Sergio Ermotti erhält 14,1 Millionen
Die Bezüge des UBS-Chefs und der Konzernleitung stiegen in den vergangenen Jahren stark an. Anders als der Aktienkurs.
Sergio Ermotti hat finanziell ein gutes Jahr hinter sich. Der Chef der UBS hat im vergangenen Jahr 14,1 Millionen Franken für seine Dienste bei der Grossbank erhalten. Damit ist seine Gesamtvergütung im Vergleich zum Vorjahr um 80'000 Franken gesunken.
Ermotti übernahm im September 2011 die UBS von Oswald Grübel. 2012 – in seinem ersten ganzen Jahr – erhielt er 8,9 Millionen Franken. Nun sind es rund 60 Prozent mehr.
Ermotti erhielt vor allem mehr variable Vergütungen. Sein fixe Vergütung lag seit 2012 zwischen 2,7 und 2,8 Millionen Franken. Die Boni hingegen stiegen unter anderem über Aktienpakete von 6,1 Millionen Franken auf 11,3 Millionen Franken für das Jahr 2018. Vergangenes Jahr lag der Wert bei 11,4 Millionen Franken.
Im Vergleich zu den Lohnexzessen Mitte der 2000er-Jahre ist der Lohn von Ermotti allerdings bescheiden. Der damalige UBS-Chef Marcel Ospel erhielt zum Beispiel 2005 fast 24 Millionen Franken.
Doch nicht nur Ermotti selbst erhält viel mehr Lohn als 2012. Die gesamte Konzernleitung erhielt für das Jahr 2018 über 100 Millionen Franken. Damit stieg der Wert erstmals über die Grenze von 100 Millionen Franken seit der Wirtschaftskrise. Davon waren 73 Millionen variable Vergütungen.
So lässt sich auch bei der Konzernleitung seit Anfang der Ära Ermotti ein starke Steigerung sehen. 2012 erhielten die elf Mitglieder der Konzernleitung 72 Millionen Franken. 2018 waren es fast 30 Millionen Franken oder 40 Prozent mehr.
Nicht mithalten mit dieser Entwicklung konnte indes der Geschäftserfolg. Der Aktienkurs zum Beispiel stieg zwar 2015 stark an. Seither gab die Aktie allerdings wieder deutlich nach. Und lag Ende 2018 - wieder verglichen mit Anfangs 2012- nur gerade rund 11 Prozent höher. Vom Aktienkurs ist am Ende auch abhängig, wie hoch die ausbezahlten Boni in Aktien der Konzernleitung wirklich sind.
Die Bank erzielte unter Ermotti jeweils unter dem Strich einen Milliardengewinn. An den Gewinn von über 6 Milliarden aus dem Jahr 2015 kam die UBS aber in den vergangenen Jahren nicht mehr heran.
Managerlöhne steigen generell
Die Diskussionen um hohe Cheflöhne haben in letzter Zeit wieder zugenommen. Vorbei scheinen die Zeiten, in denen eine gewisse Zurückhaltung geübt wurde. Gerade im Umfeld der Abzocker-Initiative, welche 2013 angenommen wurde, das Thema heiss diskutiert. Doch trotz der Diskussion, die Managerlöhne stiegen seither wieder an.
Eine Studie von TravailSuisse zeigte vergangenes Jahr, dass die Vergütungen der Manager seit dem Jahr 2011 um 16 Prozent gestiegen sind. Die Angestellten in den untersuchten 36 Firmen verdienten 3,8 Prozent mehr.
Bank macht mehr Rückstellungen
Der Rechtsfall in Frankreich drückt derweil auf das Ergebnis der Bank. Im Januar wies die UBS noch einen Gewinn von 4,9 Milliarden Dollar aus. Nun sind es noch 4,5. Die Bank hat auf eine Rekordbusse, verhängt von einem Pariser Gericht, reagiert und wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist 450 Millionen Euro beiseite gelegt.
Das Gericht hat der UBS im Februar eine Busse von 3,7 Milliarden Euro aufgebrummt. Dies weil das Gericht die Bank wegen Steuerdelikten schuldig sprach. Die UBS hat das Urteil angefochten.
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