Schwimm-EM in BelgradNur drei Stunden Schlaf – Mamiés Erfolg hat ihren Preis
Die Zürcherin kann am Freitag ihren Titel über 200 m Brust verteidigen – lieber noch wäre ihr aber die Olympiaqualifikation.
Letztlich erreichte sie ihr Ziel: Qualifikation für den Final über 200 m Brust vom Freitag. Und damit die Chance für die EM-Titelverteidigung. Selbstverständlich war das für die Zürcherin Lisa Mamié am Donnerstagabend in Belgrad nicht.
Die 25-Jährige war unter unvorteilhaften Voraussetzungen in ihren Tag gestartet. Gerade drei Stunden hatte sie in der Nacht auf Donnerstag geschlafen – nach ihrem Silbergewinn über 100 m Brust. Es war eine überraschende Medaille gewesen – mit nicht ganz überraschenden Nachwehen.
Cocktail von Adrenalin und Koffein
«Es war wirklich ganz schlimm, als ich die ganze Zeit wach lag. Wegen des vielen Adrenalins, aber auch wegen dem Koffein konnte ich nicht einschlafen», sagte sie nach dem Vorlauf am Morgen. Um in einem Wettkampf bereit und hellwach zu sein, konsumieren viele Athletinnen und Athleten zuvor Koffein-Shots. «Das ist nun wieder eine Erfahrung mehr, aus der ich lernen kann», sagte sie. Sie sei extrem erschöpft gewesen im Vorlauf, was sich leicht an der Zeit von 2:29,67 Minuten ablesen lässt – rund sieben Sekunden blieb sie über ihrer Bestzeit.
Im Halbfinal am Abend konnte sie sich um rund 2,3 Sekunden steigern, in 2:26,34 qualifizierte sie sich als Viertschnellste für den Final. Sie sei ausgeruhter gewesen, «und ich habe versucht, die kleinen Fehler zu vermeiden, die ich am Morgen gemacht habe», sagte sie. Doch sie wird sich am Freitagabend noch einmal erheblich steigern müssen, wenn sie die Olympialimite (2:23,91) erreichen will. Dass sie das kann, weiss sie. Ihre Bestzeit liegt bei 2:22,05, allerdings ist sie diese Zeit vor drei Jahren geschwommen. «Ich werde das Rennen sicher viel schneller angehen müssen, wenn ich eine Chance haben will», sagte sie.
Hitze und Übelkeit
Während Noè Ponti am Freitag wegen einer Magen-Darm-Grippe unverrichteter Dinge heimreist, bestreitet der Ustermer Antonio Djakovic den Final über 200 m Crawl. Er klagte über die Hitze und ebenfalls einem Anflug von Übelkeit. «Deshalb bin ich das Rennen im Halbfinal ein wenig langsamer angegangen, auf der letzten Bahn hatte ich dann noch Energie übrig für einen Endspurt», sagte er. In 1:47,31 qualifizierte er sich als Siebter für den Endlauf.
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