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Überflieger Noah Okafor
Shaqiri und Streller überholt – der junge Schweizer trifft und trifft

Pierre Kalulu gehört noch nicht zu den grossen Namen im Weltfussball. In der Serie A aber hat er sich einen Namen gemacht. Er ist 22, Innenverteidiger und Stammspieler bei Milan, immerhin, die Lombarden wurden letzte Saison Meister, weil sie zwischen Spieltag 28 und 38 genau drei Tore kassierten.

Kurz: Pierre Kalulu ist keiner, den man einfach mal eben ausdribbelt. Aber Pierre Kalulu hat bis letzte Woche auch noch nie gegen Noah Okafor gespielt.

Vor neun Tagen nämlich hatte der junge Schweizer Stürmer seinen ersten grossen Auftritt in der aktuellen Champions-League-Saison. Keine halbe Stunde ist gespielt gegen Milan, Okafor kriegt den Ball, eine Körpertäuschung, ein Tunnel, Kalulu fällt wie ein Baum, und dann das Tor, mit der Frechheit, auch noch Goalie Mike Maignan zu tunneln.

Lässt dem Gegner keine Chance: Noah Okafor, auf dem Weg, gegen Milan das 1:0 zu erzielen.

Nun, am Mittwoch, trifft Salzburg noch einmal auf einen grossen Gegner, Chelsea ist es diesmal, wieder schiesst Okafor das einzige Tor (Video oben) seiner Mannschaft. Es sei ein Kindheitstraum, der in Erfüllung gehe, sagt er nach der Partie, «ich fühle mich so wohl hier, es ist geil, in diesem Team zu spielen».

Salzburg gewinnt zwar weder gegen die Londoner noch gegen Milan, holt aber jeweils einen Punkt, für eine österreichische Mannschaft wäre das noch vor einigen Jahren eine Sensation gewesen. Allerdings nicht unbedingt für Salzburg, der von Red Bull finanzierte Club sorgte in den letzten Jahren in der Champions League immer wieder für Aufsehen – und mit ihm Okafor.

Der Start war harzig

Der Basler wechselte im Januar 2020 nach Österreich, er war gerade einmal 19 Jahre alt, hatte 39 Super-League-Partien absolviert und kostete 11,2 Millionen Euro. Damals hatte Salzburg noch nie mehr für einen Spieler ausgegeben, auch für Erling Haaland nicht, der in jenem Winter nach Dortmund wechselte, der Rest dieser Geschichte ist bekannt.

Okafor kam von Beginn an zu seinen Minuten, bei seinem zweiten Kurzeinsatz für Salzburg schoss er sein erstes Tor, und doch lief nicht alles von selbst. «Es gab hier eine gewisse Erwartungshaltung an mich, und auch ich selbst habe mir einen gewissen Druck gemacht», sagte er in einem Interview mit dieser Zeitung einmal, hinzu kamen Verletzungen und Corona, «wahrscheinlich war das alles etwas zu viel».

Angekommen in Salzburg: Noah Okafor im Spiel gegen Chelsea.

Der Verein aber habe ihm nie Druck gemacht, sagte er auch, Okafor bekam im Sommer 2021 mit Matthias Jaissle einen neuen Trainer und entwickelte sich zur Stammkraft. In wettbewerbsübergreifend 34 Spielen kam er letzte Saison auf 25 Torbeteiligungen, 14 Tore und 11 Assists, 3-mal traf er auch da schon in der Champions League. Insgesamt hat er bereits 90-mal für Salzburg gespielt.

Tempo, Ballgefühl und Kraft

Im November setzte Nationaltrainer Murat Yakin Okafor in den wichtigen WM-Qualifikationspartien gegen Italien und Bulgarien ein, das zahlte sich aus: Der Stürmer, der unter Vladimir Petkovic debütiert hatte, bereitete beim 1:1 gegen Italien das Schweizer Tor durch Silvan Widmer vor und traf beim rauschenden 4:0 gegen Bulgarien selbst. Dafür bekam er von dieser Zeitung die Noten 5 und 6. Yakin kommt wohl nicht um ihn herum, wenn es darum geht, sein Kader für Katar zu präsentieren.

Protagonist an einem schönen Schweizer Abend: Noah Okafor trifft im entscheidenden Qualifikationsspiel gegen Bulgarien.

Zumal Okafor nun einmal mehr auf der ganz grossen Bühne liefert, gegen die ganz grossen Gegner. 22 ist er mittlerweile, er hat fünf Champions-League-Tore erzielt und damit in der Schweizer Bestenliste unter anderem Marco Streller, Haris Seferovic und Xherdan Shaqiri überholt. Auch Admir Mehmedi und Eren Derdiyok trafen fünfmal, auf mehr Tore kommen einzig Stéphane Chapuisat, Kubilay Türkyilmaz (je 7) und Alex Frei (8), sie benötigten dafür aber eine ganze Karriere.

Der Weg scheint also geebnet für Okafor, diesen Mittelstürmer, der Tempo, Ballgefühl und Kraft vereint. Grosse Vereine sollen schon bei Salzburg angefragt haben. Für einen Spieler wie ihn könnte Österreich bald schon zu wenig interessant werden. Der Vertrag läuft noch bis 2024.

Und übrigens: Noah Okafor hat noch zwei jüngere Brüder, den 18-jährigen Elijah von Paderborn, und den 17-jährigen Isaiah, der in der Jugend von Leverkusen spielt. Über Isaiah heisst es, er sei der Talentierteste der Familie.

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