Schräger KriminalfallJapanischer Baseball-Star ausgeraubt – vom eigenen Übersetzer
Wenn plötzlich mehr als vier Millionen fehlen: Baseballer Shohei Ohtani beschuldigt seinen Übersetzer und langjährigen Freund, ihn im grossen Stil beraubt zu haben.

Was wie eine schöne Geste aussah, entwickelt sich zum schrägen Kriminalfall. Wie der US-Sender ESPN berichtet, beschuldigt der japanische Baseball-Superstar Shohei Ohtani seinen privaten Übersetzer Ippei Mizuhara, ihm 4,5 Millionen Dollar vom Konto abgezweigt zu haben. Ohtani und Mizuhara sind langjährige Freunde und arbeiten zusammen, seit der enorm talentierte Ohtani 2018 von den Los Angeles Angels aus seiner Heimat in die Major League Baseball geholt wurde.
Grund für den Diebstahl sind wohl Wettschulden, wie Mizuhara am Dienstag gegenüber Medien selbst zugab. Er behauptete allerdings, dass ihm Ohtani mit dem Geld unter die Arme greifen wollte: «Er war nicht glücklich über meine Schulden, sagte mir aber, er würde mir helfen und dafür sorgen, dass dies nie mehr passiert. Darum hat er sich entschieden, die Schulden für mich zu übernehmen.»
Ohtanis Sprecher bestätigte diese Version zunächst, rückte bereits tags darauf aber davon ab und liess eine Stellungnahme verbreiten: «Im Zuge zahlreicher Medienanfragen haben wir herausgefunden, dass Shohei das Opfer eines massiven Diebstahls wurde. Wir übergeben die Angelegenheit an die Strafbehörden.» Momentan weilen die beiden in Südkorea, wo die Los Angeles Dodgers, bei denen Ohtani seit dieser Saison spielt, zu Promotionszwecken auftreten. Ohtani ist einer der bestbezahlten Sportler der Welt, er unterschrieb bei den Dodgers einen Vertrag über 700 Millionen Dollar.
Spielern und Staffmitgliedern (Übersetzer Mizuhara ist von den Dodgers angestellt) ist das Wetten auf Baseballspiele verboten. Sowieso sind Sportwetten in Kalifornien grundsätzlich nicht erlaubt. Mizuhara beteuerte allerdings weiter, er habe nie auf Baseball gewettet, er kenne diese Regel.
Nur wissen wir ja jetzt, was seine Behauptungen jeweils wert sind. Die Dodgers haben ihn jedenfalls bereits entlassen. (wie)
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