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Sexismus-Plakat hat rechtliche Konsequenzen

Die Bierkurve Schaffhausen hängte während des Derbys am Sonntag ein Banner mit sexistischen und frauenfeindlichen Sprüchen gegen die Frauen des FC Winterthur auf.
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Das Challenge-League-Spiel in Winterthur gegen den FC Schaffhausen endete für den FCW mit einem 3:2. Soweit das sportliche Ergebnis. Heiss diskutiert wurde nach der Partie allerdings nicht die sportliche Leistung der Teams sondern eine fragwürdige Aktion (sogenannter) Fans des FC Schaffhausen: In der ersten Halbzeit zeigten sie ein Banner mit folgender Aufschrift: «Winti Fraue figgä und verhaue.» Der Aktion vorausgegangen war ein Transparent der Winterthurer Fans, auf dem sie schrieben, dass ihre Frauenmannschaft mehr Fans habe, als der FC Schaffhausen.

Die Provokation der FCW-Fans. Bild: Leserreporter

Mit Toja Rauch reagierte eine erste FCW-Spielerin promt auf das sexistische Transparent. «Das ist purer, gewalttätiger Sexismus, und ihr solltet euch schämen. Auf der Schützi, in Winti, und verdammt nochmal überall sonst auf der Welt haben solche Aussagen keinen Platz», schreibt sie auf Facebook.

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Der Fanclub «Bierkurve Schaffhausen» distanziert sich am Sonntag von dieser Aktion und stellte klar, «die Bierkurve ist weder frauenfeindlich, noch sexistisch, noch politisch orientiert!» Am Montag folgte diese Entschuldigung:

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Offenbar wusste die Fanvereinigung im Vorfeld vom Spruchband. Es sei vor dem Derby diskutiert worden, «ob man es wirklich bringen soll oder nicht», heisst es im Facebook-Post weiter. «Letztlich sollte es nur eine Provokation sein - die wohl mehr als gut aufgegangen ist», so die Bierkurve Schaffhausen.

Clubs verurteilen Aktion

Der FC Schaffhausen verurteilt die Aktion «aufs Schärfste», teilt der Club mit. Der Verein distanziere sich in aller Form von Diskriminierung, Gewalt und Sexismus. «Solche Transparente dürfen nicht toleriert werden», heisst es weiter. Es fänden nun Gespräche statt mit den involvierten Personen und Fanverantwortlichen. Danach werde der FC Schaffhausen über die weiteren Schritte informieren.

Beim FC Winterthur ist die Entrüstung gross. «Was sich da ein Teil der Schaffhauser Fans während dem Derby mit ihrem Transparent geleistet hat, war so was von unterirdisch», heisst es auf Facebook.

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Regierungsrätin Jacqueline Fehr sieht die Clubs in der Verantwortung. Sie sollen «weitergehende Massnahmen ergreifen», schreibt sie auf Twitter.

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Liga und Polizei ermitteln

Der Frauenhass am Spielfeld-Rand hat bereits Konsequenzen: Die Swiss Football League hat ein Verfahren gegen den FC Schaffhausen eröffnet. «Sexismus, Rassismus und jede Form von Diskriminierung haben im Schweizer Fussball nichts zu suchen», wird SFL-CEO Claudius Schäfer in einer Mitteilung zitiert. Die SFL habe den Fall umgehend an die Disziplinarbehörden weitergeleitet und fordert, dass diese Aktion «rigoros sanktioniert» werde, heisste es weiter.

Auch die Stadtpolizei Winterthur hat ein Ermittlungsverfahren wegen öffentlichem Aufruf zu Verbrechen oder Gewalttätigkeit eingeleitet, teilt die Polizei mit.

Die Stimmung zwischen den Fanlagern war allgemein aufgeheizt. Die Polizei hatte vor, während und nach dem Spiel alle Hände voll zu tun. Die Anreise der Der Fans ab der Mittagszeit sei zwar dank einer konsequenten Fantrennung durch die Stadtpolizei weitgehend problemlos verlaufen. Doch mussten die Patrouillen bereits bei kleineren Provokationen einschreiten, um grössere Auseinandersetzungen zu verhindern. Während des Spiels kam es vermehrt zu Provokationen, in der Halbzeitpause gar zu Ausschreitungen.

Quelle: Leservideo

Nach dem Fussballspiel hätten sich die Fans erneut provoziert. Um die einzelnen Fangruppen zu trennen, mussten die Einsatzkräfte der Stadtpolizei mehrmals Pfefferspray und Gummischrot einsetzen, heisst es in der Mitteilung der Stadtpolizei weiter.

Gemäss bisherigem Erkenntnisstand verletzte sich ein Fan im Stadion, als er einen Zaun besteigen wollte. Nach dem Match ging bei der Polizei eine weitere Meldung über eine verletzte Person ein. Letztere Meldung konnte jedoch nicht verifiziert werden. Meldungen über Sachbeschädigungen sind bisher nicht eingegangen.