Ukraine-KonfliktSelenski schliesst Referendum zur Ostukraine nicht aus
Für eine Lösung des Dauerkonflikts plädierte der ukrainische Präsident erneut für direkte Verhandlungen mit dem russischen Staatschef Putin. Er kann sich aber auch ein Referendum für eine Autonomie der abtrünnigen Gebiete vorstellen.
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski kann sich ein Referendum für eine Autonomie der abtrünnigen ostukrainischen Gebiete vorstellen. «Ich schliesse kein Referendum über den Donbass im Ganzen aus», sagte der 43-Jährige am Freitag in einem Interview mit dem Fernsehsender 1+1. Es könne auch Volksbefragungen zur Krim oder zur Beendigung des Krieges allgemein geben. Der Staatschef unterstrich aber gleichzeitig, dass ein Verzicht auf Territorium nicht in Frage komme für sein Land.
Für eine Lösung des Dauerkonflikts in der Ostukraine plädierte er erneut für direkte Verhandlungen mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin. «Ich schliesse kein gesondertes Format und direkte Gespräche mit dem Präsidenten der Russischen Föderation aus», betonte er. Nach Selenskis Worten unterstützen sowohl Frankreich und Deutschland als auch die USA direkte Verhandlungen.
In einer am Freitag veröffentlichten Umfrage sprach sich mehr als die Hälfte der Ukrainer ebenfalls für direkte Gespräche mit Russland aus. Ebenso mehr als 50 Prozent finden, dass der seit Jahren auf Eis liegende und von Deutschland und Frankreich vermittelte Friedensplan für die ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk überarbeitet werden müsse.
Teile der ostukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk entlang der russischen Grenze werden seit mehr als sieben Jahren von prorussischen Separatisten kontrolliert. Nach UN-Schätzungen wurden infolge der Kämpfe über 13 000 Menschen getötet.
SDA
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