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Zahl der Todesopfer in Albanien ist gestiegen

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Zwei Tage nach dem schweren Erdbeben in Albanien ist die Zahl der Todesopfer auf 40 gestiegen. Rettungskräfte hätten in der Nacht zum Donnerstag zehn weitere Leichen aus den Trümmern geborgen, teilte das Verteidigungsministerium mit.

46 Menschen seien bisher lebend geborgen worden, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Das Beben der Stärke 6,4 hatte am frühen Dienstagmorgen den Westen Albaniens erschüttert. Am schwersten betroffen waren die Hafenstadt Durres und der nahegelegene Ort Thumana. Dort stürzten viele Gebäude ein, Dutzende weitere wurden beschädigt.

Bildstrecke: So sieht Albanien nach dem schweren Erdbeben aus

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Häuser stürzten ein: Ein Erdbeben mit der Stärke 6,3 erschütterte in der Nacht auf Dienstag Albanien. (26. November 2019)
Retter hieven gemeinsam schwere Betonplatten weg, um Überlebende zu bergen. (27. November 2019)
Ein Helfer räumt Geröll von einem eingestürzten Haus weg. (27. November 2019)

Rund 650 Menschen wurden verletzt. Die Zahl der Vermissten war am Donnerstag weiter unklar. Mit der Unterstützung von Spürhunden und rund 200 Experten aus ganz Europa - darunter auch der Schweiz - suchten Bergungsteams in den Ruinen der beiden Orte nach weiteren Verschütteten. Doch mit jeder weiteren Stunde schwand die Hoffnung, noch Überlebende zu finden.

In Durres suchten sie in einem eingestürzten Gebäude nach einer 24-Jährigen, von der sie hofften, dass sie mehr als 24 Stunden nach dem Beben immer noch am Leben war. In einem nahegelegenen Haus konnten die Helfer hingegen nur noch die Leichen eines älteren Paars bergen.

Der nördliche Teil Albaniens wurde besonders stark vom Erdbeben getroffen. Foto: Google Maps (klicken Sie auf die Karte, um sie zu vergrössern)

Erschwert wird die Arbeit der Teams durch ständig neue Nachbeben. Die Regierung in Tirana erklärte für die beiden Orte einen 30-tägigen Notstand. Tausende Menschen müssen dort in Zelten ausharren, weil ihre Häuser zerstört sind oder erst noch auf ihre Sicherheit untersucht werden müssen.

300 Nachbeben

Das Beben der Stärke 6,4 hatte die Menschen am frühen Dienstagmorgen im Schlaf überrascht. Viele Gebäude stürzten ein, Dutzende weitere wurden schwer beschädigt. Das schwerste Beben in dem Land seit 1926 war in grossen Teilen der Balkanregion zu spüren, und auch in Bosnien bebte Stunden später die Erde. Seitdem wurden rund 300 Nachbeben gezählt.

Ministerpräsident Edi Rama ordnete für heute Mittwoch Staatstrauer an. Alle Feiern zum Unabhängigkeitstag am 28. und 29. November wurden abgesagt. Über Durres und Thumana verhängte Rama einen 30-tägigen Notstand.

Nacht in Zelten

In den beiden am schwersten betroffenen Ortschaften verbrachten tausende Menschen die Nacht in von den Rettungskräften aufgestellten Zelten. Viele dürfen erst in ihre Wohnungen zurückkehren, wenn die Untersuchungen zu deren Zustand abgeschlossen sind.

Andere trauen sich nicht in ihre Häuser zurück. Vor allem in den Touristenhochburgen wird seit Jahren wie wild gebaut, oftmals ohne Rücksicht auf die Sicherheit der Gebäude.

Aus Solidarität mit dem Nachbarland erklärte auch der Kosovo den Mittwoch zum Tag der Trauer. Die meisten Einwohner dort sind ebenfalls Albaner, und unter den Opfern in Durres befinden sich auch zwei kosovarische Brüder, die sich dort für ihre Arbeit aufgehalten hatten, wie Kosovos Botschafter in Tirana im Fernsehen berichtete.

Beben in Griechenland ohne Schäden

Die Erderschütterung in Albanien mit ihren zahlreichen, unterschiedlich starken Nachbeben blieb kein isoliertes Phänomen in der östlichen Mittelmeerregion. Ein Seebeben der Stärke 6,1 erschütterte am Mittwoch die südliche Ägäis. Sein Zentrum lag im Mittelmeer in einer Tiefe von 70 Kilometern.

Zu spüren waren die Erdstösse auf der Halbinsel Peloponnes sowie in Athen und auf der Insel Kreta. Schäden richtete das Beben keine an, weil es sich in 60 Kilometer Tiefe unter dem Meer ereignete, erklärten griechische Seismologen.

sda/reuters/red