Enttäuschung bei Shedeur SandersNFL-Draft: Sohn von «Grossmaul» schaut nur zu
Shedeur Sanders stand beim diesjährigen NFL-Draft unter grossem Druck – und verpasste eine Ziehung. Vielleicht ist es die rebellische Haltung seines Vaters Deion, die auch bei Shedeur zu Zweifeln führt.

«Ich bin für alles gerüstet, was der Tag bringen mag», schrieb Shedeur Sanders vor dem NFL-Draft vom Donnerstagabend auf X. Der 23-jährige Quarterback stand wie kein Zweiter im Fokus der Medien, Fans und Experten. Shedeurs ist nämlich der Sohn Deion Sanders, einer Football-Legende. Deion Sanders gewann als Spieler zweimal den Super Bowl und wurde achtfach fürs All-Star-Team nominiert. Zudem spielte er mehrere Jahre als Profi Baseball. Sanders Senior war aber auch bekannt für seinen exzessiven Lebensstil. So prügelte er sich unteranderem mit einem ehemaligen Teamkollegen und war für seine Sprüche bekannt, was ihm den Übernahmen «Prime Time» und «Grossmaul» einbrachte.
Dass es für seinen Sohn Shedeur nun karrieretechnisch in eine ähnliche Richtung gehen soll, ist für Deion Sanders klar. Er trainierte ihn sowie seinen weniger talentierten Bruder Shilo an den Colleges. Trotz einer beeindruckenden College-Karriere, in der er unter anderem den Johnny Unitas Golden Arm Award gewann und als «Offensive Player of the Year» in der Big 12 ausgezeichnet wurde, fand Sanders in der ersten Draft-Runde keinen Abnehmer. Beim Draft wählen die NFL-Teams über insgesamt sieben Runden an drei Tagen die besten Talente aus dem College aus, die Reihenfolge der Ziehung orientiert sich dabei am Ergebnis der abgelaufenen Saison.
Verschiedene NFL-Teams, darunter die New York Giants, die als interessiert galten, entschieden sich letztlich für andere Quarterbacks. Ein angeblich enttäuschendes Treffen mit Giants-Coach Brian Daboll könnte dabei eine Rolle gespielt haben.
Dem Texaner werden immer wieder charakterliche Defizite vorgeworfen. «Glauben Sie, ich mache mir Gedanken darüber, was Kritiker oder Leute sagen», sagte er während des NFL Scouting Combine im Februar, einer Veranstaltung, bei der sich die Football-Talente neben ihren physischen Talenten auch charakterlich vorstellen können. «Wissen Sie, wer mein Vater ist? Die hassen ihn auch.» Sanders lehnte eine Einladung zum Draft in Green Bay, Wisconsin, ab und verbrachte den Abend lieber in seiner Heimat Texas mit seiner Familie und einigen Gästen. Viel Grund zum Feiern gab es an diesem Abend allerdings nicht.
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So muss Shedeur Sanders bis zur zweiten Draft-Runde vom kommenden Freitag auf ein Team warten, das ihn womöglich verpflichtet. Anders sieht das bei Cam Ward aus. Der Quarterback ist beim Draft an erster Stelle von den Tennessee Titans ausgewählt worden. Die Titans als Team mit der schlechtesten Bilanz der NFL-Saison 2024 hatten das Recht zur ersten Wahl.
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Der 22-Jährige galt bereits im Vorfeld als Favorit auf die Ehre der ersten Auswahl bei der jährlichen Talenteziehung der 32 Teams aus der US-Football-Liga. Ward hatte in der vergangenen College-Saison für die Miami Hurricanes gespielt und zahlreiche Auszeichnungen gewonnen.
DPA/luf
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