erleiden. Aber was nicht sein kann: dass du als Spieler deinen Job nicht machst.»