NFL-Quarterback Aaron RodgersSeinem Team wird er danken, seiner Familie nicht
Kein Kontakt, retournierte Geschenke: MVP-Topkandidat Aaron Rodgers’ Verhältnis zu Eltern und Brüdern ist zerrüttet.
Gott, Familie und Team: Bei ihnen bedanken sich US-Sportler standardmässig, wenn sie nach dem Gewinn einer Trophäe oder einer Auszeichnung eine Rede halten. Dies könnte dieses Jahr anders sein, falls Aaron Rodgers zum wertvollsten Spieler der NFL gewählt wird. Denn der Footballspieler hat seit Jahren nicht mehr mit seiner Familie gesprochen. Selbst zur Beerdigung seines Grossvaters erschien er nicht.
Die Green Bay Packers stehen im Playoff der NFL, treffen am Samstag (22.35 Uhr, Schweizer Zeit) auf die Los Angeles Rams. Überraschend ist das nicht, sie gelten als Topteam. Doch die Art und Weise, wie Quarterback Aaron Rodgers seine Mannschaft dorthin führte, ist beeindruckend: Er warf 48 Touchdown-Pässe und lief dreimal selber in die Endzone. Für die Analysten von Pro Football Focus war er der Beste auf seiner Position in dieser Saison.
Zum zweiten Mal will der 37-Jährige den Final der NFL, die Superbowl, gewinnen. Ob dann Zuschauer zugelassen sein werden, ist noch nicht klar. Klar ist hingegen, dass seine Familie nicht dabei sein wird. Seit Jahren schon schaut sie die Spiele nicht mehr im Stadion. Seit Ende 2014 habe Aaron weder mit seinen beiden Brüdern Jordan und Luke noch mit seinen Eltern Ed und Darla gesprochen.
Leere Stühle als Symbol
An die Öffentlichkeit kam das zerrüttete Familienverhältnis 2016, als Jordan Rodgers, der sein Glück erfolglos in der NFL versucht hatte, bei der Realityshow «The Bachelorette» mitmachte. «Ich und Aaron haben keine Beziehung», sagte er. Es sei die Art, wie Aaron entschieden habe zu leben. «Ich hingegen entschied, in der Nähe meiner Familie zu bleiben.» Auf die Frage seiner jetzigen Verlobten JoJo Fletcher, ob er gar nicht mit ihm spreche, antwortete er: «Nein, nicht wirklich.» Als Fletcher die Familie Rodgers kennen lernte, standen im Vordergrund zwei leere Stühle. Symbolisch für die Abwesenheit des berühmten Bruders und seiner Freundin.
Wann oder wieso die Beziehung zwischen dem Footballspieler und seiner Familie in die Brüche ging, ist unklar. Wie zerrüttet das Verhältnis ist, zeigen verschiedene Berichte aus dem Jahr 2016. So soll Aaron Rodgers nicht an der Beerdigung seines Grossvaters teilgenommen haben, obwohl er ihm mal so nahe stand, dass er ihn vor jedem Spiel anrief. Weihnachtsgeschenke, die ihm seine Eltern 2014 geschickt hätten, habe er ungeöffnet wieder zurückgeschickt. Selbst seine Handynummer habe die Familie nicht. «Ruhm kann Dinge ändern», sagte Vater Ed 2016.
Aaron Rodgers selbst äusserte sich nie dazu: «Ich finde, dass es unangebracht ist, Familienangelegenheiten öffentlich zu diskutieren.» Falls er in dieser Saison etwas gewinnt, wird er sich wohl nur bei seinen Teamkollegen und Trainern bedanken – immerhin einen Standard-Dank wird er aussprechen.
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